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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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gesehen
hatte.
Hathcock blickte auf seine eigene verblichene Uniform die
Marines nannten so etwas ›Salz‹. Der Lance Corporal, der
als Nachhut ging, sah salzig aus, aber bis auf seine Stiefel
nicht salziger als Hathcock selbst oder Burke. Die
Heckenschützen trugen viel schwarze Wachspaste auf ihre Stiefel
auf, polierten sie aber nicht, damit sich nicht das Sonnenlicht
darin spiegelte und sie verriet.
Hathcock dachte über die Stichelei nach, die der Marine
angebracht hatte, als er und Burke auftauchten. An dergleichen
hatte er sich erst gewöhnen müssen. Er erinnerte sich,
wie Captain Jim Land, der Mann, dem es hauptsächlich zu
verdanken war, daß die Marines Heckenschützen einsetzten,
einmal gesagt hatte: »Wenn ihr auf derartiges Geschwätz
reagiert, habt ihr keine Ruhe mehr. Merkt euch das - sie wissen
nichts mit euch anzufangen, weil Heckenschützen etwas
Neues sind. Vielleicht haben sie auch ein bißchen Angst vor
euch. Zeigt ihnen, daß ihr Profis seid, indem ihr euch von ihrem
dummen Gerede nicht beeindrucken laßt.«
Land hatte Hathcock, Burke und weitere fünfzehn Männer
als Heckenschützen angeworben, und er hatte genau gewußt,
warum er das tat. Land suchte für seine Einheit - er
war Ausbilder an der Schule für Späher und Heckenschützen
der 1 . Marine Division - nach einem ganz bestimmten Typ
von Marines. Sie mußten gute Schützen sein, aber das
konnte man lernen. Er holte sich Männer wie Hathcock, weil
sie die wichtigeren Eigenschaften besaßen - sie kannten sich
in der Natur aus und hatten Erfahrung mit dem Leben im
Freien, sie hatten das Gefühl, in die Wildnis zu gehören,
wußten genau, wie sie sich im Gelände zu verhalten hatten
und, was am wichtigsten war, sie waren psychisch sehr stabil
und verfügten über eine unerschöpfliche Geduld. Bisher
hatte sich Lands Urteil als richtig erwiesen.
Die Patrouille marschierte zwei Stunden lang durch den
Busch und geriet unterwegs in ein Feuergefecht, das verlustreich
hätte werden können, es aber nicht wurde, weil die
Männer sich einem Gelände, das für einen Überfall der Vietkong wie geschaffen schien, mit Vorsicht genähert hatten. Es war tatsächlich ein Hinterhalt gewesen, aber die Marines hatten sich nicht da befunden, wo der Feind sie erwartete. Ergebnis: sechs Vietkong fanden den Tod, und einer der Gegner löste eine dichte Kette von Minen aus, die sie an einem
Pfad entlang gelegt hatten.
Die Marines verließen den Schauplatz des Kampfes und
drangen weiter durch Hügelland, Dornengestrüpp und hohes Gras
vor. Die Sonne trocknete den vom morgendlichen
Regen feuchten Boden, das Gras knisterte unter ihren Schritten,
als sich die Patrouille einem Bach näherte, der nach Norden floß,
auf das Elephant Valley zu.
»Sergeant Hathcock, ich glaube, wir sind da«, sagte der
schwarze Corporal zu den Heckenschützen. »Ich hoffe, wir
sehen uns wieder. Paßt gut auf euch auf, ihr beiden.«
Hathcock und Burke entfernten sich, während die Patrouille
nach Westen weiterzog. Das hier war der Punkt, von dem
aus das Heckenschützenteam für eine Woche ins Elephant
Valley vordringen sollte.
Sie hatten einen langen Weg vor sich und würden von jetzt
an nicht mehr so schnell vorankommen. Vorsichtig, ständig
Ausschau haltend nach den kleinsten Anzeichen für ›Charlies‹
Gegenwart, kämpften sie sich durch das dichte Unterholz.
Hathcock stand innerlich vor der Frage, was vordringlicher war,
Schnelligkeit oder Lautlosigkeit. Er wollte bei Einbruch der Nacht
im Versteck sein - in Stellung, bereit, beim
ersten Morgenlicht auf ›Charlie‹ Jagd zu machen. Aber er
würde auch dafür sorgen, daß der Feind von ihrer Anwesenheit in
dieser Gegend nichts ahnte.
3
Elephant Valley
    Baie de Tourane, wie die Franzosen die Bucht nannten, ist das Tor der Stadt Tourane zum Südchinesischen Meer. Als die Franzosen die Stadt verließen, nannten die Vietnamesen und später auch die Amerikaner sie Da Nang. Das schlammige Wasser des Ca De Song - bei den U. S. Marines als Cade River bekannt - fließt hier in die Bucht, die von einem hohen Gipfel bewacht wird, dem die Amerikaner den Namen Monkey Mountain gaben.
    Der Ca De Song kommt von den hohen Gebirgen im Westen herab und ergießt sich breit zwischen die Tausende von Reisfeldern, die im Norden an Da Nang angrenzen. Während der Monsunzeit in dieser Gegend - von November bis Februar - lassen mehr als zweihundertfünfzig Zentimeter Regen den Fluß anschwellen und überfluten die Reisfelder an seinen Ufern. Dieses durch die

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