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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Yeager bekam einen Wutanfall, als er erfuhr, was der schlecht bezahlte Private First Class getan hatte. »Hathcock! Haben Sie den Verstand verloren, oder ist diese spezielle Art von Dummheit bei Ihnen angeboren? Wieviel haben Sie denn jetzt noch zur Verfügung? Wenn Sie den Friseur und Ihre Wäsche bezahlt haben und dann die Raten für ihren Wagen und das Geld für Benzin weg sind, haben Sie keinen Cent mehr bar auf der Hand.«
»Ich esse in der Kantine und schlafe in der Kaserne. Das kostet mich nichts. Haareschneiden macht einen Vierteldollar, und für Wäsche gebe ich fünf Dollar im Monat aus. Die Raten sind gar kein Problem für mich«, gab Hathcock zurück. Den ganzen Sommer über ging Hathcock mit Jo aus, ohne dafür mehr als 5 Dollar pro Woche zu verbrauchen. Doch für Jo war das nicht wichtig. Sie hatte diesen sanften jungen Mann kennen- und liebengelernt. Er war so jungenhaft und hatte den Kopf voll so vieler Träume und Ideale. Sie fühlte sich sehr wohl bei ihm. Bis zum August waren sie beide Hals über Kopf ineinander verlie bt, doch obwohl sie nun schon fast neun Monate zusammen waren, machte Hathcock außer ihren häufigen Verabredungen keinerlei Annäherungsversuche. Jo hatte das Gefühl, den nächsten Schritt müsse sie tun - er würde sicher nicht den Mut dazu aufbringen.
»Wir können uns nicht mehr sehen«, erklärte sie Hathcock, als sie an einem warmen Augustabend von der Bank wegfuhren. »Das hat doch keine Zukunft. Ich möchte nicht nur am Freitag ins Kino gehen und samstags und sonntags aufs Land fahren. Ich will mehr. Ich bin eine Frau, kein kleines Mädchen.«
»Ich kann dich nicht heiraten«, sagte Hathcock leise, fast unhörbar. »Dazu muß man Sergeant sein. Man hat mich jetzt schon zweimal zum Private zurückgestuft, eben erst habe ich mir den PFC-Streifen zum drittenmal angenäht. Glaubst du, die geben mir eine Heiratserlaubnis?«
»Ich will nicht länger warten«, sagte sie. »Und nein sagen können sie auch nicht.«
Hathcock sah, daß es keinen Sinn hatte, darüber mit ihr zu streiten. Er hatte nie einen seiner Vorgesetzten wegen einer eventuellen Heirat angesprochen, er wußte nur, was die anderen Snuffies * an Gerüchten über die Einstellung des Marine Corps zu diesem Thema verbreiteten. Und ihm war auch klar, daß er mit dem Sold eines PFC, ja sogar eines Corporals nicht einmal davon träumen konnte, eine Frau zu ernähren. Aber Hathcock liebte Jo, und er wollte sie nicht verlieren. Er glaubte, alles ertragen zu können, solange auch sie dazu bereit war.
Als am nächsten Morgen um vier Uhr dreißig neben Hathcocks Kopf der Wecker summte, stellte der Marine verschlafen die Füße auf den Boden und kämpfte sich mühsam hoch. Ihm war so übel, daß er glaubte, sich übergeben zu müssen.
    * Slangausdruck zur Bezeichnung gemeiner Soldaten der unteren Dienstgrade. Abgeleitet von »Snuffie Smiths«, was »kleine Burschen« bedeutet.
    »O Gott!« stöhnte er, als er zwischen den Regalen und Spinden im Mannschaftsraum hindurch auf die Duschräume zustrebte. Eine Stunde später stand er kurz vor der Konfrontation, vor der er sich die ganze Nacht über gefürchtet hatte.
    »Gunny Yeager, Jo und ich werden heiraten«, erklärte Hathcock seinem diensthabenden NCO (non-commissioned officer, entspricht etwa dem dt. Unteroffizier).
    »Das kommt nicht in Frage«, erklärte ihm Yeager ganz sachlich.
»O doch. Es ist alles geplant. Sie hat einen guten Job, und ich liebe sie.«
Der Gunny sah Hathcock an und schüttelte den Kopf. »Sie werden in jedem Fall heiraten, was? Es ist genau wie mit diesem Wagen. Eines muß ich wissen: Ist sie in Schwierigkeiten?«
Hathcock funkelte ihn wütend an. »Nein. Wie kommen Sie überhaupt auf so etwas? Sie ist ein anständiges Mädchen.«
»Nun mal langsam. Ich muß mit dem Captain sprechen, und er wird danach fragen.« Der Gunny sah Hathcock prüfend an. »Wovon wollen Sie leben? Von ihrem Gehalt? Werden Sie Ihren Wagen verkaufen? Wo wollen Sie wohnen? Und was ist, wenn sie schwanger wird? Was dann? Das sollten Sie sich alles lieber vorher überlegen. Sie wissen genau, daß die Bank sie nicht mehr arbeiten läßt, wenn sie schwanger ist! Wenn sie den Job verliert, stecken Sie ganz schön im Schlamassel.«
Hathcock sah den Gunny an und sagte leise und fest: »Ich heirate am 10. November. Sie sind zur Hochzeit eingeladen.«
Im Jahr darauf wurde Jo schwanger und mußte ihren Job aufgeben. Hathcock gelang es, auf Grund seiner Verdienste zum Corporal befördert zu

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