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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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waren dies die wichtigsten.
    Charles Manson sprach bereits von einem unmittelbar bevorstehenden Krieg zwischen Schwarz und Weiß, als Gregg Jakobson ihn im Frühling 1968 kennengelernt hatte. Damals war der Untergrundausdruck »the shit is coming down« (Scheiße passiert) modern, mal interpretiert als das Nahen des Jüngsten Gerichts, mal als das Losbrechen der Hölle, was für Charlie beides auf den bevorstehenden Rassenkonflikt hinauslief. Doch er sei in der Sache nicht fanatisch gewesen, meinte Gregg, es sei nur eines von vielen Themen gewesen, die sie diskutiert hätten.
    »Als ich Charlie [im Juni 1968] zum ersten Mal begegnete, hatte er es noch nicht so mit diesem Helter Skelter«, erklärte Paul Watkins. »Er redete ein bisschen darüber, dass ›Scheiße passieren wird ‹ , aber nur manchmal … Er meinte, wenn die Scheiße passiert, wird der schwarze Mann auf der einen Seite stehen und der weiße auf der anderen, mehr sagte er dazu nicht.«
    Im Dezember brachte Capitol dann das White Album der Beatles mit dem Song Helter Skelter heraus. Die letzte Strophe lautet: »Look out helter skelter helter skelter helter skelter/Look out [Schrei im Hintergrund] helter skelter/She’s coming down fast/Yes she is/Yes she is.« (Pass auf, helter skelter … Pass auf, helter skelter. Sie kommt schnell herab, und ob, und ob.)
    Manson hörte das White Album wohl zum ersten Mal in Los Angeles, als er von der Barker Ranch aus, wo der größte Teil der Family geblieben war, in die Stadt gefahren war. Als Manson am 31. Dezember 1968 ins Death Valley zurückkehrte, fragte er laut Poston die Gruppe: »Findet ihr das, was die Beatles sagen, cool? Helter Skelter passiert. Das ist eine klare Ansage der Beatles.«
    Er benutzte die gleichen Wörter, nur sagte er statt »Scheiße« jetzt »Helter Skelter«.
    So hatten wir wieder eine Verbindung hergestellt, diesmal zu den in Blut geschriebenen Worten auf der Kühlschranktür im Haus der LaBiancas.
    Damals verwendete Manson den Ausdruck zum ersten, aber wahrlich nicht zum letzten Mal.
    Watkins: »Und er fing an, über dieses Beatles-Album zu quatschen, über Helter Skelter und all diese Bedeutungen, die ich darin nicht entdecken konnte … er stellte sich das alles vor und nannte es Helter Skelter, was für ihn hieß, dass die Neger über uns herfallen und die Städte kurz und klein schlagen würden.«
    Danach, sagte Watkins, »hörten wir uns das Album der Beatles ständig an«.
    Das Death Valley ist im Winter sehr kalt, und so zog Manson um in ein zweistöckiges Haus in der 20910 Gresham Street, Canoga Park im San Fernando Valley, nicht weit von der Spahn Ranch entfernt. Im Januar 1969, gab Watkins an, »sind wir alle in das Haus in der Gresham Street gezogen, um uns für Helter Skelter bereitzuhalten, um zu beobachten, wie es losgehen und was in der Stadt passieren würde. Er [Charlie] bezeichnete das Haus in der Gresham Street als ›The Yellow Submarine ‹ aus dem Beatles-Film. Es hatte tatsächlich etwas von einem U-Boot, da wir, wenn wir mal drin waren, nicht rausgehen, sondern nur aus den Fenstern spähen durften. Wir entwarfen Strandbuggys und Motorräder und wollten 25 Harley-Sportsters kaufen … wir haben auf der Landkarte Fluchtwege in die Wüste abgesteckt … Vorratslager geplant … wir hatten eine Menge zu tun.«
    »Er hat dieses ganze Szenario vor uns ausgebreitet«, merkte Paul an, »Stück für Stück, sehr bedacht. Und ich habe ihm jedes Wort abgekauft. Bis es mit dem Helter Skelter losging«, fügte Watkins mit einem wehmütigen Seufzer hinzu, »hatte Charlie nur noch Orgien im Kopf.«
    Bevor Jakobson und ich uns das erste Mal über die Beatles unterhielten, fragte ich ihn: »Hat Charlie jemals mit Ihnen über einen Kampf zwischen Schwarzen und Weißen gesprochen?«
    A: »Sicher, das war Helter Skelter, und er glaubte, das würde in der nahen Zukunft passieren, es stünde unmittelbar bevor.«
    F: »Was hat er über diesen Kampf zwischen Schwarz und Weiß gesagt? Wie sollte er zustande kommen, und was sollte er bewirken?«
    A: »Anfangen sollte es damit, dass Schwarze in die Häuser der Weißen eindringen und Weiße beklauen und sie physisch vernichten, bis es auf den Straßen zur offenen Revolte kommen würde und die siegreichen Schwarzen dann die Herrschaft an sich reißen würden. In dem Moment würden die Schwarzen das Karma der Weißen übernehmen, sie wären dann das Establishment.«
    Watkins: »Er erklärte uns, wie leicht das Ganze in Gang kommen würde.

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