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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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habe sie erstmals jemandem offenbart, dass Linda Kasabian hinter den Morden stecke.
    F: »Wie kommt es, dass Sie vom 9. August 1969 bis zum 9. Februar 1971 niemandem je davon erzählt haben, dass Linda diese Morde angezettelt hat?«
    A: »Einfach so.«
    F: »Haben Sie überhaupt jemandem in der Family erzählt, dass Sie all diese Morde verübt haben?«
    A: »Nein.«
    F: »Wenn Sie Außenstehenden wie Ronnie Howard und Virginia Graham davon erzählt haben, wie kommt es dann, dass Sie es den Mitgliedern Ihrer Family verschwiegen haben, Sadie?«
    A: »Es war nicht nötig, etwas zu erzählen. Was ich mit diesen Leuten gemacht habe, das habe ich eben getan, Schluss, aus.«
    F: »Das passiert einfach mal so? Sieben Tote?«
    A: »Keine große Sache.«
    Ich schwieg kurz, um diese ungeheuerliche Bemerkung wirken zu lassen, bevor ich weitersprach: »Sieben Menschen zu töten ist demnach etwas ganz Normales, keine große Sache, richtig, Sadie?«
    A: »Jedenfalls zu dem Zeitpunkt. Es musste einfach sein.«
    Ich fragte sie, was sie in Bezug auf die Opfer empfunden habe. Sie erwiderte: »In meinen Augen waren das keine richtigen Menschen … Sharon Tate kam mir einfach nur wie eine Schaufensterpuppe vor.«
    F: »Aber eine Schaufensterpuppe haben Sie noch nie sprechen gehört, Sadie, oder?«
    A: »Nein, Sir. Aber sie klang einfach nur wie eine Maschine … Sie hat immer nur in einem fort gebettelt und gefleht und gebettelt und gefleht, und ich war es einfach leid, mir das länger anzuhören, also habe ich sie erstochen.«
    F: »Und je mehr sie geschrien hat, desto öfter haben Sie zugestochen, oder?«
    A: »Ja, na und?«
    F: »Sie haben sie angesehen und zu ihr gesagt: › Hör zu, du Schlampe, du bist mir egal. ‹ War es so, Sadie?«
    A: »Ja, das habe ich in dem Moment gesagt.«
    Bugliosi: »Keine weiteren Fragen.«
    Am Dienstag, dem 16. Februar, erklärte Richter Older den Geschworenen nach langwierigen Diskussionen im Richterzimmer, er habe beschlossen, ihre Isolierung zu beenden.
    Die Überraschung und Freude waren ihnen anzusehen. Seit über acht Monaten und damit länger als je in einem anderen Fall der amerikanischen Justizgeschichte waren sie weggesperrt gewesen.
    Zwar hatte ich immer noch Bedenken, dass die Family sie belästigen könnte, doch die meisten anderen Gründe für die Sequestrierung – die Erwähnung des Hinman-Mordes, Susan Atkins’ Geständnis in der Los Angeles Times, ihre Aussage vor dem Großen Geschworenengericht und so weiter – waren nicht mehr von Bedeutung, da die Geschworenen all dies bereits gehört hatten, als Sadie und die anderen in den Zeugenstand getreten waren.
    Die Geschworenen schienen wie ausgewechselt. Als die zwölf am nächsten Morgen auf der Bank Platz nahmen, lag auf allen Gesichtern ein Lächeln. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich sie das letzte Mal hatte lächeln sehen.
    Doch das Lächeln sollte ihnen bald vergehen. Denn Patricia Krenwinkel trat in den Zeugenstand, um ihren Anteil an den Tate- und LaBianca-Morden zu gestehen.
    Patricia, die sich zu noch unwahrscheinlicheren Aussagen als Susan Atkins verstieg, machte hinsichtlich des Nachahmungsmotivs ungenauere, nebulösere Angaben und lieferte kaum Einzelheiten. Der Zweck ihrer Zeugenaussage bestand eigentlich darin, von Manson abzulenken, doch wie ihre Vorgängerinnen strich sie seine Bedeutung stattdessen immer wieder heraus. So beschrieb sie etwa das Leben auf der Spahn Ranch mit den Worten: »Wir waren einfach wie Waldnymphen und Waldgeschöpfe. Wir rannten mit Blumen im Haar durch die Wälder, und Charlie hatte eine kleine Flöte …«
    Über den Mord an Abigail Folger: »Ich hatte ein Messer in der Hand, und sie rannte los und rannte immer weiter – zur Hintertür hinaus, die ich nie angerührt habe, niemand hat Fingerabdrücke von mir, weil ich diese Tür nicht angefasst habe … und ich habe auf sie eingestochen und immer weiter zugestochen.«
    F: »Was haben Sie empfunden, nachdem Sie sie erstochen hatten?«
    A: »Nichts – ich meine, was gibt es da schon zu sagen? Es war einfach so, und es schien richtig zu sein.«
    Über den Mord an Rosemary LaBianca: Katie zufolge nahmen sie und Leslie Rosemary LaBianca mit ins Schlafzimmer, wo sie die Kleider in ihrem Schrank durchsahen, als Rosemary Leno schreien hörte, daraufhin eine Lampe packte und gegen sie ausholte.
    Über die Verstümmelung von Leno LaBianca: Nachdem sie Rosemary ermordet hatten, erinnerte sich Katie, hatte sie Leno im Wohnzimmer auf dem Boden

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