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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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der gleichen Meinung. Er hupte und überholte Ferrari mit einem gewagten Manöver am Wettsteinplatzkreisel.
    «Das hast du davon. Jede Schnecke überholt uns. Gib endlich Gas.»
    Ferrari schaltete in den dritten Gang. BL 104452 oder BL 108450? Ich muss es anders aufzäumen. Es war ein schwarzer BMW. Kein gewöhnlicher, ein grosser. Eine schwarze Limousine …
    «Hallo! Nadine an Francesco, bist du noch unter uns? Hörst du mir zu?»
    «Wie … sicher höre ich dir zu.»
    «Was habe ich denn gesagt?»
    «Ähm …»
    Edgar Huber blätterte in einem Dossier, als der Kommissär und seine Assistentin eintraten.
    «Was ist denn mit Ihnen passiert?»
    «Daran sind Sie schuld!»
    «Ich? Habe ich etwas verpasst?»
    «Sie mit Ihrer Gerüchteküche.»
    Nadine setzte sich unter Ferraris besorgtem Blick total erschöpft auf einen Stuhl. Du kannst machen, was du willst, Partnerin. Nachher fahr ich dich nach Hause. Ob du willst oder nicht.
    «Indirekt stimmt es schon, Edgar», nahm der Kommissär den Gesprächsfaden auf. «Das geht aufs Konto von Lutz Wagner und seinen Spezies. Und du hast sie dazu angestachelt.»
    «Ich? Spinnst du, Francesco?»
    «Du hast Conny Weller erzählt, dass Ruedi Fink aus dem Hof gerannt sei. Sie gab das brühwarm an Lutz Wagner weiter. Der drehte durch und mischte mit seinen Leuten in der Delsbergerallee die linke Szene auf. Leider war Nadine unter den Alternativen, weil sie eine Befragung durchführen wollte. Quintessenz: Ruedi Fink ist verschwunden, Nadine hat eine Gehirnerschütterung und ich bin so etwas von sauer, dass mir langsam aber sicher der Kragen platzt.»
    «Moment mal, Francesco! Diesen Schuh ziehe ich mir nicht an oder nur bedingt. Es stimmt, ich habe Conny das von Ruedi Fink erzählt. Nur gesehen habe ich es nicht. Die Info stammt von Patrick.»
    «Na, bravo! Einer schiebt es auf den anderen.»
    «Es ist die Wahrheit, Frau Kupfer. Möchten Sie einen Tee oder ein Glas Wasser?»
    «Nein, danke. Es geht mir gut.»
    «Sie sehen aber alles andere als gut aus», seine Stimme klang echt besorgt.
    «Wie kann Patrick Stolz gesehen haben, dass Ruedi Fink aus dem Hof lief?» Ferrari schüttelte energisch seinen Kopf. «Das ist doch stupider Blödsinn. Stolz wurde umgestossen und lag genau neben Weller am Boden. Wie ist es in dieser Position möglich, aufs Tor zu sehen?»
    «Das, mein lieber Francesco, musst du ihn selbst fragen.»
    Ferrari fuhr ruckartig los.
    «Autsch … ich habe fürchterliche Kopfschmerzen. Durch deinen Fahrstil werden sie nicht besser.»
    Kommentarlos und äusserst vorsichtig setzte Ferrari die Fahrt fort. Nadine döste vor sich hin. Zwanzig Minuten und etliche Rotlichter später weckte sie der Kommissär sanft.
    «Was ist los? … Ich … ich muss … eingeschlafen sein. Das ist … nicht das Parteigebäude …»
    «Nein, hier ist deine Endstation. Du kommst jetzt brav mit oder ich wende Gewalt an. Steig bitte aus.»
    Nadine stieg schwankend aus und liess sich ohne Gegenwehr ins Haus führen.
    «Monika … Monika, bist du da?»
    Monika kam die Treppe hinuntergerannt.
    «Francesco! Nadine! Ist schon wieder etwas passiert?»
    «Nein, nein. Sie ist bloss eine störrische Patientin, die sich keine Ruhe gönnt. Aber mit einer Gehirnerschütterung ist nicht zu spassen. Bei ihr zu Hause wollte ich sie nicht lassen. Da büxst sie womöglich wieder aus. Somit bekommt unser Gästezimmer endlich wieder einmal einen Sinn.»
    «Ich …»
    «Ich dulde keine Widerrede! Du hast einen harten Schädel, Nadine. Aber unterschätz den meinen nicht. Er ist ebenso hart, wenn nicht eine Spur härter. Darüber hinaus bist du momentan nicht in der Lage, mit mir zu streiten. Also, ab mit dir ins Bett. Keine Sorge, du verpasst nichts. Ich unterhalte mich noch mit Patrick Stolz und informiere dich dann. Wenn du bei uns wohnst, bist du also direkt an der Quelle.»
    Monika lächelte verschwörerisch und führte Nadine ins Obergeschoss. Nach einigen Minuten kam sie zurück.
    «Sie schläft. Wie konnte sie der Arzt nur so gehen lassen? Unverantwortlich!»
    «Sie ist bestimmt einfach abgehauen.»
    «Wunderbar! Noch so ein Stierkopf! Ihr seid wirklich ein Dream-Team.»
    Wir verfolgen ein Phantom. Trotz einzelner Verdachtsmomente drehen wir uns im Kreis. Jedes Mal, wenn sich ein Anhaltspunkt konkretisiert, löst er sich auch schon wieder in Luft auf. Es ist wie bei einer Stafette, der eine übergibt dem anderen den Stab, in diesem Fall den Schwarzen Peter. Nicht nur vom Mörder fehlte jede Spur, auch Ruedi Fink

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