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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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arbeitete normalerweise mit Sergeant Robert Calkins zusammen, der allerdings in Urlaub war und Buckles dann bei seiner Rückkehr ersetzen sollte. Drei weitere Beamte, die Sergeants E. Henderson, Dudley Varney und Danny Galindo, sollten ihnen assistieren.
    Als die Morde gemeldet wurden, bat der Gerichtsmediziner für den Bezirk Los Angeles, Thomas Noguchi, die Polizei, die Leichen nicht anzurühren, bis ein Vertreter seiner Dienststelle sie untersucht hatte. Der stellvertretende Gerichtsmediziner John Finken traf um etwa 13.45 Uhr ein, später sollte dann Noguchi selbst dazustoßen. Finken führte die amtliche Todesbestimmung durch und stellte die Leber- sowie die Umgebungstemperatur fest – um 14 Uhr herrschten auf dem Rasen bereits 35 Grad, im Haus 28. Dann durchtrennte er den Strick, der Tate mit Sebring verband, und übergab Teile davon den Kriminaltechnikern, damit sie Fabrikat und Herkunft ermitteln konnten. Das Seil war weiß, aus dreisträngigem Nylon und knapp 15 Meter lang. Der Beamte Granado nahm auch Blutspuren davon, bestimmte jedoch – mit der bereits genannten Begründung – keine Untergruppen. Finken entfernte noch das persönliche Eigentum von den Leichen. Bei Sharon Tate Polanski waren das ein Ehering sowie Ohrringe aus Gelbgold, bei Jay Sebring eine Cartier-Armbanduhr, deren Wert später auf mindestens 1500 Dollar beziffert wurde. Bei dem Unbekannten 85 eine Schweizer Armbanduhr und eine Brieftasche mit diversen Papieren, jedoch ohne Ausweispapiere. Abigail Folger und Voytek Frykowski trugen kein persönliches Eigentum bei sich. Nachdem die Hände der Opfer in Plastiktüten gesteckt worden waren, um eventuelle Haar- oder Hautpartikel zu sichern, die sich bei einem Kampf unter den Nägeln festgesetzt haben könnten, half Finken dabei, die Leichen auf fahrbare Bahren zu verfrachten, um sie mit Krankenwagen zur Dienststelle des Gerichtsmediziners im Polizeipräsidium Los Angeles zu transportieren.
    Den das Anwesen belagernden Reportern erklärte Dr. Noguchi, dass er bis zur Veröffentlichung der Autopsiebefunde am kommenden Mittag um zwölf Uhr keinen Kommentar abgeben werde.
    Dabei hatten sowohl Noguchi als auch Finken den ermittelnden Beamten bereits inoffiziell ihre ersten Ergebnisse mitgeteilt.
    Es gab keinerlei Hinweis auf sexuelle Übergriffe oder Verstümmelung.
    Drei der Opfer – der Unbekannte 85, Sebring und Frykowski – waren erschossen worden. Abgesehen von einer Schnittwunde, wohl einer Abwehrverletzung, bei der auch sein Uhrenarmband zertrennt wurde, hatte der Unbekannte keine Stichverletzungen. Auf die anderen vier war dagegen häufig eingestochen worden. Darüber hinaus hatte Sebring mindestens einen Schlag in das Gesicht erhalten, während Frykowski wiederholt mit einem stumpfen Gegenstand auf den Kopf geschlagen worden war.
    Auch wenn sie die genaueren Befunde erst nach der Autopsie bekannt geben konnten, schlossen die beiden Gerichtsmediziner aus der Größe der Einschusslöcher, dass sie wahrscheinlich von einer Schusswaffe Kaliber .22 stammten. Das hatte die Polizei bereits vermutet. Denn bei der Durchsuchung des Ramblers hatte Sergeant Varney auf der Beifahrerseite vier Projektilfragmente zwischen Polster und dem Metallrahmen der Tür gefunden. Überdies wurde auf dem Kissen des Rücksitzes ein Splitter einer Kugel entdeckt. Auch wenn diese Fragmente für einen Abgleich zu klein waren, deutete alles auf Kaliber .22 hin.
    Was die Stichwunden betraf, so bemerkte jemand, dass die Form der Wunden denen ähnelte, die ein Bajonett verursacht. In ihrem offiziellen Bericht gingen die Detectives mit ihrer Annahme noch einen Schritt weiter: »Bei der die Stichwunden verursachenden Schneide handelt es sich wahrscheinlich um ein Bajonett.« Dies schloss nicht nur eine Reihe anderer Möglichkeiten aus, sondern setzte stillschweigend voraus, dass nur eine einzige Stichwaffe zum Einsatz gekommen war.
    Bei der Tiefe der Wunden – viele waren mehr als zwölf Zentimeter tief, 2,5 bis 3,25 Zentimeter breit und 0,3 bis 0,6 Zentimeter dick – kamen ein Küchenmesser oder ein gewöhnliches Taschenmesser nicht infrage.
    Doch bei den einzigen Messern, die im Haus gefunden wurden, handelte es sich eigenartigerweise nur um ein Küchen- und ein Taschenmesser.
    Im Küchenausguss war ein Steakmesser sichergestellt worden. Granado bekam eine positive Benzedinreaktion und somit den Nachweis von Blut, jedoch einen negativen Befund aus dem Ouchterlony-Test, womit erwiesen war, dass es sich um tierisches

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