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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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versuchte, sich bei der Family einzuschleimen. Allerdings hatte Jones – in Mansons Augen – negroide Züge, und Linda meinte, dass Charlie ihn immer niedergemacht und als »Tropfen am Schwanz eines Weißen« bezeichnet hatte. Da Jones dabei gewesen war, als Manson die Tate-Mörder instruierte, wäre er ein sehr wichtiger Zeuge und könnte Linda Kasabians Aussage bestätigen. Daher bat ich die Beamten von der Kriminalpolizei, ihn herzuholen. Sie waren jedoch nicht in der Lage dazu. Daraufhin übertrug ich die Aufgabe dem Büro der Staatsanwaltschaft, das Jones auftrieb. Leider ließ er uns abblitzen.
    Linda sagte weiter aus, dass sich die Gruppe, nachdem Manson sie angewiesen hatte, Tex zu begleiten, in den alten Ford des Ranchgehilfen Johnny Swartz gezwängt hatte.
    Auf meine Frage, wer was angehabt habe, meinte sie, sie sei sich zwar nicht ganz sicher, glaube aber, dass Sadie ein dunkelblaues T-Shirt zur Latzhose getragen habe und Katie sehr ähnlich gekleidet gewesen sei. Tex habe einen schwarzen Veloursrollkragenpulli und eine dunkle Latzhose angehabt.
    Als ihr die von der Fernsehcrew gefundenen Kleider gezeigt wurden, konnte Linda sechs der sieben Stücke identifizieren und nur das weiße T-Shirt nicht zuordnen. Die logische Schlussfolgerung war, dass es jemand – unsichtbar – unter einem der Hemden getragen hatte.
    Wie sah es mit Schuhen aus, fragte ich. Die Mädchen seien ihrer Meinung nach alle barfuß gewesen. Bei Tex meinte sie sich erinnern zu können, dass er Cowboystiefel getragen hatte, auch wenn sie dies nicht mit Bestimmtheit sagen konnte.
    Am Tatort der Tate-Morde waren einige blutige Fußspuren gefunden worden. Nachdem diejenigen ausgeschieden waren, die den Mitarbeitern der Kripo zugeordnet werden konnten, blieben noch zwei unidentifiziert: der von einem Schuh oder Stiefel und einer von einem nackten Fuß – was beides Lindas Erinnerung bekräftigen würde. Wie schon bei Susan Atkins war ich dringend auf die Bestätigung von Lindas Zeugenaussagen angewiesen.
    Dann stellte ich ihr dieselbe Frage wie schon Susan: Hatte jemand aus der Gruppe in dieser Nacht unter Drogeneinfluss gestanden? Die Antwort lautete: Nein.
    Als Tex gerade losfahren wollte, hatte Manson »Moment« oder »Warte« gerufen. Dann hatte er seinen Kopf durch das Fenster auf der Beifahrerseite gestreckt und gemeint: »Hinterlasst ein Zeichen. Ihr Mädchen wisst schon, was ihr schreiben sollt. Etwas Unheimliches.«
    Tex hatte Linda drei Messer und eine Handfeuerwaffe gegeben und ihr befohlen, sie in ein Tuch gewickelt auf den Boden zu legen. Falls sie von der Polizei angehalten werden würden, sollte sie das Bündel wegwerfen.
    Linda identifizierte ohne jeden Zweifel den Longhorn Revolver Kaliber .22. Nur dass damals der Griff noch intakt und der Lauf nicht verbogen gewesen war.
    Lindas Aussage zufolge hatte Tex ihnen nicht verraten, wohin es gehen sollte und was sie vorhatten, doch hatte sie angenommen, dass es sich wieder um eine dieser Schleichtouren handelte. Allerdings hatte Tex gesagt, dass er schon einmal in dem Haus gewesen sei und den Grundriss kenne.
    Als wir im Auto des Sheriffs den Cielo Drive hinauffuhren, zeigte mir Linda, wo Tex vor dem Tor zur Nummer 10050 gewendet und dann neben dem Telefonmast geparkt hatte. Dann hatte er eine große Drahtzange mit rotem Griff vom Rücksitz geholt und war damit den Mast hinaufgeklettert. Von ihrem Sitz aus hatte Linda zwar nicht beobachten können, wie Tex die Kabel abklemmte, doch sie sah und hörte, wie sie zu Boden fielen.
    Als ihr die Zange gezeigt wurde, die wir auf der Barker Ranch gefunden hatten, meinte Linda, dass sie so aussehe wie diejenige, die Tex in der Nacht benutzt hatte. Da diese Zange in Mansons eigenem Strandbuggy gefunden worden war, brachte ihre Identifizierung das Werkzeug nicht nur mit der Family, sondern mit ihm persönlich in Verbindung. Ich war sehr froh über dieses Beweismittel, ohne zu ahnen, dass diese Verbindung schon bald – im wortwörtlichen Sinne – durchtrennt werden sollte.
    Als Tex wieder eingestiegen war, waren sie etwas den Hang hinuntergefahren und hatten den Wagen dort abgestellt. Dann hatten sie die Waffen und die Bündel mit der frischen Kleidung genommen und hatten sich erneut zum Tor geschlichen. Tex hatte noch ein weißes Seil über der Schulter gehabt.
    Als Linda und ich aus dem Wagen des Sheriffs stiegen und uns dem Tor vor dem Haus am Cielo Drive näherten, stimmten zwei große Hunde, die Rudi Altobelli gehörten, ein

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