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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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zweimal im Cielo Drive besucht zu haben. Somit sei nicht auszuschließen, dass er dort Fingerabdrücke hinterlassen habe. In der Mordnacht sei er jedoch auf der Party einer Stewardess in der Wohnung unter ihm gewesen. Zwischen zwei und drei Uhr morgens sei er dann gegangen. Diese Aussage wurde später von der Kripo überprüft und bestätigt. Außerdem glich sie ohne Erfolg seine Fingerabdrücke mit den am Tatort gefundenen ab.
    Madigan unterzog sich, ebenso wie Jones nach seiner Ankunft aus Jamaika, einem Lügendetektortest und bestand ihn. Jones gab an, er und Wilson seien vom 12. Juli bis zum 17. August in Jamaika gewesen, bevor er dann nach Los Angeles und Wilson nach Toronto geflogen sei. Auf die Frage, was sie nach Jamaika geführt habe, erklärte er, dass sie »einen Film über Marihuana drehen«. Wenngleich Jones ’ Alibi noch überprüft werden musste, war er doch nach seinem Lügendetektortest sowie einem negativen Abgleich der Fingerabdrücke kein guter Verdächtiger mehr.
    Daher blieben noch Herb Wilson und Jeffrey Pickett mit Spitznamen Pic. Inzwischen war der Kripo auch deren Aufenthaltsort bekannt.
    Die Veröffentlichungen rund um diesen Fall hätten, daran konnte es keinen Zweifel geben, kaum unangenehmer sein können. Wie Steven Roberts, Leiter des New-York-Times-Büros in Los Angeles, es später zusammenfasste: »Durch die gesamte Berichterstattung zog sich ein roter Faden – dass die Opfer sich diese Morde irgendwie selbst zuzuschreiben hätten … Diese Einstellung gab der Sinnspruch ›Leb irre, stirb irre‹ wieder.«
    Mischte man alle Details zusammen – Roman Polanskis Schwäche für das Makabre, die Gerüchte über Sebrings sexuelle Vorlieben, die Anwesenheit von Miss Tates ehemaligem Geliebten am Ort des tödlichen Geschehens, während ihr Ehemann fernab weilte, das sittenlose Image des Hollywood-Jetsets, die Drogen, das plötzliche Versiegen interner polizeilicher Informationen – , ergab das Ganze ausreichend Stoff für die unterschiedlichsten Geschichten, die dann auch ausgiebig gesponnen wurden. Sharon Tate musste für alles herhalten, sie wurde von der »Königin der Orgienszene Hollywoods« bis hin zur »dilettantischen Satanismusadeptin« als alles Mögliche bezeichnet. Auch Polanski wurde nicht verschont. In ein und derselben Zeitungsausgabe konnte der Leser zum einen die Nachricht finden, dass der Regisseur so schwer getroffen sei, dass es ihm die Sprache verschlagen habe, und zum anderen, dass er mit einem Schwarm von Stewardessen die Nachtclubs heimsuche. Ein Blatt deutete indirekt sogar an, dass er zwar vielleicht nicht selbst für die Morde verantwortlich sei, aber zumindest wissen müsse, wer sie begangen hatte.
    Aus einem überregionalen Nachrichtenwochenmagazin:
    »Sharons Leichnam wurde entblößt aufgefunden und nicht, wie zuerst berichtet, in Bikinihöschen und BH … Sebring trug nur die zerrissenen Reste einer Boxershort … Frykowskis Hose war bis zu den Knöcheln heruntergelassen … Sowohl Sebring als auch Tate waren Xe in den Körper geritzt … Miss Tate wurde, offenbar infolge einer blindwütigen Säbelei, eine Brust abgeschnitten … Sebring an den Genitalien verstümmelt …« Das Übrige besaß ungefähr den gleichen Wahrheitsgrad: »Nirgends wurden Fingerabdrücke gefunden … bei keiner der fünf Leichen wurden Drogenrückstände nachgewiesen …« Und so weiter.
    Dieser Artikel, der aus einer alten Confidential-Ausgabe 15 hätte stammen können, war im Time Magazine erschienen, und sein Verfasser geriet in ernste Erklärungsnot, als seine Herausgeber von seinen fantasievollen Ausschmückungen Wind bekamen.
    Empört über »eine Unzahl an Verleumdungen«, berief Roman Polanski am 19. August eine Pressekonferenz ein, in der er Journalisten bezichtigte, »aus eigennützigen Motiven« »schreckliche Dinge über meine Frau« zu erzählen. Er wiederholte, dass es kein eheliches Zerwürfnis gegeben habe, ebenso keine Drogen und keine Orgien. Seine Frau sei »schön« und ein »feiner Mensch« gewesen, und »die letzten Jahre, die ich mit ihr verbrachte, waren die einzige wahrhaft glückliche Zeit in meinem Leben …«
    Einige Reporter hatten, nachdem bekannt wurde, dass er Life die Exklusivrechte für Fotos vom Tatort gegeben hatte, allerdings wenig Verständnis für seine Beschwerde über die diversen Veröffentlichungen.
    So exklusiv waren die Bilder dann allerdings doch nicht, denn bevor das Magazin an die Kiosks kam, erschienen einige der Polaroidabzüge in

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