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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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wie es geht.«
    Watkins bemerkte dazu: »Mir kamen ein paar schreckliche Bilder in den Sinn, als er das sagte.« Wenige Tage später verließ Watkins die Barker Ranch, da er fürchtete, dass er Zeuge werden würde, wie diese grausamen Bilder nihilistische Realität werden würden.
    Erst im September 1969 kehrte Manson selbst zur Barker Ranch zurück, wo er feststellte, dass sich Watkins und Poston abgesetzt hatten. Obwohl Manson Watkins davon berichtet hatte, »Shorty in neun Stücke zerteilt« zu haben, erwähnte er die Tate- und die LaBianca-Morde mit keinem Wort. Dafür sagte Manson bei einem Gespräch mit Watkins über Helter Skelter ohne jede weitere Erklärung: »Ich musste dem Schwarzen zeigen, wie es geht.«
    Die Kripo L. A. hatte Gregg Jakobson im späten November 1969 befragt. Als er bei dieser Gelegenheit versucht hatte, den Beamten von Mansons bizarrer Philosophie zu erzählen, hatte einer der Ermittler nur abgewunken: »Ach, Charlie ist ein Irrer, das interessiert uns alles nicht.« Wenige Wochen danach begaben sich zwei Ermittler nach Shoshone und sprachen mit Crockett und Poston, und die Kripo L. A. setzte sich mit Watkins in Verbindung. Alle drei wurden gefragt, was sie über die Tate- und die LaBianca-Morde wüssten. Und alle drei gaben an, nichts zu wissen, was aus ihrer Sicht auch stimmte, da keiner von ihnen bis dahin zwischen Manson und den Morden eine Verbindung hergestellt hatte. Nach dem Gespräch mit Poston und Crockett bemerkte einer der Detectives: »Wir sind wohl für nichts und wieder nichts hergekommen.«
    Anfänglich war für mich schwer nachvollziehbar, dass keiner der vier Manson verdächtigt hatte, hinter den Tate- und den LaBianca-Morden zu stecken. Doch später begriff ich, dass es dafür mehrere plausible Gründe gab. Als Manson Jacobson davon erzählte, wie es zu Helter Skelter kommen würde, hatte er nichts davon gesagt, dass etwas mit Blut geschrieben werden würde. Gegenüber Watkins und Poston hatte er es durchaus erwähnt und Poston sogar das Wort »Schweine« genannt. Allerdings gab es auf der Barker Ranch keine Zeitungen und aufgrund ihrer Lage auch keinen Radioempfang. Obwohl sie bei ihren seltenen Einkaufsfahrten nach Independence und Soshone von den Morden gehört hatten, gaben beide daher an, nicht viele Einzelheiten mitbekommen zu haben.
    Der Hauptgrund allerdings war reiner Zufall. Zwar stand in der Presse, dass sich im Haus der LaBiancas blutige Schriftzüge befunden hätten, doch der Kripo war es gelungen, eine Tatsache geheim zu halten: dass zwei der Wörter »helter skelter« lauteten.
    Wäre dies an die Öffentlichkeit gedrungen, hätten Jakobson, Watkins, Poston und zahlreiche andere sicherlich die LaBianca-Morde – und wegen ihrer zeitlichen Nähe wohl auch die Tate-Morde – mit Mansons wahnsinnigen Ideen in Verbindung gebracht. Und wahrscheinlich hätte mindestens einer von ihnen der Polizei seinen Verdacht mitgeteilt.
    Dies war eines jener unglücklichen Missgeschicke, für die niemand etwas konnte und deren Auswirkungen nicht vorauszusehen waren, doch möglicherweise hätten die Mörder sonst bereits Tage und nicht erst Monate nach den Verbrechen gefasst werden können, und Donald »Shorty« Shea sowie auch eventuelle andere Opfer könnten noch am Leben sein.
    Ich war jetzt zwar davon überzeugt, dass wir ein Motiv hatten, andere Spuren verloren sich jedoch im Sand.
    Keiner der Angestellten der Tankstelle in Sylmar oder im Jack-Frost-Laden in Santa Monica konnte auf unseren Fotos von Mitgliedern der Family irgendjemanden wiedererkennen. Es schien auch keine Kreditkarte der LaBiancas zu fehlen, und Suzanne Struthers konnte nicht sagen, ob aus dem persönlichen Besitz ihrer Mutter ein braunes Portemonnaie fehlte, denn das Problem war, dass Rosemary mehrere braune Portemonnaies besessen hatte.
    Bis die Kripo die Telefonnachweise zur Spahn Ranch anforderte, waren die meisten Abrechnungen für Mai und Juli 1969 bereits »verloren oder vernichtet«. Für die anderen Monate – April bis Oktober 1969 – waren die Nummern zwar verfügbar, doch wenn wir auch gewisse Einblicke in die Alltagsaktivitäten der Family gewannen, so stießen wir doch auf keine Verbindung zwischen den Mördern und den Opfern. Dasselbe galt für die Telefonnachweise im Haus der LaBiancas und in dem von Tate.
    Ist Blut über einen längeren Zeitraum Regen und Sonnenlicht ausgesetzt, zerfällt es in seine Komponenten. Die Benzidinprobe erbrachte bei zahlreichen Flecken an der Kleidung, die

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