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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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vonseiten der Verteidigung kommt.
    Ich bringe dies zur Sprache, weil die Rechtsbeistände und ihre Mandanten wissen sollen, dass wir jeden, der sich der Verleitung zum Meineid schuldig macht, strafrechtlich verfolgen werden. Nicht nur das: Wenn unsere Zeugen aufgerufen werden, werde ich vor den Geschworenen öffentlich erklären, dass sie Morddrohungen erhalten haben, was ein beweiserheblicher Sachverhalt ist.
    Ich lege den Angeklagten nahe, dies ihren Freunden zu sagen.«
    Als wir in den Gerichtssaal zurückkehrten, musste ich diese Sorgen verdrängen und mich ganz auf unsere Beweisführung konzentrieren. Und die war an einem wichtigen Punkt angelangt. Stück für Stück versuchten wir, die Waffe mit der Spahn Ranch und mit Charles Manson in Verbindung zu bringen.
    Am Freitag vor unserer langen Verhandlungspause hatte Sergeant Lee von der erkennungsdienstlichen Abteilung Schusswaffen und Sprengstoffe erklärt, dass die Kugel, die Sebring traf, zweifelsfrei aus der Waffe stamme. Darüber hinaus gab Lee an, dass die anderen am Tatort der Tate-Morde gesicherten Projektile zwar keine Merkmale aufwiesen, mit deren Hilfe sie sicher zugeordnet werden könnten, andererseits aber auch keine, die ausschlossen, dass sie doch aus derselben Waffe abgefeuert worden waren.
    Als ich versuchte, Lee nach einem weiteren Glied in der Beweiskette, den auf der Spahn Ranch gefundenen Patronenhülsen, zu fragen, bat Fitzgerald, vortreten zu dürfen. Die Verteidigung argumentierte, dass die Patronenhülsen bei einer gesetzeswidrigen Durchsuchung gefunden worden und daher nicht zulässig seien.
    »Da wir einen solchen Einspruch vorausgesehen haben«, erklärte ich dem Gericht, »habe ich die Genehmigung von George Spahn auf Tonband aufgenommen. Die Aufnahme muss sich bei Sergeant Calkins befinden«, sagte ich. »Er war mit mir zusammen dort.«
    Dummerweise hatte Calkins das Band aber nicht. Und jetzt, fast eine Woche später, hatte er es immer noch nicht gefunden. Schließlich rief ich Calkins als Zeugen auf, um von ihm bestätigen zu lassen, dass wir Spahns Erlaubnis bekommen hatten. Im Kreuzverhör mit Kanarek bestritt Calkins, dass das Band »verschwunden« oder »verloren« sei – er habe es einfach nicht finden können.
    Schließlich beschloss Older, dass die Sache vor Gericht zulässig sei, und Lee sagte aus, dass bei einer Untersuchung unter dem Mikroskop die Patronenhülse, die er zu Testzwecken abgefeuert hatte, identische Schlagbolzendruckstellen wie 15 der auf der Spahn Ranch gefundenen Hülsen aufwies.
    Rillen, Felder, Züge, Schlagbolzendruckstellen: Nach einer stundenlangen Aussage über technische Details und über 100 Einsprüchen, überwiegend von Irving Kanarek, hatten wir die Mordwaffe im Fall Tate mit der Spahn Ranch in Verbindung gebracht.
    Thomas Walleman, alias T. J., hatte einer Aussage zwar zugestimmt, doch war er ein wackeliger Zeuge. Er hatte mit der Family nie ganz gebrochen, sondern war immer wieder gekommen und gegangen. Einerseits vom lockeren Lebenswandel angezogen, schreckte ihn die Erinnerung an jene Nacht, in der er mitangesehen hatte, wie Manson Bernard Crowe erschoss.
    Auch wenn ich wusste, dass ich die Schießerei selbst nicht in der Phase der Urteilsfindung einführen konnte, fragte ich T. J. sehr wohl nach den Umständen im Vorfeld des Geschehens. Er wusste noch, dass sich Manson, nachdem er einen Anruf bekommen hatte, Swartz ’ Ford, Baujahr 59, ausgeliehen, einen Revolver geschnappt und dann mit ihm zu einem Mietshaus an der Franklin Avenue in Hollywood gefahren war. Manson hatte angehalten, T. J. den Revolver gegeben und ihm befohlen, ihn in seinen Gürtel zu stecken.
    F: »Dann haben Sie beide die Wohnung betreten, ist das richtig?«
    A: »Ja.«
    Weiter durfte ich nicht gehen. Anschließend zeigte ich T. J. den Revolver Hi Standard, Kaliber .22 und fragte: »Haben Sie diesen Revolver schon einmal gesehen?«
    A: »Ich glaube nicht. Er sieht zwar so aus, aber ich weiß es nicht sicher.«
    T. J. wich aus. Doch so leicht würde er mir nicht davonkommen. Im Laufe meiner weiteren Befragung gab er zu, dass sich diese Waffe nur in einer Hinsicht von der unterschied, die er in jener Nacht gesehen hatte, nämlich dass eine Griffschale fehlte.
    F: »Also, Ihre vorherige Aussage lautete, wenn ich mich recht entsinne, Sie glaubten nicht, dass dies der Revolver sei, doch dann haben Sie gesagt, er sehe so aus.«
    A: »Ich meine, ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob das der Revolver ist, aber er sieht wie

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