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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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die Fernsehcrew geborgen hatte, eine positive Reaktion, der Beleg, dass es sich um Blut handelte, doch Granado konnte nicht bestimmen, ob es sich um tierisches oder menschliches Blut handelte. Dafür fand Granado sehr wohl menschliches Blut, Gruppe B, an dem weißen T-Shirt – Parent, Folger und Frykowski hatten diese Gruppe – sowie menschliches Blut, »möglicherweise Gruppe 0«, an dem dunklen Velourrollkragenpulli – Tate und Sebring hatten Gruppe 0. Er nahm keine Untergruppenbestimmung vor.
    Außerdem sicherte er an der Kleidung einige menschliche Haare, die von einer Frau stammten und die nicht zum Haar der beiden weiblichen Opfer passten.
    Ich rief daraufhin Captain Carter im Sybil-Brand-Gefängnis an und bat um eine Haarprobe von Susan Atkins. Am 17. Februar nahm Hilfssheriff Helen Tabbe Su­san mit in den Friseursalon der Haftanstalt, um ihr das Haar waschen und frisieren zu lassen. Anschließend sicherte sie an Kamm und Bürste einige Haare. Etwas später wurde auf ähnliche Weise auch eine Haarprobe von Patricia Krenwinkel genommen. Granado fand keine Übereinstimmung mit der Probe von Krenwinkel, doch er stellte, obwohl er nicht zweifelsfrei sagen konnte, dass sie identisch waren, fest, dass die Probe von Atkins derjenigen von der Kleidung »sehr, sehr ähnlich« war, und kam somit zu dem Schluss, dass es sich dabei »höchstwahrscheinlich um Haar von Susan Atkins handelte«. 61
    An der Kleidung fanden sich auch einige weiße Tierhaare. Winifred Chapman meinte, dass diese von Sharons Hund stammen könnten. Da der Hund aber kurz nach Sharons Tod gestorben war, konnte kein Abgleich vorgenommen werden. Ich hatte dennoch vor, das Haar als Beweismittel vorzulegen und Mrs. Chapman zu bitten, ihre Aussage vor Gericht zu wiederholen.
    Am 11. Februar hatte Kitty Lutesinger ihr Kind von Bobby Beausoleil zur Welt gebracht. Schon vorher war sie nur widerstrebend als Zeugin aufgetreten, und es war schwer gewesen, überhaupt etwas aus ihr herauszubringen. Später sollte sie zur Family zurückkehren, sie wieder verlassen und erneut zurückgehen. Da ich mich nicht darauf verlassen konnte, was sie vor Gericht aussagen würde, beschloss ich, sie nicht in den Zeugenstand zu rufen.
    Dieselbe Entscheidung fällte ich in Bezug auf den Biker Al Springer, wenn auch aus anderen Gründen. Größtenteils würden seine Aussagen nur die von DeCarlo bestätigen. Außerdem war sein vernichtendster Beitrag – Mansons Aussage »Wir haben gerade erst neulich nachts fünf von denen umgelegt« – aufgrund der Aranda-Beschlüsse nicht verwertbar. Immerhin vernahm ich Springer mehrere Male, und eine Bemerkung, die Manson ihm gegenüber in Bezug auf die Morde fallen gelassen hatte, gewährte mir Einblick in Mansons mögliche Verteidigungsstrategie. In einem Gespräch über die vielen kriminellen Aktivitäten der Family hatte Manson zu Springer gesagt: »Egal, was passiert, die Mädchen werden den Kopf dafür hinhalten.«
    Ich vernahm Danny mehrfach, einmal sogar neun Stunden hintereinander, und erhielt viele wertvolle Informationen, die bei früheren Befragungen nicht ans Licht gekommen waren. Und jedes Mal lernte ich wieder etwas über Mansons Stellung in der Family dazu: Manson sagte der Family, wann es Zeit zum Essen war, er erlaubte niemandem, sich etwas zu nehmen, bevor er nicht selbst am Tisch saß, und während des Abendessens hielt er Vorträge über seine Philosophie.
    Ich fragte Danny, ob Manson dabei jemals unterbrochen worden war. Er erinnerte sich daran, dass einmal »ein paar Bräute« zu reden angefangen hätten.
    F: »Und was passierte?«
    A: »Er hat mit einer Schüssel Reis nach ihnen geworfen.«
    Auch wenn DeCarlo sich zunächst mit Händen und Füßen dagegen wehrte auszusagen, konnten ihn Sergeant Gutierrez und ich am Ende doch davon überzeugen, dass es in seinem eigenen Interesse lag.
    Bei Dennis Wilson, Sänger und Schlagzeuger bei den Beach Boys, hatte ich weniger Erfolg. Hatte er zunächst noch behauptet, nichts Wichtiges zu wissen, so erklärte er sich schließlich einverstanden, mir offen und ehrlich alles zu sagen, weigerte sich allerdings, in den Zeugenstand zu treten.
    Wilson hatte offenbar Angst, und das aus gutem Grund. Am 4. Dezember 1969, drei Tage nach der öffentlichen Erklärung der Kripo L. A., den Fall gelöst zu haben, hatte Wilson eine anonyme Todesdrohung bekommen.
    Zwar leugnete Wilson, irgendetwas über die kriminellen Machenschaften der Family gewusst zu haben, steuerte aber dennoch einige

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