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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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liegen gesehen und ihm zugerufen: »Du schickst deinen Sohn nicht in den Krieg«, und »ich glaube, ich habe dem Mann Krieg auf die Brust geschrieben. Danach hatte ich, glaube ich, eine Gabel in der Hand, und die habe ich ihm in den Bauch gesteckt … dann habe ich an die Wände geschrieben …«
    Beim Kreuzverhör fragte ich sie: »Als Sie bei Abigail Folger kauerten und ihr das Messer in den Leib stießen, hat sie da geschrien?«
    A: »Ja.«
    F: »Und je mehr sie schrie, desto öfter haben Sie zugestochen?«
    A: »Glaube schon.«
    F: »Hat es Ihnen was ausgemacht, als sie um ihr Leben schrie?«
    A: »Nein.«
    Katie erklärte, dass sie, als sie auf Abigail eingestochen habe, das Messer eigentlich gegen sich selbst gerichtet habe. Meine nächste Frage war rein rhetorisch: »Aber Sie haben kein bisschen geblutet, nicht wahr, Katie, nur Abigail hat geblutet, oder?«
    Die Verteidigung wollte mithilfe dieser Zeugen darlegen, dass die Worte »political piggy« (Hinman), »pig« (Tate) und »death to pigs« (LaBianca) als Hinweise gedacht waren, um die Polizei zu der Annahme zu führen, dass die drei Verbrechen zusammenhingen. Doch als ich Sadie fragte, wieso sie dann schon beim ersten Mord »political piggy« an die Wand von Hinmans Haus geschrieben habe, konnte sie mir keine befriedigende Antwort geben. Ebenso wenig konnte Katie plausibel erklären, wieso sie »healter skelter« an die Kühlschranktür geschrieben hatte.
    Offenbar nahm auch Maxwell Keith den Mädchen das Nachahmermotiv nicht ab. Bei der Zweitvernehmung fragte er Katie: »Die Morde im Wohnhaus Tate und die im Haus der LaBiancas hatten nicht wirklich etwas damit zu tun, Bobby Beausoleil aus dem Gefängnis zu bekommen, stimmt’s?«
    A: »Na ja, das ist schwer zu sagen. Es war einfach so ein Gedanke, und der Gedanke wurde dann wahr.«
    Richter Older ärgerte sich immer mehr über Kanarek. Wiederholt musste er ihn warnen, dass er ihn auch ein fünftes Mal wegen Missachtung des Gerichts belangen würde, wenn er weiterhin unzulässige Fragen stellen würde. Auch mit Daye Shinn war er nicht sehr glücklich. Shinn war dabei beobachtet worden, wie er Susan Atkins den Zettel eines Zuschauers ausgehändigt hatte. Und eine Woche zuvor waren die Mädchen an der Straßenecke bei der Lektüre von Gerichtsprotokollen beobachtet worden, auf denen Shinns Name stand. Von Older darauf angesprochen, hatte Shinn erklärt: »Die haben sie sich nur ausgeliehen, um einen Blick darauf zu werfen.«
    Das hohe Gericht: »Wie bitte? Ihnen sind aber schon die Regeln über die Weitergabe von Informationen an die Öffentlichkeit in diesem Prozess bekannt?«
    Shinn räumte ein, dass ihm diese Vorschriften durchaus bekannt seien.
    Das hohe Gericht: »Mir scheint, Mr. Shinn, dass Sie diese Regeln nicht im Geringsten beachten, und dies schon seit geraumer Zeit. Ich bin bereits seit sehr, sehr langer Zeit davon überzeugt, dass Sie die undichte Stelle sind, die uns Kummer macht.«
    Maxwell Keith rief seine Mandantin Leslie Van Houten nur sehr widerstrebend in den Zeugenstand. Nachdem er mit ihr die familiäre Vorgeschichte aufgerollt hatte, bat Keith darum, vortreten zu dürfen. Er unterrichtete Older darüber, dass seine Mandantin vorhabe, sich selbst mit dem Hinman-Mord zu belasten. Er habe dies zwar »Stunden um Stunden« mit ihr diskutiert, jedoch vergeblich.
    Sobald sie anfing, ihre Geschichte vorzutragen, war für jeden offensichtlich, dass sie log. Laut Leslie war Mary Brunner nie am Wohnsitz von Hinman gewesen, und Charles Manson sowie Bobby Beausoleil hatten das Haus bereits verlassen, als der eigentliche Mord geschehen war. Sadie habe Gary getötet.
    Auch wenn sie sich selbst mit dem Hinman-Mord belastete, und sei es auch nur insofern, als sie ihre Anwesenheit zugab, so versuchte Leslie immerhin, für ihre Beteiligung an den LaBianca-Morden milderne Umstände geltend zu machen. Wollte man ihr Glauben schenken, so hatte sie nichts von den Tate-Morden gewusst und hatte, als sie in der nächsten Nacht mitgegangen war, auch keine Ahnung gehabt, wo es hingehen sollte und zu welchem Zweck. Die Ermordung von Rosemary LaBianca stellte sie beinahe als Notwehr dar. Erst als Rosemary mit der Lampe nach ihr schlagen wollte, hatte sie »eines der Messer genommen, und auch Patricia hatte ein Messer, und wir fingen an, auf die Lady einzustechen und sie zu zerstückeln«.
    F: »Hatten Sie bis zu diesem Zeitpunkt die Absicht, jemanden zu verletzen?«
    A: »Nein.«
    F: »Haben Sie auf sie

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