Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
ich muss Picard Anerkennung zollen.«
»Tatsächlich? Wofür müssen Sie Picard Anerkennung zollen?«
»Nun ja, eine Minute lang glaubte ich, er würde sich den Befehlen der Sternenflotte widersetzen. Außerdem dachte ich, er würde die Föderation während einer potenziellen Krise im Stich lassen. Es ist gut zu wissen, dass er auf uns hörte und …«
»Zel, Sie wissen, wie sehr ich Sie respektiere, aber seien Sie nicht so ein Idiot.«
»Was meinen Sie damit?«, fragte er leicht in die Defensive gedrängt.
»Er hat nicht auf uns gehört. Es waren die Meinungen von La Forge, Worf und Crusher … diese Meinungen haben gezählt. Wenn sie mit ihm übereinstimmen, spielt es absolut keine Rolle, was Sie oder ich oder T’Lana sagen. Er wird tun, wonach ihm der Sinn steht und an die Konsequenzen keinen Gedanken verschwenden.«
»Ich denke, Sie irren.«
»Und ich weiß, dass ich recht habe.« Ihre schrägen asiatischen Augen, die in so auffälligem Kontrast zu der europäischen Form ihrer Wangenknochen standen und ein deutliches Merkmal ihrer gemischten Herkunft waren, verengten sich zu Schlitzen. »Warten Sie es nur ab. Warten Sie, bis irgendein neues Problem auftritt und sie sich gegen die Befehle der Sternenflotte an seine Seite stellen. Dann können Sie ihm so lange gut zureden, bis Ihnen der Mund fusselig wird. Es wird nichts bringen.«
»Es muss etwas bringen«, beharrte er. »Die Regeln und Protokolle müssen respektiert werden. Es ist die Aufgabe des Captains, ein Vorbild zu sein.«
»Ich glaube, Captain Picard ist der Ansicht, dass die verdammte Aufgabe des Captains genau das ist, was der Captain sagt, dass sie ist.«
»Nun, da irrt er. Die Aufgabe des Captains ist ziemlich deutlich in den Sternenflottenregeln niedergelegt, und wenn er das alles in den Wind schießt, werde ich …«
»Werden Sie was? Ihm die Regeln unter die Nase reiben?«
»Dazu wird es nicht kommen. Sie werden sehen.«
»Ja. Ich denke, wir werden es beide sehen.«
– IV –
Unten im Maschinenraum setzte sich Geordi La Forge in sein Büro.
»Computer«, sagte er.
»Bereit«, ertönte die selbstbewusste weibliche Stimme, eine Stimme, die Geordi aus keinem ersichtlichen Grund bis heute an die Stimme von Deannas Mutter erinnerte.
»Ich möchte alle Einträge in der Datei mit dem Namen ‚Projekt Endspiel‘ sehen.«
»Datei wird aufgerufen«, sagte sie. Sofort füllte sich sein Bildschirm mit den Details des Programms; eines Programms, das Geordi seit seiner ersten Begegnung mit dem Borg, den er ‚Hugh‘ getauft hatte, keiner genaueren Betrachtung mehr unterzogen hatte.
Er lehnte sich vor, fing an, die Einträge durchzugehen und bereitete sich innerlich darauf vor, dass er in dieser Nacht wahrscheinlich nicht viel Schlaf bekommen würde.
– V –
Schlafend streckte Beverly Crusher den Arm über das Bett, um das beruhigende Heben und Senken von Picards Brust zu spüren. Es war ein Reflex, sowohl als Ärztin als auch als seine Partnerin, sich seiner Gesundheit zu versichern, selbst wenn sie ohne Bewusstsein war.
Alles, was ihre tastenden Finger fanden, war die Matratze, die noch immer warm war, aber rasch abkühlte, und das genügte, um sie von einem Moment zum anderen hellwach werden zu lassen. Sie setzte sich auf und blickte sich um. Picard saß, in einen Bademantel gekleidet, auf einem Stuhl und betrachtete sie. Als er sah, dass sie aufgewacht war, schenkte er ihr ein schwaches Lächeln.
»Was ist los?«, fragte sie.
»Warum glaubst du, dass etwas los sei? Vielleicht wollte ich nur etwas still dasitzen und dich bewundern.«
»Was ist los?«, wiederholte sie. Sie kaufte ihm seine Erklärung nicht eine Sekunde lang ab.
Er ließ den Kopf hängen. »Ich bin ein furchtbarer Lügner.«
»Ich glaube, du wirst feststellen, dass die meisten Frauen Männer, die sie nicht anlügen können, außerordentlich attraktiv finden.« Sie wartete, denn sie wusste, dass er ihr erzählen würde, was in seinem Kopf vorging.
»Eines der Dinge, die man lernt, wenn man zum Kommandanten ausgebildet wird«, sagte er schließlich, »ist, dass es manchmal nicht so wichtig ist, welche Entscheidung man trifft, solange man überhaupt eine Entscheidung trifft. Dass es letzten Endes wichtiger ist, sich sicher zu sein, als recht zu haben.«
»Ich glaube nicht, dass ich damit übereinstimme, und offen gestanden glaube ich auch nicht, dass du damit übereinstimmst. Aber worauf willst du hinaus?«
»Ich will darauf hinaus, dass man sich, wenn man eine
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