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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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erklärte ich den Geschworenen, lief auf die Unterstellung hinaus, die Anklage habe die Beweislage manipuliert, um seinen Mandanten Charles Manson zu belasten.
    »Mit anderen Worten, meine Damen und Herren, es sind sieben brutale Morde geschehen, also haben die Polizei und der Bezirksstaatsanwalt die Köpfe zusammengesteckt und beschlossen: › Stellen wir für diese Morde einen Hippie vor Gericht, jemanden, dessen Lebensstil uns nicht gefällt. Irgendein Hippie, und wir sind zufrieden ‹ , und aus purer Willkür haben wir uns den armen Charles Manson herausgepickt.
    Aber Charles Manson ist nicht deshalb ein Angeklagter in diesem Verfahren, weil er ein langhaariger Hippie ist, der mit jungen Mädchen schläft und radikal anders denkt.
    Er steht vor Gericht, weil er ein bösartiger, teuflischer Mörder ist und den Befehl gegeben hat, sieben Menschen zu töten. Deshalb steht er vor Gericht.«
    Zu einem kräftigen Gegenschlag holte ich angesichts Kanareks Vorwurf gegenüber der Anklage aus, für die unangemessene Länge des Verfahrens verantwortlich zu sein. Die Geschworenen hatten sowohl Weihnachten als auch Neujahr nicht zu Hause verbringen können, und ich wollte nicht, dass sie dafür die Staatsanwaltschaft verantwortlich machten.
    »Irving Kanarek, der Toscanini der Langeweile, erhebt gegen die Anklage den Vorwurf, dieses Gericht seit über sechs Monaten aufzuhalten. Sie sind die besten Zeugen. Jedem, aber auch jedem Zeugen, den die Anklage aufgerufen hat, wurden kurze, präzise Fragen gestellt. Das Kreuzverhör der Zeugen dauerte Tag um Tag, nicht die Erstvernehmung.«
    Nun zu Maxwell Keith. Er hat »alles Menschenmögliche für seine Mandantin Leslie Van Houten« getan, bemerkte ich. »Er hat sein Bestes gegeben, doch zu seinem Pech hat er weder das Gesetz noch die Fakten auf seiner Seite. Wenn Sie sich das Plädoyer von Mr. Keith genau ansehen, dann hat er nie wirklich bestritten, dass Linda Kasabian und Dianne Lake die Wahrheit gesagt haben. Im Prinzip hat er den Standpunkt vertreten, dass Leslie selbst dann, wenn sie die Dinge getan hat, die Linda und Dianne bezeugen, dennoch nicht schuldig ist.
    Ich wüsste gerne, ob Max einräumen würde, dass sie sich zumindest des unbefugten Betretens des Hauses schuldig gemacht hat?«
    Keith: »Ja.«
    Diese Reaktion überraschte mich, denn eigentlich gab Max damit zu, dass sie im Haus der LaBiancas gewesen war.
    Selbst wenn Rosemary LaBianca schon tot war, als Leslie auf sie einstach, gab ich den Geschworenen zu bedenken, so war sie doch sowohl der Verabredung zum Mord als auch der Beihilfe zum Mord schuldig. Wenn eine Person am Tatort anwesend ist und einem Verbrechen Vorschub leistet, erfüllt das den Tatbestand der Beihilfe. Doch Leslie ging weit darüber hinaus, indem sie zustach, Fingerabdrücke wegwischte und dergleichen mehr.
    Darüber hinaus gab es nur ihre eigene Behauptung, dass Rosemary bereits tot war, als sie zustach. »Nur 13 von 41 Stichwunden erfolgten post mortem. Was ist mit den anderen 28?«
    Ja, Tex, Sadie, Katie und Leslie waren Roboter, Zombies und Automaten. Keine Frage. Doch nur in dem Sinne, als sie gegenüber Charles Manson vollkommen unterwürfig, willfährig und kriecherisch waren. Nur in diesem Sinne. »Das heißt aber nicht, dass sie das, was ihnen Charles Manson auftrug, nicht gewollt hätten, das heißt nicht, dass sie keine willigen Mittäter bei diesen Morden gewesen wären. Vielmehr deutet die gesamte Beweislage in die entgegengesetzte Richtung. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass einer der Angeklagten sich in diesen beiden grausigen Mordnächten Charles Manson widersetzt hätte.
    Einzig Linda Kasabian hatte in Venice zu ihm gesagt: › Charlie, ich bin nicht du. Ich kann nicht töten. ‹ «
    Die anderen hatten sich nicht nur nicht beklagt, stellte ich fest, sondern sie hatten gelacht, als die Tate-Morde im Fernsehen beschrieben wurden. Leslie hatte Dianne erzählt, es mache Spaß, auf jemanden einzustechen, je mehr sie zugestochen habe, desto mehr habe sie es genossen, während Sadie Virginia und Ronnie anvertraut hatte, dass es besser gewesen sei als ein sexueller Höhepunkt.
    »Die Tatsache, dass diese drei weiblichen Angeklagten Charles Manson gehorcht haben und das ausgeführt haben, was er ihnen aufgetragen hat, nimmt sie keineswegs von einer Verurteilung wegen vorsätzlichen Mordes aus. Sie bietet ihnen keinerlei Immunität, keinerlei Schutz. Denn wenn dem so wäre, dann wären auch Auftragskiller oder Todesschützen der

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