Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
hatte. Sie hatte beispielsweise keine Waffen als Arme. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er sich plötzlich fragte, ob er eine komplett Verrückte an Bord geholt hatte. »Versuchen Sie, mich zu veralbern? Ich meine, okay, Sie haben dieses Ding.« Er deutete auf ihr Implantat. »Aber Sie sehen mit Sicherheit nicht … wie soll ich sagen … borgartig aus.«
»Ich wurde durch das Eingreifen von Kathryn Janeway und der Besatzung der Voyager vom Borg-Bewusstsein getrennt«, sagte sie. »Meine Menschlichkeit wurde wieder hergestellt … zumindest so weit wie möglich. Ich bin kein Mitglied der Sternenflotte, aber ich lehre an der Akademie.«
»Schön.« Er war sich noch immer nicht sicher, ob er ihr das abkaufen sollte, aber zumindest war es mehr, als gar nichts erzählt zu bekommen. »Also was zur Hölle machen Sie hier draußen?«
»Sie ist in Schwierigkeiten.«
»Sie?«
»Admiral Janeway. Sie ist auf einem Borg-Kubus in Sektor 10, und ich fürchte, dass die Borg sie assimiliert haben. Ich bin unterwegs, um dorthin zu gelangen und sie zu retten.«
Grim Vargo gab ein barsches Lachen von sich. »Jetzt wollen Sie mich wirklich auf den Arm nehmen. Darum geht das alles hier? Sie wollen, dass ich Sie zu einem Borg-Schiff fliege? Damit Sie sich auf irgendeine Himmelfahrtsmission begeben können, um einen Sternenflottenadmiral zu retten? Warum sollte ich meinen Hals für einen Admiral riskieren? Zwischen mir und der Flotte herrscht nicht gerade eitel Sonnenschein, das kann ich Ihnen sagen. Diese Janeway würde jedenfalls nicht ihren Hals für mich riskieren, so viel ist sicher.«
»Das würde sie sehr wahrscheinlich schon.«
»Sie kennt mich nicht einmal!«
»Und dennoch würde sie es tun. Was Ihnen einen Eindruck davon geben sollte, was für eine Art Frau sie ist.«
»Sie ist die Art von Frau«, sagte Vargo, »die meinen Tod bedeuten kann. Was, wenn ich das hinzufügen darf, Sie ebenfalls sehr treffend beschreibt.«
Seven erwiderte nichts darauf.
»Warum Vulkan?«, fragte er.
»Weil das der Ort ist, an dem sich die Enterprise im Augenblick befindet.«
»Woher wissen Sie das?«
»Selbst hier draußen bin ich imstande, auf die Datenbanken der Sternenflotte zuzugreifen. Vulkan ist der letzte bekannte Aufenthaltsort der Enterprise .«
»Der letzte bekannte Aufenthaltsort. Aber wenn es irgendeine Art von plötzlichem Notfall gab, könnte sie mittlerweile auch ganz woanders sein, und in diesem Fall wäre ein Abstecher nach Vulkan reine Zeitverschwendung.«
»Das … ist wahr«, gestand sie ein. »Aber Captain Picard ist mein wahrscheinlichster Verbündeter bei dieser Unternehmung. Er war einst mit den Borg verbunden. Er kennt sie. Nicht so gut wie ich, aber gut. Er dürfte meiner Situation gegenüber aufgeschlossen sein. Wenn Sie mich also nicht direkt zu dem Borg-Kubus bringen …«
»Warum nicht eine Motte fragen, ob sie Sie zur Flamme bringt, wenn Sie schon dabei sind?«
»… dann bringen Sie mich wenigstens zu Picard. Wie Sie schon selbst sagten: Es ist nicht weit, und Sie würden Ihr Schiff nicht in Gefahr bringen.«
Vargo trat zurück. Auf seiner Stirn hatten sich Schweißperlen gebildet, und er wischte mit seinem Ärmel darüber.
Sie hatte die ganze Zeit über eisern geradeaus geblickt. Jetzt wandte sie sich um und sah ihn an. Sie blieb noch immer viel zu distanziert von normalen Emotionen, um bittend dreinzuschauen, aber es lag eine Art stiller Verzweiflung in ihren Augen. »Bitte. Admiral Janeway … ihre Gefährten … sogar die Föderation selbst sind in Gefahr.«
»Ich brauche etwas Zeit, um nachzudenken.«
»Diese Zeit haben Sie nicht. Je mehr Zeit vergeht, desto größer wird das Risiko.«
Er starrte sie an, überdachte seine Möglichkeiten und schließlich seufzte er schwer. »Also gut. In Ordnung. Vulkan. Aber wenn die Enterprise nicht dort ist, setze ich Sie auf der Planetenoberfläche ab. So oder so sind wir miteinander fertig. Verstanden?«
»Ja«, sagte sie fest.
Er begab sich zu den Kontrollen, wobei er aufpasste, dass sie nicht erneut versuchte, sein Schiff zu übernehmen. Es wäre dumm von ihr gewesen, das zu tun, aber in diesem Moment wollte er lieber keine Möglichkeit ausschließen.
Deshalb zuckte er auch zusammen, als sie sanft eine Hand auf seinen Arm legte. Er blickte sie an, und sah, dass eine stumme Dankbarkeit auf ihren Zügen lag.
»Danke«, sagte sie.
»Sparen Sie sich Ihren Dank. Wenn alles so verläuft, wie Sie es sich wünschen, helfe ich Ihnen womöglich
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