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Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Helvetias Traum vom Glück (German Edition)

Titel: Helvetias Traum vom Glück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Ausweis vor eine Lampe.
    «Sieht echt aus. Was wollen Sie?»
    «Gehören Fritz und Sigi Löffler zu Ihren Stammgästen?»
    «Haben die etwas ausgefressen?»
    «Es geht nur am Rande um sie. Waren die beiden gestern Abend hier?»
    «Gestern, vorgestern, beinahe jeden Abend. Fritz war einige Zeit im Ausland oder im Knast. Was weiss denn ich.»
    «Und gestern kam es zu einer Schlägerei. Richtig?»
    «Ja. Fritz und Sigi waren verabredet. Keiner von den Junkies, ein Vornehmer. Zuerst unterhielten sie sich ganz normal. Dann lauter. Plötzlich packte Fritz den geschniegelten Pinkel am Kragen. Er schrie ihn an: ‹Das steht uns zu. Wenn du nicht zahlst, bist du dran.› Weiter kam er nicht, denn einige vom Tisch nebenan mischten sich ein.»
    «Auch Stammgäste?»
    «Die habe ich noch nie gesehen. So richtige Bulldozer, die Sigi und Fritz nach Strich und Faden auseinandernahmen. Ich habe die Polizei gerufen. Wenn die nicht gekommen wäre, glauben Sie mir, die beiden Brüder wären hinüber. Kurz vor dem Eintreffen der Bullen ist die Schlägertruppe abgehauen.»
    «Danke. Sie haben uns sehr weitergeholfen.»
    Nadine atmete tief durch. Die frische Luft tat ihr gut.
    «Interessant. Löfflers auf Erpressungstour, aber ziemlich erfolglos.»
    «Das riecht nach Lutz Wagner.»
    «An den habe ich auch sofort gedacht. Bloss, ein feiner Pinkel ist er nicht gerade. Könnte es Patrick Stolz gewesen sein?»
    «Gut möglich.»
    «Und jetzt?»
    «Jetzt erhöhen wir den Druck. Wir besuchen nochmals die Herren Löffler, aber nicht alleine. Georg soll uns Verstärkung schicken. Du bist heute nicht in der Lage, dich mit einem der Brüder zu prügeln, und ich werde kaum beide schaffen. Auch wenn sie im Augenblick reduziert sind. Sicher ist sicher.»
    «Ich bin für einmal ganz deiner Meinung», stöhnte Nadine und griff sich an den Kopf.
    Es war ein eigenartiges Bild, das sich dem Betrachter bot. Zwei lädierte Brüder, eine Polizistin mit Turban und Kommissär Ferrari sassen im trauten Kreis an einem runden Tisch. Währenddessen warteten vier Polizisten draussen vor Sigis Wohnung auf ihren allfälligen Einsatz.
    «Das ist Hausfriedensbruch!», beschwerte sich der schöne Sigi.
    «Ach ja? Und das, was Sie Ihrer Frau antun, ist Nötigung und schwere Körperverletzung. Abgerundet wird Ihr Strafenregister von einer hübschen Erpressung.»
    «Blödsinn! Hat mich Helen angezeigt? Und was faseln Sie da von Erpressung?»
    «Nur so weiter, meine Herren. Wenn Sie es wünschen, können wir es gern auf die harte Tour machen», klinkte sich Ferrari ins Gespräch ein. «Das heisst, wir lassen die EFP und insbesondere Patrick Stolz und Lutz Wagner wissen, dass Sie nicht aufgeben wollen und mit Ihrem Wissen an die Öffentlichkeit gehen. Tja, ob Sie das überleben werden?» Der Kommissär machte eine kurze Pause. «Die vernünftigere und weniger schmerzhafte Version wäre allerdings, Klartext zu reden. Was haben Sie mit Stolz und Wagner zu tun? Und worum ging es bei Ihrem Streit gestern Abend?»
    «Wir kennen keinen Stolz und keinen Wagner.»
    «Auch gut. Das wärs dann. Auf Wiedersehen die Herren. Die Polizei wünscht Ihnen fröhliche Weihnachten. Komm Nadine, wir räumen das Feld.»
    «Halt … Warten Sie, Ferrari … Wir … wir wollten eine Abfindung.»
    «Für Irina?»
    «Sie gehört schliesslich mir. Wer schafft denn jetzt die Kohle an?»
    «Sie Ärmster! Mir kommen gleich die Tränen», höhnte Nadine.
    «Ja, schon gut. Aber ich muss jetzt Ersatz besorgen, das kostet Zeit und Geld. Da ist es nicht mehr als fair, wenn ich für meinen Verlust entschädigt werde.»
    «Und das haben Sie Patrick Stolz gesagt?»
    «Logo. Doch als dieses Würstchen mich nur auslachte, sind mir die Sicherungen durchgebrannt. Mann, sind die danach auf uns los. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal froh bin, die Bullen zu sehen.»
    Die Tür öffnete sich. Helen wurde von einem der Polizisten in die Wohnung geschoben.
    «Sie wollte wegrennen, als sie uns sah. Soll sie draussen warten?»
    «Nein, das geht in Ordnung. Danke, Kollegen.»
    «Die dumme Kuh hat immer Angst. Kennt ihr euch etwa?», zischte Sigi Löffler misstrauisch.
    «Nein. Ist das Ihre Frau?»
    «Richtig geraten. Setz dich zu mir Liebling. Die Dame und der Herr sind von der Polizei. Polizia! Aber sie sind nicht wegen dir hier, sondern wegen den bösen Männern, die uns gestern brutal zusammengeschlagen haben. Bumbum, bumbum!», wiederholte er.
    Nadine und Ferrari erhoben sich.
    «Bring die Herrschaften zur Tür und

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