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Helle Barden

Helle Barden

Titel: Helle Barden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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er in Haft ist. Wir haben ihn gefaßt, schwer verletzt, aber lebend.«
    »Aber das stimmt doch gar nicht!«
    »Er ist ein Assassine.«
    »Aber wir haben niemanden gefaßt…«
    »Ich weiß, Hauptmann. Das Lügen gefällt mir auch nicht, aber in diesem Fall könnte es durchaus nützlich sein. Aber wie dem auch sei: Du brauchst dich mit diesem Problem nicht zu befassen.«
    »Ach? Und warum nicht?«
    »In einer knappen Stunde bist du im Ruhestand.«
    »Aber jetzt bin ich noch immer Hauptmann, Korporal. Und deshalb wirst du mir alles erklären. Ich höre.«
    »Dazu haben wir keine Zeit. Feldwebel Colon… Du weißt, worauf es ankommt.«
    »Noch bin
ich
Befehlshaber der Wache, Karotte!
Ich
gebe hier die Anweisungen.«
    Karotte senkte den Kopf.
    »Natürlich, Hauptmann.«
    »Gut. Wichtig ist vor allem, daß wir diesen Punkt geklärt haben. Feldwebel Colon?«
    »Herr?«
    »Erzähl den Leuten, daß wir Edward d’Eath verhaftet haben. Wer immer er sein mag.«
    »Ja, Herr.«
    »Und nun, Karotte?« fragte Mumm. »Was hast du jetzt vor?«
    Karotte sah zu den Zauberern.
    »Entschuldige bitte…«
    »Ugh?«
    »Zuerst einmal müssen wir in die Bibliothek…«
    »Zuerst«,
betonte Mumm, »möchte ich, daß mir jemand einen Helm leiht. Ohne Helm fühle ich mich nicht richtig im Dienst. Danke, Fred. Gut. Helm… Schwert… Dienstmarke.
Jetzt
kann’s losgehen.«
     
    Es gab Geräusche unter der Stadt. Sie blieben undeutlich wie das Summen eines Bienenschwarms.
    Dazu kam ein mattes Glühen. Das Wasser des Ankh (sofern diese Bezeichnung angemessen ist) hatte über Jahrhunderte hinweg die Wände der Tunnel gewaschen.
    Jetzt erklangen neue Geräusche von Schritten im Schlamm. Man hörte sie nur, wenn sich die Ohren bereits auf den akustischen Hintergrund eingestellt hatten. Ein Schemen bewegte sich in der Düsternis und verharrte in einem Kreis aus Dunkelheit, der den Zugang zu einem anderen Tunnel markierte…
     
    »Wie fühlst du dich, Euer Exzellenz?« fragte Korporal Nobbs.
    »Wer bist du?«
    »Korporal Nobbs, Herr!« erwiderte Nobby und salutierte.
    »Gehörst du zur Wache?«
    »Ja, Herr!«
    »Ah, du bist der Zwerg, nicht wahr?«
    »Nein, Herr. Du meinst den verstorbenen Knuddel, Herr! Ich bin einer der Menschen, Herr!«
    »Hat man dich infolge… besonderer Maßnahmen in die Wache aufgenommen?«
    »Nein, Herr«, sagte Nobby stolz.
    »Bemerkenswert«, murmelte der Patrizier. Der Blutverlust machte ihn benommen. Darüber hinaus hatte er vom Erzkanzler einen Trunk bekommen, angeblich ein hervorragendes Heilmittel. Es blieb die Frage,
was
er heilte. Vermutlich Vertikalität. Lord Vetinari verzichtete jedoch darauf, sich hinzulegen. Er hielt es für besser, aufrecht zu sitzen, damit die Bürger sahen, daß er lebte. Viele neugierige Leute blickten durch die Tür, und der Patrizier wollte deutlich darauf hinweisen, daß Gerüchte von seinem Tod weit übertrieben waren.
    Korporal Selbsternannter Mensch Nobbs und einige andere Wächter weilten auf Mumms Befehl hin in unmittelbarer Nähe Seiner Exzellenz. Einige der Gestalten schienen breiter zu sein, als Vetinari sie in Erinnerung hatte.
    »He, du, guter Mann«, sagte er. »Hast du den Königsshilling genommen?«
    »Ich nie nichts nehmen.«
    »Prächtig. Gut gemacht.«
    Dann kam jähe Bewegung in die Menge. Etwas Goldbraunes, das entfernt an einen Hund erinnerte, raste heran, knurrte und schnüffelte. Es verschwand sofort wieder und lief mit langen, geschmeidigen Sätzen in Richtung Bibliothek.
    Der Patrizier hörte Stimmen.
    »Fred?«
    »Ja, Nobby?«
    »Erschien dir das irgendwie vertraut?«
    »Ich weiß, was du meinst.«
    Nobby wand sich unruhig hin und her.
    »Du hättest sie ausschimpfen müssen, weil sie keine Uniform trug«, meinte er.
    »Leicht gesagt.«
    »Wenn
ich
ohne Kleidung durch die Gegend liefe, würdest du bestimmt nicht zögern, mir einen halben Ankh-Morpork-Dollar Bußgeld abzuknöpfen…«
    »Hier hast du einen halben Dollar, Nobby. Und jetzt sei still.«
    Lord Vetinari sah die beiden Wächter an und strahlte. Ein dritter hockte in der Ecke – einer der großen und breiten…
    »Ist noch immer alles in Ordnung mit dir, Euer Exzellenz?« fragte Nobby.
    »Wer ist der Herr?«
    Nobbs folgte dem Blick des Patriziers.
    »Der Troll Detritus, Herr.«
    »Warum hockt er so da?«
    »Er denkt nach, Herr.«
    »Er hat sich schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gerührt.«
    »Er denkt langsam, Herr.«
    Detritus richtete sich auf. Die Bewegung erinnerte an einen großen Kontinent,

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