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HelHeg-AxoRoa

HelHeg-AxoRoa

Titel: HelHeg-AxoRoa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wiederum durch einen weiteren, diesmal aus den Bodyguards des Vaters von Nicolas Sarkozy zusammengesetzten Schwall, der in den Raucherbereich will. Ich denke tagtäglich erneut: Wahrscheinlich konnten sich die Besitzer nicht zwischen Raucherbereich und Darkroom entscheiden, allerdings konnten sie sich entscheiden für eine sachliche Totale, eine Ulrich-Seidl-Einstellung sozusagen, ich weiß doch auch nicht. Pamela Anderson betritt den Scheißladen.
    Ich persönlich würde mich wirklich freuen, wenn Sie als Publikum in diesem geschilderten Abend etwas Brauchbares finden, das über das Individuell-Psychologische der Autorin hinausgeht.
    Wir geben unsere Bestellung auf. Ich zeige etwas gehemmt auf die mit Stubenküken gefüllten Champignons.
    »Wie kriegt man so ein großes Küken denn in so einen kleinen Pilz?« »Also ich nehme zweimal alles und fünf Flaschen Mineralwasser.« »Jetzt sehe ich gerade, dass die Stubenküken mit Champignons gefüllt sind und nicht andersrum, Entschuldigung.« »Und dann nehme ich noch als Nachtisch dieses Gefrorene aus Pistazien. Was ist das denn, ein neuer Staat im Balkan?«
    »Also, Mifti, meine Erfahrungen zu dem von dir angesprochenen Thema: Selbst wenn du heutzutage verhaltensgestört bist und selbst wenn du eine gewisse Notfallnormalität aufrechtzuerhalten imstande bist, stellt sich Erfolg nicht von selbst ein - obwohl deine abweichende Persönlichkeitsstruktur dich zu einer Besonderheit hat werden lassen.«
    Annika nur so: »Mifti, du hast die Sprache zerstört.« I totally agree und frage trotzdem: »Warum?«
    »Alles was du versprichst, ist gelogen, also ist irgendwie alles, was du sagst, gelogen. Mir ist völlig egal, ob du dir deine Schulkarriere versaust und dich später prostituieren musst oder dich umbringst, aber dass du mich ununterbrochen anlügst, ist das Schlimmste. Du missachtest alle Voraussetzungen menschlichen Zusammenlebens. Mir ist wirklich völlig egal, ob du dich nun später umbringst oder nicht.« »Die Technoplastizität, Annika.«
    »Was?«
    »Irgendwann, wenn das Blut so technoplastizitätsmäßig durch die Gegend zirkuliert, ist alles wieder super.«
    Klar, jedes Mädchen würde gerne aussehen wie ... Obwohl, aussehen will ich nicht wie Heidi Klum, aber so einen Job machen? Natürlich. Wenn ich zehn Zentimeter größer wäre?! (Sexy Julia)
    Ich kämpfe mich in der U8 durch eine Masse sozialer Härtefälle und gebe gegen diese aus Fleisch und Blut bestehende Unterschicht letztendlich auf. In der Oranienstraße entdecke ich Ophelias ehemaligen Heroindealer, der kopfüber in einem Behältnis zum Zwischenlagern von Abfall hängt. Ich habe ihn als einen gepflegten Neunzehnjährigen in Erinnerung, der vollständig clean ist und aus Russland stammt. Er richtet sich über dem Rand dieser Biotonne hängend auf, sieht gefickter aus als je zuvor und hebt die Hand zum Gruß, als würde er in mir eine potentielle Kundin mit einer zum Scheitern verurteilten Existenz erkennen. Ich kriege naheliegenderweise Panik. Nach kurzer Zeit steht er wieder auf beiden Beinen in einem Hauseingang, macht eine unauffällige Bewegung und mehrere, nicht auf den ersten Blick einzuordnende Junkies stürmen auf ihn zu. Währenddessen lächelt er mich an. Erst nach ein paar Schritten in die entgegengesetzte Richtung kann ich meinen Kopf von ihm abwenden. Ich klingele bei Pörksen, und dessen Gesicht wird seit neuestem von etwas gekrönt, das er einen stark gegelten Businesshaarschnitt nennt. Er lebt jetzt zusammen mit seiner dauerbekifften Freundin in Kreuzberg. Die neue Wohnung ist der gescheiterte Versuch, dem Begriff »Rock-'n'-Roll-Lifestyle in Buxtehude-Westend« einen seriösen Anstrich zu verleihen. Statt die Umzugskartons auszuräumen, hört er lauter als unbedingt nötig schlechten Punk. Zur Begrüßung springt mich ein extrem großer Hase an, der Panzer heißt und den die beiden aus Dänemark mitgebracht haben, wo sie mal surfen waren. Da gab es so eine Gruppe von coolen Jungs, alle so hardcoremäßig, und die hatten diesen Hasen dabei und haben den ab und zu mal rausgelassen, und dann jagten halt diese gutangezogenen Typen diesem Hasen quer über den Campingplatz hinterher und riefen die ganze Zeit: Panzer, komm wieder!
    Tina liegt vollständig außer Gefecht gesetzt vor dem Fernseher, sieht sich Germany's Next Topmodel an und schreit mit in ihre Kopfhaut vergrabenen Fingernägeln ab und zu: »Scheiße, ficken, scheiße ... und diese ganzen Flachwichser kriegen das ganze Geld,

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