Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Entscheidung getroffen hat und sich ihrer nicht sicher ist, auf extrem unsicherem Terrain bewegt.« Er beugte sich nach vorne und verschränkte die Finger. »So sehr ich es hasse, es zugeben zu müssen: T’Lana und die anderen konnten gute Argumente ins Feld führen. Ich kann nicht einfach herumstolzieren und eigenmächtig die Befehle der Sternenflotte missachten.«
»Ich glaube nicht, dass du das getan hast«, sagte Beverly. »Du hast nichts ‚Eigenmächtiges‘ getan.«
»Die Befehlskette wurde aus gutem Grund etabliert.«
»Ja, aber sie steht über Menschen, nicht über Automaten. Was uns von den Borg unterscheidet, ist unsere Fähigkeit, eigenständig zu denken.«
»Willst du damit sagen, dass die Befehlskette wider die menschliche Natur ist? Denn wenn dem so wäre, würde die Sternenflotte auf tönernen Füßen stehen.«
»Ich glaube«, sagte sie mit einem Lächeln, während sie neben sich auf die Matratze klopfte, »dass dies eine viel zu komplexe Diskussion ist, um sie mitten in der Nacht zu führen.«
»Wir befinden uns auf einem Raumschiff. Tag und Nacht sind willkürliche Gebilde.« Er schwieg kurz. »Woher soll ich mit Sicherheit wissen, welche Vorgehensweise die richtige ist? Seven, Spock … sie könnten sich irren. Oder ich könnte mich irren, indem ich nicht das tue, wovon ich glaube, dass es das Richtige ist. Es ist so schwer zu sagen.«
Sie stand aus dem Bett auf, durchquerte nackt den Raum und setzte sich auf seinen Schoß. Sie brachte ihre Lippen ganz nah an sein Ohr und flüsterte. »Warum hältst du dich dann nicht an die Dinge, die nicht so schwer zu sagen sind?«
Er spürte die Hitze, die von ihrem Körper ausging, und mit leiser Stimme sagte er: »Ich liebe dich.«
»Siehst du? Es war gar nicht so schwer zu sagen, oder?«
Später fiel Beverly in tiefen Schlaf.
Picard hingegen lag weiterhin wach da und wartete auf die ferne Stimme der Borg in seinem Kopf.
KAPITEL 16
Der Borg-Kubus
Tief im Kern des Kubus konnte die Borg-Königin die Armada, die gegen sie in Stellung gebracht worden war, zwar nicht sehen, aber sie konnte sie spüren.
»Beeindruckend«, sagte Zwei. Er war nicht bei ihr, sondern befand sich auf der Brücke des Forschungsschiffes Einstein . Er musste allerdings auch nicht im selben Raum mit ihr sein, um sich mit ihr verständigen zu können. Die Borg-Königin war in den Köpfen all ihrer Drohnen, deren Anzahl sich merklich erhöht hatte, seit die Thunderchild absorbiert worden war. Der ehemalige Captain der Thunderchild , Nine of Eighteen, war im Augenblick damit beschäftigt, Routinekontrollen durchzuführen, um den aktuellen Operationsstatus des Kubus zu ermitteln.
Drei Dutzend Raumschiffe unterschiedlicher Größen und Typen näherten sich von allen Seiten dem Borg-Kubus. In dem Augenblick, in dem sie in Schussreichweite kamen, entfesselten sie ein vernichtendes Sperrfeuer aus Phaserschüssen und Quantentorpedos, das sie dem Kubus mit solcher Wildheit entgegenschleuderten, als würden sie tatsächlich glauben, sie hätten eine Chance, diesen Kampf zu gewinnen. Die Borg-Königin wusste, dass das keineswegs der Fall war, aber sie wusste auch, dass die Menschen unvergleichlich stur waren und, nun ja, manche Dinge einfach selbst herausfinden mussten. In der Zwischenzeit verlieh das Energiebombardement dem Borg-Kubus einfach nur zusätzliche Stärke und Ressourcen. Mit entrückter Erheiterung bemerkte sie, dass einige der Gegner ihr Feuer auf die früher entdeckte Schwachstelle des Borg-Kubus konzentrierten, diejenige, die ihnen Picard in der Schlacht um Sektor 001 gezeigt hatte. Vielleicht glaubten sie, dass, obwohl dieser Zug schon der Thunderchild nichts gebracht hatte, sie einfach nur viel mehr Schiffe und eine erhöhte Feuerkraft brauchten, um etwas zu bewirken.
Natürlich irrten sie. Ihr Ende war nur noch eine Frage der Zeit.
»Absorbiere sie«, befahl die Borg-Königin.
Diesmal machte sich der Borg-Kubus nicht einmal die Mühe, einen Traktorstrahl zu verwenden. Vielmehr beschleunigte er unvermittelt und bewegte sich auf den dichtesten Schwarm aus Schiffen zu. Verzweifelt versuchten die Schiffe, auf das Manöver zu reagieren und dem gewaltigen Schiff auszuweichen, das auf sie zu raste. Manchen gelang es. Den meisten nicht. Der Borg-Kubus pflügte mitten in sie hinein, doch sie wurden weder zerschmettert noch davongeschleudert, geschweige denn, dass ihnen ihre Schilde irgendeinen Schutz geboten hätten. Stattdessen wurde jedes einzelne von ihnen in die
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