Heldentod - Star trek : The next generation ; 4
Jellico.
KAPITEL 23
Die Pride
Grim Vargo hatte schon viel in seinem Leben gesehen, aber etwas wie das noch nie.
Er hatte beobachtet, wie der Borg-Kubus schnurstracks in die Sonne geflogen war, aber nicht einen Moment lang geglaubt, dass die ganze Sache dadurch ein Ende haben könnte. Es war schlichtweg unmöglich, dass eine derartige Krise so rasch, so leicht vorbei sein würde.
Doch was auch immer er erwartet hatte, es kam nicht einmal annähernd an das Unvorstellbare heran, dessen er schließlich Zeuge wurde.
Der Borg-Kubus brach aus der Sonne hervor, und er war gigantisch. Größer als die Erde, gewaltig und glühend heiß, ein würfelförmiger, gleißender Stern, der in nuklearem Feuer brannte, das er dem Herzen der Sonne selbst entrissen hatte. Wenn das verdammte Ding der Erde oder irgendeinem anderen Planeten auch nur nahe kam, würde es diese Welt wie Papier zerfetzen. Doch stattdessen jagte es geradewegs nach oben, wobei oben natürlich ein relativer Begriff war. In der Kälte des Raums, in der Luftlosigkeit des Vakuums glaubte Vargo tatsächlich das Tosen der Flammen zu hören.
Auf einmal wurde der Kubus von heftigen Erschütterungen erfasst, und einen halben Herzschlag lang gab sich Vargo der Hoffnung hin, dass er Zeuge eines Wunders werden würde. Dass der Kubus wirklich etwas versucht hatte, das über seine Fähigkeiten hinausging und dass er sich aufgrund der Überbelastung, der er sich ausgesetzt hatte, selbst zerstören würde.
Das kleinere Schiff, die Einstein , war dem Kubus in dessen Kielwasser gefolgt. Das Schiff hielt sich in sicherer Entfernung, zweifellos außerstande, sich aus dem Schwerefeld der Sonne zu lösen, sollte es ihr zu nahe kommen. Vargo fragte sich, warum das Borg-Schiff die Einstein noch immer nicht absorbiert hatte und kam zu dem Schluss, dass er schlichtweg keinen Grund dafür hatte. Ohne Zweifel diente die Einstein dem Kubus als nützliches Scoutschiff. Abgesehen davon war jeder an Bord mittlerweile sowieso mit Sicherheit ‚borgifiziert‘ worden.
Irgendetwas tauchte aus einer der Flächen des Kubus auf. Dann etwas aus einer zweiten und einer dritten.
Vor langer Zeit hatte Vargo einmal Bilder von gebärenden Seepferdchen gesehen. Die kleinen Kreaturen hatten ihren Nachwuchs im Dutzend aus ihren Leibern ausgespuckt und taumelnd in das umliegende Wasser hinausgeschickt.
Genau daran fühlte sich Vargo in diesem Augenblick erinnert. Aus jeder Fläche des Kubus wurde etwas ausgestoßen. Jedes dieser Dinge war ein gleißender Feuerball, weiß glühend wie eine Miniatursonne, in dessen Mitte sich ein unidentifizierbares Etwas befand. Doch binnen Sekunden kühlten die Bälle ab und Vargo erkannte nun, was sie waren.
Es handelte sich um Sternenschiffe – im doppelten Wortsinne, denn die feurige Energie eines Sterns hatte ihre Geburt erst ermöglicht.
Die Grundform der Schiffe erinnerte an die traditionellen Raumschiffbauweisen, doch ihr Äußeres hatte nichts von dem glänzenden Weiß und Silber, das Vargo so gut kannte. Stattdessen wies jedes der Schiffe die vertraute, komplexe Gitterstruktur auf und sah wie eine kleinere Version des Kubus selbst aus. Und natürlich waren sie nicht so groß, wie normale Raumschiffe. Sie waren größer.
Ungleich größer.
Sechs von ihnen hingen schließlich dort im All – eins für jede Fläche des Kubus. Einen Moment blieben sie einfach an Ort und Stelle, als müssten sie sich erst stabilisieren … erst daran gewöhnen, ‚lebendig‘ zu sein … und dann drehten zwei ab und entfernten sich von dem Kubus. Sie bewegten sich in die der Erde entgegengesetzte Richtung, gingen auf Warpgeschwindigkeit und verließen das Sol-System so schnell sie konnten.
Der Grund lag für Vargo auf der Hand. Sie waren ausgesandt worden, um irgendetwas zu finden und entweder zurückzubringen oder einfach zu zerstören.
Um wen oder was immer es sich dabei auch handelte, Vargo war froh, dass er es nicht war.
KAPITEL 24
Die Enterprise
– I –
Seven of Nine wollte gerade ihr Quartier verlassen, als sie auf zwei Sicherheitsposten stieß, die direkt davor standen. Sie blickte von einem zum anderen und versuchte, herauszufinden, warum die Wachen hier in Stellung gegangen waren. Binnen Sekunden liefen alle möglichen Szenarien durch ihren Kopf, und der Schluss, der sich ihr aufdrängte, war unvermeidlich.
»Sie sind Idioten«, sagte sie. »Rufen Sie mich, wenn Sie bereit sind, mich in die Arrestzelle zu geleiten.«
Sie ging in ihr Quartier zurück. Sie
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