Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson
Hund lebten. Die drei waren etwa eine Stunde geblieben, hatten etwas Gras geraucht und waren dann wieder gegangen. Von dort waren sie mit zwei verschiedenen Autos bis zur Abzweigung der Santa Susana Pass Road gefahren, wo Clem und Linda ausgestiegen waren. Sadie hatte sich von dem Auto, wie Linda am nächsten Tag erfahren hatte, noch in die Nähe des Wasserfalls bringen lassen.
Als Linda und Clem die Ranch erreicht hatten, waren Tex und Leslie bereits da und schliefen in einem der Zimmer. Katie hatten sie nicht gesehen, aber am nächsten Tag hatten sie gehört, dass Katie wie Sadie ebenfalls bis zu dem Lager am Wasserfall weitergefahren war. Linda hatte sich dann im Saloon schlafen gelegt.
Zwei Tage später floh Linda Kasabian von der Spahn Ranch. Die Umstände ihrer Flucht sollten der Staatsanwaltschaft jedoch noch große Probleme bereiten.
Statt Linda direkt zum Haus der LaBiancas zu bringen, wies ich den Hilfssheriff an, in die Gegend von Los Feliz zu fahren, um festzustellen, ob Linda das Haus von sich aus finden würde. Das tat sie. An Ort und Stelle zeigte sie uns sowohl das Anwesen des ermordeten Paars als auch das Haus der Familie True, vor dem sie geparkt hatten, dann die Einfahrt, die Manson hinaufgegangen war, und so weiter.
Außerdem wollte ich die beiden Häuser in Pasadena finden, vor denen Manson zu einem früheren Zeitpunkt in der Nacht des 9. August angehalten hatte, doch obwohl wir stundenlang danach suchten, hatten wir diesmal kein Glück. Stattdessen fand Linda jedoch das Haus, in dem der Schauspieler wohnte – 1101 Ocean Front Walk –, und konnte uns sowohl seine Wohnung, die Nummer 501, als auch die Tür zur Wohnung Nummer 403 zeigen, an der sie angeklopft hatte. Ich bat Patchett und Gutierrez, sowohl den Schauspieler als auch den Mann aus der 403 zu finden und zu vernehmen.
Linda zeigte uns auch den Sandhaufen, bei oder in dem Clem ihrer Meinung nach die Waffe entsorgt hatte. Möglicherweise hatte sie schon jemand gefunden, oder Clem beziehungsweise ein anderes Mitglied der Family hatte sie später wieder herausgeholt. Wir erfuhren jedenfalls nie, um was für eine Schusswaffe es sich dabei gehandelt hatte.
Nachdem wir bereits seit dem frühen Morgen unterwegs waren, aßen wir in einem chinesischen Restaurant zu Mittag. Am Nachmittag kehrten wir nach Pasadena zurück und fuhren wohl an 40 Kirchen vorbei, bis Linda endlich diejenige wiedererkannte, an der Manson angehalten hatte. Ich bat die Polizeibeamten, sie zusammen mit dem angrenzenden Parkplatz als Beweis im Prozess zu fotografieren.
Linda identifizierte auch die Tankstelle in Sylmar, in der sie das Portemonnaie deponiert hatte, und »Denny’s Restaurant« nebenan.
Trotz unserer Vorsichtsmaßnahmen wurde unser Ausflug leider entdeckt. Am nächsten Tag berichtete der Herald Examiner: »Mrs. Kasabian ist nicht nur in den Genuss der Immunität gekommen, sondern auch in den eines chinesischen Essens in Madame Wus Gartenrestaurant in Santa Monica. Angestellte des Restaurants bestätigten, dass Mrs. Kasabian, ihr Rechtsbeistand Anwalt Fleischman und Staatsanwalt Bugliosi am Sonntag dort gegessen haben.«
Der Artikel vergaß, den Umstand zu erwähnen, dass zu unserer Reisegruppe auch noch ein halbes Dutzend Beamte der Kripo L. A. sowie zwei Ermittler des Sheriffbüros gehört hatten.
Um die beiden Häuser in Pasadena zu finden, fuhren wir noch zweimal mit Linda dorthin. Beide Male wurden wir von Beamten der Polizei Pasadena begleitet und in Viertel kutschiert, die den von Linda beschriebenen ähnlich sahen. Schließlich fanden wir das große Haus auf der Kuppe. Zwar ließ ich es wie auch die angrenzenden Bauten, die, wie Manson richtig bemerkt hatte, dicht beieinanderstanden, fotografieren, beschloss jedoch, auf eine Befragung der Bewohner zu verzichten, da sie zweifellos besser schlafen würden, wenn sie nicht erfuhren, wie knapp sie dem Tod entronnen waren. Das erste Haus – das sowohl Susan als auch Linda beschrieben hatten und bei dem Manson durch das Fenster geschaut und die Kinderfotos entdeckt hatte – fanden wir nie.
Ein besonderes Privileg, das man vielleicht als Bonus bezeichnen konnte, billigten wir Linda tatsächlich zu. Alle drei Male, die wir sie aus dem Sybil-Brand-Gefängnis herausholten, gaben wir ihr Gelegenheit dazu, ihre Mutter in New Hampshire anzurufen und mit ihren beiden Kindern zu sprechen. Ihr Anwalt übernahm die Kosten dafür. Auch wenn Angel gerade erst einen Monat alt war und noch nichts verstand,
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