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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Korporal Karotte entgegen…«
    »Gib mir sofort ein Schwert, du schrecklicher kleiner Mann! In Ord-
    nung! Danke! Und jetzt zum Tu…«
    Eine große Gestalt erschien in der Tür.
    Detritus kam herein.
    Mumm und die anderen sahen, was er in den Armen hielt.
    Vorsichtig legte er es auf eine Sitzbank, schlurfte dann fort und hockte
    sich in einer Ecke nieder. Während die anderen auf die sterblichen Über-
    reste des Oberobergefreiten Knuddel starrten, nahm der Troll den
    Kühlhelm ab und drehte ihn hin und her.
    »Er lag auf dem Boden«, sagte Feldwebel Colon. Er lehnte am Tür-
    rahmen. »Er muß von ganz oben heruntergefal en sein. Und es war noch
    jemand im Turm. Er hat sich an einem Seil herabgehangelt und mir eins
    auf den Kopf verpaßt.«
    »Es ist nicht richtig, für nur einen Königsshilling zu sterben«, murmelte Karotte.
    Das mit dem Drachen war besser, dachte Mumm. Er tötete, aber er
    blieb ein Drache. Er suchte einen anderen Ort auf, doch es war ganz
    klar: Der Drache ist ein Drache. Er konnte nicht einfach über die Mauer
    springen und jemand anders werden. Man wußte immer, gegen was man
    kämpfte. Man brauchte nicht…
    »Was hat Knuddel da in der Hand?« fragte er und begriff erst jetzt, daß
    er eine ganze Zeitlang darauf hinabgesehen hatte, ohne es zur Kenntnis
    zu nehmen.
    Er zog daran und sah einen schwarzen Stoffstreifen.
    »Assassinen tragen so etwas«, stellte Feldwebel Colon fest.
    »Und viele andere Leute«, warf Ridcul y ein. »Schwarz ist schwarz.«
    »Ja«, bestätigte Mumm. »Auf dieser Grundlage etwas zu unternehmen,
    wäre sicher übereilt. Dafür könnte ich vom Dienst suspendiert werden.«

    Er winkte mit dem Streifen vor Vetinaris Augen.
    »Überall Assassinen«, sagte er. »Und sie wachen. Aber offenbar haben sie nichts bemerkt. Du hast ihnen das verdammte Gfähr gegeben, weil
    du glaubtest, bei ihnen wäre es besonders gut aufgehoben. Wieso bist du
    nie auf den Gedanken kommen, es der Wache zu überlassen?«
    »Sollten wir nicht die Verfolgung aufnehmen, Korporal Karotte?« frag-
    te Pyjama.
    »Wen willst du verfolgen?« erwiderte Mumm. »Und wohin? Der Unbe-
    kannte hat den alten Fred niedergeschlagen und sich dann aus dem Staub
    gemacht. Vielleicht ist er um die nächste Ecke gelaufen, um das Gfähr
    über eine Mauer zu werfen. Wie sol en wir ihn dann identifizieren? Wir
    wissen nicht, wer für diese ganze Sache verantwortlich ist.«
    »Ich weiß es«, sagte Karotte.
    Er stand auf und hielt seine schmerzende Schulter.
    »Laufen ist ganz einfach«, fuhr er fort. »Wir alle sind ziemlich viel ge-
    laufen. Aber bei der Jagd verhält man sich anders: Man wartet an der
    richtigen Stel e. Hauptmann, ich halte es für angebracht, daß der Feld-
    webel überal erzählt, wir hätten den Mörder gefaßt.«
    »Was?«
    »Er heißt Edward d’Eath. Die Leute sollen glauben, daß er in Haft ist.
    Wir haben ihn gefaßt, schwer verletzt, aber lebend.«
    »Aber das stimmt doch gar nicht!«
    »Er ist ein Assassine.«
    »Aber wir haben niemanden gefaßt…«
    »Ich weiß, Hauptmann. Das Lügen gefäl t mir auch nicht, aber in die-
    sem Fal könnte es durchaus nützlich sein. Aber wie dem auch sei: Du
    brauchst dich mit diesem Problem nicht zu befassen.«
    »Ach? Und warum nicht?«
    »In einer knappen Stunde bist du im Ruhestand.«
    »Aber jetzt bin ich noch immer Hauptmann, Korporal. Und deshalb
    wirst du mir al es erklären. Ich höre.«
    »Dazu haben wir keine Zeit. Feldwebel Colon… Du weißt, worauf es
    ankommt.«

    »Noch bin ich Befehlshaber der Wache, Karotte! Ich gebe hier die Anweisungen.«
    Karotte senkte den Kopf.
    »Natürlich, Hauptmann.«
    »Gut. Wichtig ist vor al em, daß wir diesen Punkt geklärt haben. Feld-
    webel Colon?«
    »Herr?«
    »Erzähl den Leuten, daß wir Edward d’Eath verhaftet haben. Wer im-
    mer er sein mag.«
    »Ja, Herr.«
    »Und nun, Karotte?« fragte Mumm. »Was hast du jetzt vor?«
    Karotte sah zu den Zauberern.
    »Entschuldige bitte…«
    »Ugh?«
    »Zuerst einmal müssen wir in die Bibliothek…«
    »Zuerst«, betonte Mumm, »möchte ich, daß mir jemand einen Helm
    leiht. Ohne Helm fühle ich mich nicht richtig im Dienst. Danke, Fred.
    Gut. Helm… Schwert… Dienstmarke. Jetzt kann’s losgehen.«

    Es gab Geräusche unter der Stadt. Sie blieben undeutlich wie das Sum-
    men eines Bienenschwarms.
    Dazu kam ein mattes Glühen. Das Wasser des Ankh (sofern diese Be-
    zeichnung angemessen ist) hatte über Jahrhunderte hinweg die Wände
    der Tunnel

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