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Hell's Kitchen

Hell's Kitchen

Titel: Hell's Kitchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Adcock
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Hand gutgetan. Neben mir stand die Einladung zu weiterem Balsam - eine schwere Glaskaraffe, die Roy großzügigerweise für mich bereitgestellt hatte, bevor er zur Reinigung verschwand.
    Ich zog meine Hand aus dem Becken, trocknete sie ab und schüttelte etwas von der schmerzhaften Steifheit ab. Dann gönnte ich mir die Erfrischung von achtjährigem Macallan Single Malt Scotch Whisky, der mich innerlich wunderbar wärmte, während ich meine Umgebung untersuchte.
    Der Korbsessel, in dem ich saß, stand neben einem breiten Doppelfrisiertisch aus Marmor und Teakholz mit der Bronzestatue eines nackten ägyptischen Dienstmädchens, deren Sittsamkeit für den Augenblick durch dicke Frotteehandtücher gewahrt wurde, die über ihren ausgestreckten Armen hingen. Hinter dem Sessel stand eine Messingleselampe und davor ein niedriger Korbtisch, beladen mit ausländischen Hochglanzmagazinen und der Karaffe Macallan und einigen von Watermans kostbaren Zigarren in einem offenen Klimaschrank und ungefähr einem halben Dutzend der aktuellen Bestsellerromane. In einer Ecke des Raumes, unter einem farbigen Glasfenster, das allem Anschein nach auf nichts anderes als einen Lichtschacht führte, befand sich eine gewölbte, schwarz-grün gemaserte Marmorbadewanne mit kunstvoll geschwungenen und filigran gearbeiteten Goldarmaturen und einem angrenzenden Regal, ordentlich gefüllt mit echten Schwämmen, bunten Badesalzen und Seifen, Bürsten und Waschlappen. Daneben stand, unter einem Wasserbehälter mit einer goldenen Zugkette, ein mit einer Eichenplatte versehener Nachtstuhl, und wieder daneben ein Bidet. Also machte ich mir die geistige Notiz, Watermans Kreis an Damenbekanntschaften zu überprüfen.
    In der gegenüberliegenden Ecke stand ein antiker Apothekenschrank aus Nickel und Glas mit jedem nur vorstellbaren Toiletten- und Körperpflegeartikel für den Herrn und die Dame zur freien Auswahl. Dieser Schrank befand sich zweckmäßigerweise in Reichweite einer riesigen, sechseckigen Whirlpool-Duschkabine, die ich bereits benutzt hatte. Im Inneren der Dusche spien sechs steinerne Löwenköpfe Wasser. Und der Dampf des Duschens berieselte einen kleinen Dattelpalmenwald unmittelbar vor der Tür aus Glas und Silber.
    Ich mußte an das Badezimmer in meiner Wohnung unten in Hell’s Kitchen denken, mit all den Löchern im Boden und der Decke, die bereits durchhing, und an Howies rosafarbene Leiche, die erst ganz kürzlich in der alten Klauenfußwanne gelegen hatte. Ein Bad, wie es den meisten Mitgliedern von Father Loves armer Gemeinde nur zu vertraut war, mal abgesehen von der rosa Leiche eines Mieteintreibers, obwohl dies durchaus ein bevorzugter Traum gewesen sein könnte.
    Mir direkt gegenüber befanden sich zwei hohe Glastüren mit großen goldenen Griffen, die in Watermans Ankleidebereich führten - ein riesiger, in drei gleiche Teile geteilter, quadratischer Raum. In der Mitte standen ein lederner Queen-Anne-Sessel und ein Bücherregal, auf dem Fußboden lag ein Orientteppich. Links und rechts davon polierte Mahagonischränke und offene Regale für Accessoires und mannshohe, eichengerahmte Spiegel, in denen man sich bequem von allen Seiten bewundern konnte.
    Und hinter dem Ankleidebereich befand sich natürlich die beeindruckende Sammlung zahlloser Bücher und weiterer Ledermöbel und Tiffanylampen und der Kamin und die Gemälde und bibliotheksgrüne Dekoration und der gesamte Rest der ausgewählten Zierstücke und privat genossenen Insignien dieses reichen, schwer verwundeten religiösen Impresarios, dessen Leben die all seiner gutgläubigen Anhänger verspottete - jene Gesichtslosen, die draußen bleiben mußten, um mehr schlecht als recht in einer unbarmherzigen
    Welt weitab von den auf Hochglanz polierten Annehmlichkeiten jener Wände zu überleben, die mich jetzt umgaben, Wände, die so leicht durchdrungen werden konnten von Morddrohungen, Wände, die aufgebrochen waren und jetzt bluteten.
    Samuel Waterman lag in einem Krankenhaus nicht weit entfernt von der Stelle, wo ich jetzt mit meinen unerfreulichen Gedanken inmitten all dieser Annehmlichkeiten saß. Und ich stellte mir vor, wie dort, in genau diesem Krankenhaus, ein Harlemer Baby seine ersten Schreie ausstieß; wie alle Neugeborenen registrierte es Geräusche und Wärme, beruhigende Stimmen und die Nähe von Liebe. Aber was dieses Ghetto-Baby nicht wissen konnte, war, daß im Gegensatz zu den meisten Neugeborenen in Amerika seine Aussichten, den nächsten Tag zu erleben,

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