Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
richten. Ich bin mir sicher, dass das Gespräch höchst … stimulierend sein wird.«
Mit diesen Worten ging er davon.
– III –
Im Bereitschaftsraum des Captains schenkte Picard T’Lana einen Blick, der davon zeugte, dass seine Geduld allmählich am Ende war. »Ich gab den Befehl, weil ich es für die beste Vorgehensweise hielt, Counselor. Es gibt eine Menge Dinge, die in Ihren Zuständigkeitsbereich fallen, aber Kommandoentscheidungen – insbesondere in Kriegszeiten – gehören nicht dazu.«
»Bei allem Respekt gegenüber Kriegszeiten, Captain, solche Entscheidungen – vor allem, wenn sie mit Ihrer geistigen Gesundheit in Verbindung stehen – fallen durchaus in meinen Zuständigkeitsbereich.«
Picards Augen weiteten sich. »Wollen Sie damit andeuten, Counselor, dass ich nicht ganz richtig im Kopf bin?«
»Nein, Captain, aber wir haben schon zuvor erlebt, dass Sie, wenn es um die Borg geht, nicht imstande sind, Ihre Entscheidungen frei von Gefühlen zu treffen.«
»Counselor, Sie werden feststellen, dass wir Menschen dazu neigen, uns auf unsere Gefühle zu verlassen, um zu erkennen, was wichtig ist.«
»Und Sie werden feststellen, Captain, dass es genau das ist, was die Entwicklung Ihrer Rasse stets behindern wird.« Picard schien von dieser Eröffnung alles andere als begeistert zu sein, aber T’Lana kümmerte das nicht.
»Counselor T’Lana, ich weiß sehr gut, dass Ihr Volk dazu neigt, Gefühle mit Krieg zu assoziieren. Mein Volk tut das nicht. Wir neigen dazu, uns auf die positiven Aspekte von Gefühlen zu konzentrieren, nicht auf die negativen.«
»Und doch waren Sie es, Captain, der sofort den Umstand ins Feld führte, dass wir uns im Krieg befinden, um Ihre Entscheidung zu rechtfertigen.«
»Ich bin nicht verpflichtet, meine Entscheidung Ihnen gegenüber zu rechtfertigen, Counselor, aber wenn Sie nach Rechtfertigung suchen, dann denke ich, werden Sie genau hier fündig werden.« Er drehte seinen Computerbildschirm um und ermöglichte ihr, mit eigenen Augen den tapferen und letzten Endes kurzen Kampf zwischen der Sternenflotte und dem Borg-Kubus anzusehen.
Ihre Miene blieb regungslos, aber sie sagte leise: »Faszinierend.«
»Ich befürchte, dass Sie die Gelegenheit dazu bekommen werden, das Ganze noch einmal zu erleben, und diesmal unmittelbar und aus nächster Nähe. Wenn es meine Pflicht ist, die Sicherheit dieser Mannschaft zu gewährleisten und die Föderation zu beschützen, dann muss ich tun, was immer notwendig ist, um eben dies beides zu garantieren. Die sogenannte Maschine des Jüngsten Gerichts zu reaktivieren und als Waffe gegen die Borg einzusetzen, mag das Einzige sein, was sie nicht erwarten.«
»Haben Sie schon einmal daran gedacht, Captain, dass sie es vielleicht deshalb nicht erwarten, weil es das Schicksal dieses Unterfangens ist, fehlzuschlagen?«
»Dann müssen wir dem Schicksal wohl ein Schnippchen schlagen, nicht wahr?«
»Es gibt kein ‚wir‘ in diesem Fall, Captain. Ich wurde in diese Entscheidung nicht einbezogen. Sie haben sie allein getroffen.«
»Wie es mein Vorrecht ist. Und es ist Ihre Pflicht als Sternenflottenoffizier, meine Entscheidungen zu unterstützen.«
»Meine Pflicht als Sternenflottenoffizier ist es, die Sternenflotte zu unterstützten … Sir.«
Er blickte sie fragend an. »Was wollen Sie damit sagen?«
»Was ich glaube, Captain. Es ist mir unmöglich, etwas anderes zu sagen. Wenn Sie das stört oder Sie es nicht als wünschenswert erachten …«
»Keineswegs«, sagte Picard fest. »Ich baue darauf, dass Sie offen mit mir sprechen.«
»Das freut mich zu hören, Captain.« Sie fügte nicht hinzu, dass sie seinen Worten keinen Moment Glauben schenkte. Stattdessen sagte sie so neutral wie möglich. »Ich bin mir sicher, dass Sie das tun werden, was Ihrer Ansicht nach das Beste für alle Beteiligten ist.«
»Das ist richtig. Und ich bin mir sicher, dass ich von Ihnen erwarten darf, zu verstehen, warum ich handle, wie ich handle.«
»Ich verstehe es, Captain. Vielleicht besser, als Sie denken.« Erneut verschwieg sie den weiteren Gedanken, der ihr durch den Kopf ging: besser, als Sie es selbst verstehen.
Sie verließ den Bereitschaftsraum, und ihr Blick fiel auf Zelik Leybenzon. Er stand wie immer an der taktischen Konsole. Sie mochte es sich einbilden, aber es hatte den Anschein, als wirke er nicht allzu glücklich. Dann sah er zu ihr hinüber, und in dem Moment, als sich ihre Blicke begegneten, wusste sie, dass sie es sich nicht
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