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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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teile flogen davon.
    »Das einzige Exemplar seiner Art«, murmelte er. »Wenn etwas einzigar-
    tig ist, stellt es immer etwas Besonderes dar – diesen Standpunkt vertritt mein Vater. Gehen wir.«
    Er öffnete die Tür.
    Er schloß sie wieder.
    »Am Fußende der Treppe haben sich mindestens hundert Assassinen
    versammelt«, sagte Karotte.
    »Wie viele Bolzen hast du noch für deine Armbrust?« fragte Mumm,
    der noch immer auf das inzwischen krumme Gfähr hinabstarrte.
    »Einen.«
    »Dann kann’s dich kaum stören, wenn du keine Gelegenheit zum
    Nachladen bekommst.«
    Jemand klopfte höflich an die Tür.
    Karotte sah Mumm an, der mit den Schultern zuckte. Er öffnete.

    Witwenmacher stand im Flur und hob eine leere Hand.
    »Ihr könnt eure Waffen einstecken. Ich versichere euch, daß ihr sie
    nicht brauchen werdet. Wo ist Professor Kreuz?«
    Karotte deutete in die entsprechende Richtung.
    »Ah.« Witwenmacher musterte die beiden Wächter nacheinander.
    »Bitte, laßt die Leiche hier. Wir inhumieren den Professor in unserer
    Gruft.«
    Mumm zeigte auf den toten Chefassassinen.
    »Er hat mehrere Personen ermordet… «
    »Und jetzt lebt er nicht mehr. Bitte, verlaßt das Gebäude.«
    Witwenmacher zog die Tür weiter auf. Assassinen säumten die breite
    Treppe. Nirgends war eine Waffe zu sehen. Was bei Assassinen al er-
    dings nicht viel zu bedeuten hatte.
    Ganz unten lag Anguas Leichnam. Karotte hob ihn hoch, als Mumm
    und er das Ende der Treppe erreichten.
    Er nickte Witwenmacher zu. »Wir schicken jemanden, der die sterbli-
    chen Überreste des Gildenoberhaupts holt«, sagte er.
    »Wir haben doch vereinbart…«
    »Nein. Die Leute sollen sehen, daß Kreuz tot ist. Alle sollen sich davon
    überzeugen können. Die Dinge dürfen nicht länger im Dunkeln hinter
    geschlossenen Türen passieren.«
    »Ich fürchte, ich kann nicht auf deine Bitte eingehen«, erwiderte Wit-
    wenmacher fest.
    »Es war auch keine Bitte.«
    Dutzende von Assassinen beobachteten, wie die beiden Wächter über
    den Hof schritten.
    Das schwarze Tor blieb geschlossen.
    Niemand schien es öffnen zu wol en.
    »Ich bin ganz deiner Meinung, aber vielleicht wären taktvollere, diplo-
    matischere Worte angebrachter gewesen«, sagte Mumm. »Diese Leute
    wirken nicht sehr fröhlich…«

    Das Tor zerbarst. Ein fast zwei Meter langer Bolzen aus Eisen raste an
    Karotte und Mumm vorbei und zerschmetterte eine Mauer auf der gege-
    nüberliegenden Seite des Hofes.
    Zwei wuchtige Hiebe erledigten den Rest des Portals, und Detritus
    stapfte über die Trümmer hinweg. Mit einem roten Glühen in den Au-
    gen sah er zu den in Schwarz gekleideten Gestalten und grollte.
    Die klügeren Assassinen dachten daran, daß es in ihrem Waffenarsenal
    nichts gab, das einen Troll töten konnte. Sie verfügten über erlesene Sti-lette, doch in diesem Fall benötigten sie Vorschlaghämmer. Sie besaßen
    Pfeile mit exotischen Giften, aber keins davon wirkte bei einem Trol .
    Niemand hatte es für möglich gehalten, daß Trolle jemals wichtig genug
    werden konnten, um sie töten zu müssen. Detritus gewann gerade enorm
    an Bedeutung. In der einen Hand hielt er Knuddels Axt, in der anderen
    eine gewaltige Armbrust.
    Einige der gescheiteren Assassinen drehten sich um und ergriffen die
    Flucht. Nicht alle erwiesen sich als so intelligent. Mehrere Pfeile prallten von Detritus ab. Ihre Eigentümer sahen das Gesicht des Trolls, als er
    sich zu ihnen umdrehte. Sie ließen ihre Bögen fallen.
    Detritus holte aus…
    »Oberobergefreiter Detritus!«
    Die beiden Worte hal ten über den Hof.
    »Oberobergefreiter Detritus! Stillgestanden!«
    Ganz langsam hob der Troll die Hand.
    Boing.
    »Hör mir gut zu, Oberobergefreiter Detritus«, sagte Karotte. »Wenn es
    einen Himmel für Wächter gibt – und bei den Göttern, ich hoffe, das ist
    der Fal –, so befindet sich Oberobergefreiter Knuddel jetzt dort, genießt ein leckeres Rattensteak und trinkt dazu Bärdrückers Leckertropfen. Und
    er sieht zu uns auf* und sagt: Mein Freund Oberobergefreiter Detritus
    vergißt bestimmt nicht, daß er ein Wächter ist. Nein, auf Detritus ist
    Verlaß.«

    * Für Zwerge ist der Himmel unten.

    Einige gefährliche Sekunden verstrichen, dann erklang ein weiteres
    Boing.
    »Danke, Oberobergefreiter. Bring Herrn Mumm zur Universität.« Ka-
    rotte wandte sich an die Assassinen. »Guten Tag, meine Herren. Viel-
    leicht sehen wir uns bald wieder.«
    Die drei Wächter traten durch das zerstörte Tor.
    Mumm schwieg, bis

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