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Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson

Titel: Helter Skelter - Der Mordrausch des Charles Manson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Bugliosi
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seinen Ticks. Er fesselte und schlug die Mädchen gerne. Sharon hat mir davon erzählt. Einmal hat er sie im Bett gefesselt. Und sie hat es mir erzählt. Und sich über ihn lustig gemacht … sie fand es komisch, aber auch traurig …
    Er war immer öfter bei uns zu Gast. Er war einfach ständig da, und Sharon war es manchmal leid, dass er so lange blieb, denn er ging immer als Letzter.
    Ich bin sicher, dass da am Anfang unserer Beziehung immer noch seine Liebe zu Sharon war, aber ich denke, dass das irgendwann aufgehört hat, da bin ich mir ziemlich sicher.«
    F: »Demnach deutete nichts darauf hin, dass Sharon zu irgendeinem Zeitpunkt zu Sebring zurückgekehrt ist?«
    A: »Auf keinen Fall! Ich bin der Böse. Ich mache immer rum. Das hat Sharon oft frustriert. Aber Sharon hatte nie das geringste Interesse an Jay.«
    F: »Hatte sie an irgendwelchen anderen Männern Interesse?«
    A: »Nein! Andere Männer hatten keine Chance bei Sharon.«
    F: »Also gut, ich weiß, dass Sie es eilig haben. Dann wollen wir mal. Ich erkläre Ihnen, wie die Sache funktioniert, Roman.« Deemer beschrieb Polanski die Funktionsweise des Lügendetektors und fügte hinzu: »Es ist wichtig, dass Sie stillsitzen. Ich weiß, dass Sie viel mit den Händen reden. Sie sind ein emotionaler Mensch. Sie sind eine Schauspielerpersönlichkeit, das wird also nicht ganz leicht für Sie sein … Aber sobald der Saufgnapf fest ist, möchte ich, dass Sie sich nicht bewegen. Wenn er ab ist, können Sie reden und sogar mit den Armen wedeln.«
    Nachdem er Polanski noch eingeschärft hatte, sich bei seinen Antworten auf »Ja« und »Nein« zu beschränken und sich irgendwelche Erklärungen für hinterher aufzusparen, fing Deemer mit seiner Befragung an.
    F: »Haben Sie einen für Kalifornien gültigen Führerschein?«
    A: »Ja.«
    F: »Haben Sie heute schon zu Mittag gegessen?«
    A: »Nein.«
    F: »Wissen Sie, wer Voytek und die anderen umgebracht hat?«
    A: »Nein.«
    F: »Rauchen Sie?«
    A: »Ja.« Dann gab es eine lange Pause, bis Polanski loslachte.
    F: »Sie wissen, wo das hinführt, wenn Sie diesen Quatsch nicht lassen? Ich muss wieder von vorn anfangen!«
    A: »Tut mir leid.«
    F: »Sehen Sie sich an, wie Ihr Blutdruck steigt, wenn Sie wegen Ihrer Zigaretten lügen. Bum, bum, bum, wie beim Treppensteigen. Na schön, fangen wir von vorn an …
    F: »Sind Sie derzeit in Los Angeles?«
    A: »Ja.«
    F: »Haben Sie irgendetwas mit der Ermordung von Voytek und den anderen zu tun?«
    A: »Nein.«
    F: »Haben Sie heute schon zu Mittag gegessen?«
    A: »Nein.«
    F: »Fühlen Sie sich in irgendeiner Weise für den Tod von Voytek und den anderen verantwortlich?«
    A: »Ja. Ich fühle mich dafür verantwortlich, dass ich nicht da war, weiter nichts.«
    F: »Wenn Sie über das Ganze genau nachdenken, auf wen, glauben Sie, hatten es der oder die Mörder abgesehen? Ich denke nicht, dass Sie auch nur einen Moment annehmen können, sie hätten es auf Sharon abgesehen, dass irgendjemand einen solchen Hass auf sie haben könnte. Gibt es sonst jemanden von den Opfern, von dem Sie glauben, dass er das eigentliche Ziel war?«
    A: »Ich habe in alle Richtungen nachgedacht. Aber mir ist nur der Gedanke gekommen, dass sie es vielleicht auf mich abgesehen hatten.«
    F: »Wieso?«
    A: »Ich meine, es könnte Eifersucht oder irgendeine Intrige oder dergleichen dahinterstecken. Es kann unmöglich Sharon selbst gegolten haben. Falls sie es auf Sharon abgesehen hatten, dann meinten sie in Wirklichkeit mich. Es könnte aber auch Jay gewesen sein. Oder Voytek. Es könnte genauso gut der schiere Wahnsinn gewesen sein, jemand, der einfach beschlossen hat, ein Verbrechen zu begehen.«
    F: »Was zum Beispiel könnte Sebring getan haben, um so etwas auszulösen?«
    A: »Es könnte um irgendeine Geldangelegenheit gegangen sein. Ich hab auch eine Menge über die Sache mit den Drogen gehört, diese Drogenlieferungen. Fällt mir schwer, das zu glauben …« Polanski hatte Sebring immer für »einen ziemlich wohlhabenden Mann« gehalten, doch jetzt hatte er erfahren, dass dieser beträchtliche Schulden hatte. »Mir scheint, dass er in ernsten finanziellen Schwierigkeiten gesteckt hat, entgegen dem äußeren Anschein, den er sich gab.«
    F: »Seltsame Art, Schulden einzutreiben. Da handelt es sich wohl kaum um einen gewöhnlichen Schuldeneintreiber, wenn der da rauffährt, um sich sein Geld zu holen, und dabei fünf Leute umbringt.«
    A: »Nein, nein. Das meine ich nicht, ich dachte eher daran,

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