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Heldin wider Willen

Heldin wider Willen

Titel: Heldin wider Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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gerade ein technisches Handbuch zusammen.Wahrscheinlich wird Pitak Master Chief Sivars anweisen, Sie einzuarbeiten.«
    Ein direkter Widerspruch war unhöflich, aber der Ensign
    wirkte zu enthusiastisch, um absichtlich unhöflich zu sein. Sie war einfach voll mit dem beschäftigt, was sie gerade tat. Esmay hatte dafür Verständnis. Sie wandte sich den Jigs zu. Callison zeigte sich erfreulicherweise bereit, über die weniger
    abstoßenden Vorgänge zu diskutieren, die die Besatzung des Schiffs am Leben hielten, und wusste amüsante Anekdoten von den Dingen zu erzählen, die schief gingen. Esmay hatte noch nie daran gedacht, dass ein paar Insekteneier, die im Schlamm an jemandes Wanderstiefeln hängen blieben, später schlüpfen und ernste Probleme machen konnten, aber anscheinend war das auf einem anderen Schiff einmal passiert. Diese Geschichte
    stachelte Partrade dazu an, sie alle mit einer Erzählung von einem ungenannten Junior Lieutenant zu ergötzen, der einmal ein paar Zahlen vertauscht und damit das Konto seines Schiffes massiv überzogen hatte … Alle wurden zehn Ränge
    hochgestuft, sodass das Schiff, dem Computer zufolge,
    ausschließlich mit Offizieren bemannt war und der Kommandant sogar einen höheren Rang erhielt als der Sektorbefehlshaber.
    Eines der vielen Dinge, die hier anders liefen als zu Hause und die Esmay so genoss, war dieses … die Möglichkeit, beim Abendessen über die Arbeit zu plaudern. Auf Altiplano durfte man nichts, was mit der Arbeit zu tun hatte, bei Tisch
    ansprechen, selbst wenn die ganze Tischgesellschaft an dem Projekt mitwirkte. Esmay fand das unnatürlich … Hier ging ein Plaudern über die Arbeit entspannt in andere Themen über.
    243
    »Sind Sie fit für mein Examen?«, fragte Major Pitak, als sich Esmay bei ihr meldete.
    »Ja, Sir«, antwortete Esmay. »Aber ich habe zunächst noch eine Frage.«
    »Nur zu.«
    »Warum stimmen die Schiffspläne nicht mit der Wirklichkeit überein – oder mit den Plänen in Ihrem Würfel?«
    »Ausgezeichnet! Wie viele Diskrepanzen haben Sie gefunden?«
    Esmay blinzelte. Mit dieser Reaktion hatte sie nicht gerechnet. Sie startete in eine Schilderung der Abweichungen, fing dabei mit dem Bug an und arbeitete sich nach achtern vor. Pitak hörte ihr kommentarlos zu. Als Esmay fertig war, machte sich Pitak eine Notiz auf ihrem Pad.
    »Ich glaube, Sie haben alle gefunden. Gute Arbeit. Sie haben gefragt, warum wir Diskrepanzen haben, und das ist keine Frage, auf die ich eine Antwort wüsste. Ich vermute, es liegt an den neuen KI-Subroutinen, die als besonders wichtig eingestufte Daten aktiv schützen. Mit anderen Worten, ein Software-Fehler, obwohl wir die Systemdesigner der Flotte anscheinend nicht davon überzeugen können, dass es ein Problem ist. Sie stehen auf dem Standpunkt, dass eine einmal in die Wege geleitete Architektur nicht mehr verändert werden sollte … Was bei den meisten Schiffsrümpfen wahrscheinlich auch so ist.«
    Esmay dachte darüber nach. »Also stellen Sie neue Datenwürfel einzeln her, wenn Sie die Architektur verändern.«
    »Richtig. Wir können das Hauptsystem tatsächlich für einige Zeit verändern – normalerweise für eine Stunde oder so, ehe es 244
    sich selbst ›heilt‹ und das repariert, was es für einen Datenfehler hält.«
    »Aber es gibt auch zwei Stellen, wo Ihr Datenwürfel nicht die Realität wiedergibt.«
    Pitak lächelte sie an. »Ich habe Ihnen einen alten Datenwürfel gegeben, Lieutenant, um zu sehen, ob Sie den Dingen wirklich auf den Grund gehen. Die Dummen kommen immer ganz
    verwirrt zurück und beschweren sich darüber, dass sie den Weg nicht finden, wenn sie den Schiffsplänen folgen. Die Klugen überprüfen eine oder zwei Stellen und melden sich dann mit einer Liste der Abweichungen zwischen meinem Würfel und
    den Schiffsplänen. Gute und ehrliche Offiziere, die sich vor Arbeit nicht fürchten, tun das, was Sie getan haben – sie kontrollieren alles. Das sind die Leute, die ich in meiner Sektion brauche … Menschen, die bei der R&A Einzelheiten übergehen, kosten uns Schiffe, und wir sind schließlich da, um Schiffe zu retten.«
    »Ja … Sir.« Esmay dachte darüber nach. Es war eine wirkungsvolle Methode, um die Faulen und Sorglosen von den
    Fleißigen und Gründlichen zu scheiden, aber sie fragte sich doch, welche Tricks Major Pitak noch auf Lager hatte. »Danke für die Erklärung, Sir.«
    Pitak bedachte sie mit einem seltsamen Blick. »Danke, dass Sie meine Prüfung bestanden haben,

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