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Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 7: Die Opfer der Entscheidung (Science Fiction) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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und alles verzehrend. Und während er einen Schrei ausstieß, der all den Hass, all die Wut, all die Trauer ausdrückte, schlug er wütend auf die nächststehende Konsole ein. Das Display splitterte und die Scherben schlitzten ihm die Haut auf. Doch er machte so lange weiter, bis jedes Gefühl aus ihm herausgeschleudert worden war. Am Ende stand er zwischen der Leiche von Lieutenant Nolan und der zerstörten Konsole. Seine Arme sanken herab, Blut tropfte zu Boden. Sjöberg, Walker, Johnston - wie er sie alle hasste.
    Mit langsamen Schritten ging er zur Kommandobrücke.

    *

    Alzir-System, Pearl, Forschungszentrum, 20. Juni 2266, 04:15 Uhr

    Irina hatte es versucht. Sie hatte sich in ihrem Raum auf der Koje zusammengerollt, die Augen geschlossen und die Gedanken schweifen lassen; darauf hoffend, dass der Schlaf sich einstellen möge. Bedauerlicherweise war das nicht geschehen. Im Gegenteil: Bilder stiegen in ihrem Geist empor und vertrieben erfolgreich jeden Schlaf. Da war Zev Buckshaw, der von der I.S.P. wieder abgeführt wurde. Irinas Hand-Com, das über einen Phasenfunk-Port Daten ins Nirgendwo versendete. Sie erinnerte sich an die Krankenstation der HYPERION, das Lächeln im Gesicht von Michalew, als sie das Parlidengeheimnis löste und das Lachen von Doktor Isaak, als sie ihm von seiner Nominierung für den Melnikow-Preis berichtete.
    Schließlich erhob sie sich und verließ den Raum. Es machte einfach keinen Sinn, weiterhin Gedanken zu wälzen und auf den Schlaf zu warten. Da konnte sie genauso gut Projektdateien studieren.
    Auf dem Weg zum Hauptlabor, das von Pavel und den anderen zur Koordinationszentrale gemacht worden war, rannten mehrere Personen an ihr vorbei, die eine Gravtrage vor sich herschoben. Unter einer grauen Decke zeichneten sich die Umrisse eines Körpers ab.
    “Was ist passiert?”, fragte Irina, als sie den Raum erreichte.
    “Was meinen Sie?” Pavel runzelte fragend die Stirn.
    “Sie meint den Körper”, warf Sandy ein.
    “Oh, natürlich.” Pavel lächelte. “Keine Sorge, es ist alles in Ordnung. Wir haben einen der Versuchskörper aus den Stase-Laboratorien geholt und in Ihren Skinsuit gesteckt. Zuvor haben wir ihn natürlich entsprechend entstellt.”
    “Sie wollen die I.S.P. glauben machen, das sei ich?”
    Statt einer Antwort deutete er auf den Monitor, wo ein Team aus drei Marines sich gerade in den Schacht abseilte.
    “Die werden nicht darauf hereinfallen”, sagte Irina kopfschüttelnd.
    “In unser aller Interesse hoffe ich, dass Sie sich irren”, erwiderte Pavel. “Ich glaube, es wird funktionieren. Die werden den ID-Chip des Anzugs auslesen, auf dem Ihre Identität gespeichert ist. Wahrscheinlich sind sie dann schon zufrieden. Sollten sie zusätzlich noch DNA-Proben nehmen, verwenden sie dazu aller Wahrscheinlichkeit nach die automatische Anzugsextraktion, die zahlreiche Spuren Ihrer DNA-beinhaltet und - dank einer kleinen Manipulation - auch nur diese herausgeben wird.
    Und nur, wenn sie tatsächlich an den Körper gehen, würde die Sache auffliegen.”
    “Auf der HYPERION …”
    “Sie sind aber nicht mehr auf ihrem feschen Schiff”, sagte Pavel entschieden. “Glauben Sie wirklich, hier unten, auf einer Welt voller Gefangenenlager, rechnen die mit irgendwelchen Tricks? Eher unwahrscheinlich. Die gehen ihrem täglichen Trott nach und haken diese Sache bürokratisch ab.”
    In den Wänden des Aufzugsschachtes mussten Kameras verborgen sein. Die drei Marines befanden sich ständig in einem der Aufnahmefelder. Schließlich erreichten sie das Trümmerfeld, das die Leute des Labors nur wenige Sekunden zuvor wieder verlassen hatten. Die Einheit ging ans Werk und schon nach vier Minuten fanden sie den deponierten Leichnam. Sie bargen ihn und wurden nach oben gezogen.
    Schließlich verluden sie den Leib in ein Shuttle und die meisten Marines zogen ab. Nur zwei von ihnen blieben zurück, zusammen mit einigen Wissenschaftlern, die an einer Konsole hantierten.
    “Was machen die da?”, Irina ging näher heran.
    “Ich fürchte, sie beginnen damit, die Datenbank nach den Projekten zu durchsuchen”, sagte Sandy nach einem kurzen Check. “Sie kommen nicht in die unteren Bereiche, da der Aufzug ohne den entsprechenden Code blockiert. Anstatt sich mit Gewalt Zugang zu verschaffen, durchsuchen sie die Datenbank. Wir haben ihnen den Zugriff für die einfacheren Projekte erteilt. Damit können sie diese überprüfen, ohne uns gefährlich zu werden.”
    “Sie wollen denen weiß

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