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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Abmachung nicht eingehalten und vermutlich bekam Patrick Stolz Wind davon. Das wäre doch viel logischer. Ich hoffe, Irina meldet sich bald bei dir. Sonst stehen ihre Karten schlecht. Sehr schlecht. Lassen wir die Fahndung anlaufen. Immerhin wissen wir jetzt, dass sie sich noch in der Gegend aufhält. Ich schlage vor, wir unterhalten uns nochmals mit Andreas Weller. Ich bin gespannt, was er uns über die Schwangerschaft erzählen kann.»
    Andreas Weller fiel aus allen Wolken, als sie ihn kurz vor Mittag mit Irinas Schwangerschaft konfrontierten.
    «Davon weiss ich nichts. Ehrenwort! Sind Sie sicher?»
    «Ja. Kannst du es dir vorstellen?»
    Er lachte bitter.
    «Wundern würde es mich nicht. Wir haben zwar immer ein Kondom verwendet. Aber vielleicht wollte die raffinierte Nutte mir einen Balg anhängen, um dann gross abzusahnen.»
    «Du weisst auch nicht, wo sie sich aufhält?»
    «Nein. Wie bereits gesagt, ich vermute, dass sie wieder in ihrer Heimat ist.»
    «Hast du ihre Handynummer?»
    «Sie schrieb mir vor Monaten eine Nummer auf, damit ich sie erreichen kann. Ich trug sie in die Agenda ein … Hier ist sie.»
    Nadine riss ihm die Agenda aus der Hand und wählte die Nummer.
    «Ausser Betrieb! Verdammter Mist!»
    Ferrari trommelte mit der linken Hand ein Stakkato.
    «Hast du Irina immer an … an ihrem Arbeitsplatz getroffen? Oder habt ihr euch auch ab und zu anderswo verabredet?»
    «Meistens in der Webergasse, in einer Absteige. Ab und zu war ich mit ihr in der Petersgasse, in Mams Elternhaus. Papa hat einige Zimmer für ausländische Gäste eingerichtet, aber grundsätzlich steht es leer. Mam will es nicht vermieten. Da war ich ein oder zwei Mal mit Irina.»
    «Hast du den Schlüssel zum Haus dabei?»
    «Sicher.»
    «Dann möchte ich dich bitten, uns zu begleiten. Vielleicht ist sie dort.»
    Wenig später standen sie vor dem Haus, Andreas öffnete die Tür. Ferrari und Nadine suchten ein Zimmer nach dem anderen ab. Fehlalarm! Alles war ordentlich aufgeräumt, nirgends gab es eine Spur von Irina.
    «Irina kann gar nicht hier gewesen sein. Sie hat keinen Schlüssel zum Haus. Wars das? Dann würde ich gern gehen.»
    Nadine sah Andreas nach.
    «Er lügt. Er wusste von der Schwangerschaft.»
    «Wie kommst du darauf?»
    «Andreas ist ein schlechter Schauspieler. Er lügt.»
    «Aber sein Wutausbruch kam mir ziemlich echt vor», wandte der Kommissär ein.
    «Ich bleibe dabei, er lügt. Er wusste, dass Irina schwanger ist. Vielleicht weiss er sogar, wo sie sich aufhält.»
    Möglich. Wenn Nadine so überzeugt war, dann könnte etwas dran sein. Das Bauchgefühl täuschte selten.
    «Wo kann sie nur sein, Nadine?»
    «Vielleicht in einem Hotel. Geld hat sie ja. Oder sie ist bei einem Freier untergetaucht. Das kommt allerdings der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich.»
    «Hm. Wir müssen sie finden, und zwar rasch.»
    Ferrari betrachtete nachdenklich die Fassade. Einer Ahnung folgend, ging er zu einem der Fenster und drückte auf den Fensterrand. Sein Fingerabdruck zeichnete sich ab.
    «Der Kitt ist verhältnismässig neu, Nadine. Die Scheibe ist sauber, im Vergleich mit den anderen. Hier ist erst kürzlich ein Fenster eingesetzt worden, vielleicht sogar erst gestern.»
    «Was bedeuten könnte, dass sie vielleicht doch da war. Du bist genial, Francesco.»
    Ferrari wählte Ines Wellers Telefonnummer. Sie bestätigte ihm, dass in der Nacht auf Samstag ein Fenster eingeschlagen worden sei. Ein Nachbar hatte das Klirren des Fensters gehört, hinausgeschrieen, woraufhin die Person weggerannt sei. Danach alarmierte er die Polizei. Ines organisierte einen Notfallservice, der das Fenster in der Nacht mit einem Holzverschlag verbarrikadierte und am folgenden Morgen ein neues einsetzte. Ferrari dachte stirnrunzelnd an den Wochenendzuschlag. Der wird ganz schön happig sein. Doch Geld schien bei den Wellers ja keine Rolle zu spielen. Und in diesem Fall ging die Sicherheit vor. Der Kommissär notierte sich noch den Namen des Nachbars und legte auf.
    «Wir haben einen Zeugen des nächtlichen Vorfalls. Er wohnt genau gegenüber. Dann wollen wir mal.»
    Michael von der Mühll gab bereitwillig Auskunft.
    «Ich sass noch in meinem Arbeitszimmer. Ich habe eine Maturaarbeit bearbeitet. Schrecklich, was die jungen Leute einem so abliefern. Absolut unbrauchbar. Ich werde Tage damit verbringen, alle Korrekturen einfliessen zu lassen.»
    «Sind Sie Lehrer, Herr von der Mühll?»
    «Professor an der Universität, Herr Kommissär.

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