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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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der tödlichsten Waffe des Marine Corps in Vietnam berichtet
- von Carlos Hathcock.
    Jos Hände zitterten als sie las, wie ihr Mann sich regelmäßig alleine oder nur von einem Kameraden begleitet in feindliches Gebiet schlich und dem Vietkong auflauerte. Die Geschichte begann so:
    EIN SPÄHER UND HECKENSCHÜTZE der 1. Marine Division in Vietnam wurde von seinem Vorgesetzten öffentlich belobigt, weil er ›den Vietkong das Leben schwer mache‹. Sgt. Carlos N. Hathcock aus New Bern ist einer von mehreren ›Experten im Scharfschießen‹, auf deren Konto mehr als 65 getötete Feinde gehen. Hathcock und seine ›Crew‹ schießen auf Entfernungen bis zu tausend Meter und erwischen häufig mehr als zwei Feinde pro Tag - ohne eigene Verluste.
    Jo faltete die Zeitung schnell zusammen, ging ins Haus und schlug die Eingangstür zu. Sie war nie davon begeistert gewesen, daß Carlos dem Marine Corps angehörte. Sie haßte Vietnam. Das Marine Corps tolerierte sie nur, weil Carlos so daran hing. Sie war oft eifersüchtig auf die Marines gewesen, besonders wenn er die Nächte außer Haus verbrachte, um mit dem Schützenteam an Wettbewerben teilzunehmen. Jetzt spürte sie gleichzeitig Angst und Zorn in sich aufsteigen.
    Jo Hathcock setzte sich an den Küchentisch, ihr kleiner Sohn spielte neben ihrem Stuhl auf dem Fußboden. Sie trank eine Tasse Kaffee, während sie ihrem Mann einen langen Brief schrieb.
    In einer verdunkelten Hütte, eine halbe Ewigkeit von New Bern, North Carolina, entfernt, leckte Carlos Hathcock die Umschlagklappe ab und drückte sie zu. Dann adressierte er den Brief und kritzelte das Wort FREI in die rechte obere Ecke. »Keine Steuern, kein Porto«, erinnerte er sich. Hathcock legte den Brief auf seine Kiste und ließ sein Feuerzeug aufschnappen, um sich eine Zigarette anzuzünden - die letzte für eine Woche.
    Wenn Hathcock im Busch war, wollte er nach Dschungel riechen - nicht nach Tabakrauch. Die Vietkong witterten das Zeug aus einer Meile Entfernung. Als bester Heckenschütze des Marine Corps hatte Hathcock einen gesunden Respekt vor den Fähigkeiten seines Gegners. Ein Stück Kautabak genügte im allgemeinen, um die Gier nach Nikotin zu dämpfen.
    Wegen der Verdunkelung wurde der Innenraum der Bude nur von der Glut der Zigarette erhellt. Hathcock lag da und lauschte auf die Geräusche der Nacht und des Krieges.
    Er legte sich auf seine Luftmatratze zurück, dachte an zu Hause und an seinen fündundzwanzigsten Geburtstag und seufzte. »Fünfundzwanzig - meine Autoversicherung wird ermäßigt und mein Sold erhöht. Acht Jahre beim Corps. Kommt mir gar nicht so lang vor. - Mir ist, als wäre Daddy erst gestern aus Europa zurückgekommen und hätte mir die alte Mauser mitgebracht. Junge, das waren Zeiten. Ich konnte das Ding kaum heben. Ich muß zehn oder zwölf gewesen sein, bis ich endlich so weit war, daß ich damit zielen konnte.
    Hathcock schloß die Augen. Ein leichter Regen setzte ein. Er lauschte den Tropfen, die auf den Sandsackwall um die Bude trommelten. Bald darauf schlief er ein.
2
Der Kern der Sache
    7. Mai 1954 - nur dreizehn Tage vor Carlos Hathcocks zwölftem Geburtstag.
Der Junge war auf dem Weg in den Wald, um mit seinem alten deutschen Mausergewehr zu spielen. Der Lauf war zwar mit einem Metallbolzen verschlossen, aber er liebte die Waffe, auch wenn er nicht damit schießen konnte. Sein Vater, Carlos Norman Hathcock Senior, hatte das Gewehr neun Jahre zuvor als Kriegsandenken mit nach Hause gebracht und es dem drei Jahre alten Carlos II geschenkt. Carlos stammte von weißen, angelsächsischen Protestanten ab und hatte einen Schuß Cherokee-Indianerblut in den Adern. Niemand wußte genau, warum der Vorname Carlos für die Männer der Familie Tradition geworden war.
Als der junge Carlos auf den Wald hinter dem Anwesen seiner Großmutter, einem weißen Holzhaus neben einer Kiesstraße in einer winzigen ländlichen Gemeinde in der Nähe von Little Rock zuging, wurde in den Nachrichten, die jede Stunde aus dem knackenden Radio drangen, vielleicht gerade gemeldet, daß die seit 167 Tagen andauernde Verteidigung einer Stadt namens Dien Bien Phu durch die französische Armee zu Ende gegangen war. An diesem Tag mußten die Franzosen den Viet Minh-Truppen von General Vo Nguyen Giap weichen. General Giap war es gelungen, sie auszuhungern, und jetzt schien die in diesem Frühling einberufene Genfer Konferenz sich immer mehr auf die Seite der Kommunisten zu stellen.
Aber wenn das Radio diese

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