Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Wissenschaftler.«
»Darf ich Sie fragen, warum Sie hier sind?«
»Ich war durstig.«
»Ich meine an Bord der Enterprise .«
»Ich wurde vom Captain hierher eingeladen.«
T’Lana verzog leicht die Lippen. »Darüber wurde ich nicht von ihm informiert.«
Nun war es an Spock, eine Augenbraue zu heben, was so ungefähr die auffälligste Zurschaustellung von Gefühlen darstellte, die man von ihm normalerweise zu erwarten hatte. »Es war mir nicht bewusst, dass der kommandierende Offizier eines Schiffes verpflichtet ist, seine Entscheidungen mit dem Schiffscounselor abzusprechen.«
»Natürlich ist er das nicht«, erwiderte T’Lana. »Allerdings hätte ich angenommen …« Sie verstummte.
Spock lehnte sich nach vorne und die zuvor erwähnte ‚Neugierde‘ schien von ihm Besitz ergriffen zu haben. »Gibt es etwas, worüber Sie sprechen möchten?«
»Wir haben uns soeben erst kennen gelernt, Botschafter.«
»Soweit ich weiß, existiert keine Zeitvoraussetzung in einer Bekanntschaft, um persönliche Probleme zu besprechen.«
»Das ist wahr. Es ist einfach nur so, dass …«
Er wartete.
Sie sagte nichts.
»Ihr Schweigen legt nahe, dass nichts so ‚einfach‘ ist.«
»Wie sind Sie damit klar gekommen?«, fragte sie.
»Könnten Sie ‚damit‘ etwas genauer spezifizieren?«
Sie lehnte sich nach vorne und erklärte: »Ich habe viel über Ihre Zeit an Bord der Enterprise gelesen. Ich nehme an, dass ich in dieser Hinsicht nicht die Einzige war. Jeder Vulkanier, der beabsichtigt, in der Sternenflotte zu dienen, wird zweifellos das Bedürfnis verspüren, über Ihre Erfahrungen zu lesen.«
»Ich sehe ein, dass sie recht … nützlich sein könnten.«
»Sie waren es. Doch eine Sache verstehe ich nicht und sie geht auch aus keiner der Geschichten aus jener Zeit hervor: Wie waren Sie imstande, die Tatsache zu ertragen, dass Sie stets recht hatten, jedoch nicht dafür respektiert wurden?«
Diesmal hob Spock beide Augenbrauen. Für seine Verhältnisse kam das einem emotionalen Ausbruch gleich. »Ich verstehe die Frage nicht.«
»Ich habe Sie schlecht gestellt. Lassen Sie mich sie anders formulieren.«
»Bitte tun Sie das.«
Sie lehnte sich noch etwas weiter vor und stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. »Es gab zahlreiche Zwischenfälle, in denen James Kirk einem Problem gegenüberstand, und Sie die Situation logisch betrachtet haben. Doch meist entschied er sich dafür, Ihren Rat zu ignorieren und stattdessen einen Weg einzuschlagen, der allein von Gefühlen diktiert war.«
»Nicht selten in Gestalt von Leonard McCoy«, sagte Spock. Seine Stimme klang rau und abwesend.
»Richtig. Präzise. James Kirk folgte wieder und wieder Pfaden, die schlicht unlogisch waren. Er ignorierte Sternenflottenregeln und die Wünsche seiner Vorgesetzten, ungeachtet all Ihrer Ratschläge, es nicht zu tun. Und er kam ungestraft damit davon …«
»Ungestraft? In einem Fall wurde er vom Admiral zum Captain degradiert, in einem anderen zur Haft auf einer unwirtlichen klingonischen Gefängniswelt verurteilt. Ich würde das kaum als ‚straflos‘ bezeichnen.«
»Das waren Ausnahmen. Wäre er jedes Mal dafür verantwortlich gemacht worden, wenn er sich auf unangemessene oder unlogische Weise verhielt, hätte er sein Kommando schon früh in seiner Karriere verloren.«
»Das«, erwiderte Spock, »wäre eine Verschwendung von Talent gewesen.«
T’Lana blinzelte überrascht. »Ich bin … verwirrt, dass Sie diese Meinung vertreten.«
»Warum?«
»Weil Sie mit Ihrem Rat an James Kirk stets richtig lagen, aber er ihn für gewöhnlich missachtete und dennoch kaum negative Konsequenzen erleiden musste.«
»Ich glaube, dass Ihre Verwirrung von Ihrer Definition des Begriffs ‚richtig‘ herrührt.«
»Er bedarf keiner Definition. Es gibt hier keine Grauzone. ‚Richtig‘ ist ein binärer Zustand: richtig und falsch. Sie lagen richtig.«
»Und doch wurde in jedem dieser Fälle das Problem überwunden. Leben wurden gerettet. Zivilisationen überlebten.«
»Meiner Meinung nach war das eher Glück als alles andere.«
»So viel Glück, Counselor, existiert meiner Meinung nach im ganzen Universum nicht. Darüber hinaus, gehen Sie von einer falschen Annahme aus. Der richtige Weg ist nicht zwangsläufig der einzige Weg. Je eher Sie dieses einfache Konzept verinnerlichen, desto glücklicher werden Sie sein.«
»Es liegt nicht in meiner Natur, glücklich zu sein«, erinnerte sie ihn.
Er neigte leicht den Kopf. »Dann werden Sie eben
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