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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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lange Büchse tragen, kein Sturmgewehr. Ich wette mit Ihnen, daß es ein Späher ist.«
»Glauben Sie, daß er zu dieser Frau gehört?«
»Sieht vielversprechend aus. Wir sind mitten in ihrem Revier.«
»Ich muß immer daran denken, wie sehr sich eine ganze Menge Leute freuen würde, wenn wir sie erwischen könnten. Seit dieser Nacht auf Höhe 55 geht sie mir nicht mehr aus dem Kopf.«
»Machen Sie sich keine übertriebenen Hoffnungen. Wahrscheinlich können wir keinen sicheren Schuß auf sie abgeben, selbst wenn wir sie sehen. Und vergessen Sie nicht letzte Nacht hat sie An Hoa angegriffen, und das ist von hier aus gesehen ganz auf der anderen Seite von Höhe 55. Sie könnte jetzt genauso gut dort drüben liegen und darauf warten, sich wieder einen unserer Jungs einzufangen, um ihm die Haut abzuziehen.«
»Ich weiß. Trotzdem, Wünsche können nicht schaden.«
»Aber behalten Sie beim Wünschen den Typ da draußen im Visier, der überall herumschnüffelt.«
Land hatte richtig geraten, der Vietkong-Soldat war ein Späher. Er hatte die Tunnels zwei Stunden vor seiner Patrouille verlassen, um etwaige feindliche Hinterhalte auf oder in der Umgebung des Hügels ausfindig zu machen. Wenn der Hügel frei war, würde er gleich unterhalb des Kamms warten und seinen Kameraden signalisieren, daß sie sich nähern konnten.
Der kleine Mann kroch mehr als eine Stunde lang auf Knien und Ellbogen durch das dichte Gewirr aus abgebrochenen Baumstämmen, die kreuz und quer ineinander verhakt wie ein Haufen riesiger Zahnstocher herumlagen.
»Es ist eindeutig ein Späher«, sagte Land ganz leise zu Hathcock. »Wahrscheinlich sucht er nach uns. Lassen wir ihn suchen.«
Der schwarzgekleidete Mann kehrte zum Hügelkamm zurück und verschwand auf der anderen Seite.
»Sir«, sagte Hathcock, »entweder haben wir uns jetzt noch einen entgehen lassen, oder ein ganzer Haufen Fische wartet aufs Anbeißen.«
»Der kommt wieder«, sagte Land.
Hathcock sah auf die Uhr. Es war fast 17.30 Uhr, und sie lagen schon eineinhalb Stunden über den vereinbarten Zeitpunkt hinaus in diesem Versteck. Er fragte sich, wie lange sein Captain noch warten wollte und hoffte nur, daß er nicht vorzeitig aufgeben würde.
Die Novembersonne stand jetzt direkt über den Berggipfeln am westlichen Horizont. Sie war nicht mehr grell weiß, sondern gelb und wurde dann zu einer flammend rötlichen Kugel. Lange Schatten erstreckten sich unter den Bäumen.
»Das Licht geht uns aus, Carlos«, sagte der Captain. »Es ist Zeit, die Angel einzuholen.«
»Sir, noch zehn Minuten. Ich habe das Gefühl, daß jede Sekunde. ..«
»Carlos«, sagte der Captain, aber in diesem Moment tauchte eine schwach erkennbare Silhouette auf der Hügelkuppe auf, und er hielt inne. »Die Hügelkuppe. Da kommt etwas.«
Hathcock blickte durch sein Zielfernrohr und sah mehrere Gestalten schemenhaft über dem Kamm auftauchen. »Ich kann es nicht richtig erkennen, Sir.«
»Ich schon, Carlos«, sagte Land, der durch das stärkere Beobachtungsteleskop schaute. »Es sind Vietkong. Sehen Sie sich den einen an, der sich eben links gleich unterhalb von den anderen am Abhang hingehockt hat.«
»Das ist eine Frau! Sie zieht an ihrer Hose.«
»Die will pinkeln, Carlos.«
»Ist sie das? Ist das die Apachin?«
»Das ist sie«, sagte der Captain. Er erinnerte sich jetzt genau an die Fotos und Skizzen, die ihm ein Nachrichtenoffizier im Kommandostand der Division gezeigt hatte. »Carlos, geben Sie mir das Funkgerät. Ich glaube, die besten Chancen, sie zu treffen, haben wir mit Artillerie. Lesen Sie mir die Koordinaten von Ihrer Karte ab.«
Die Antwort auf den Funkruf kam schnell. Die erste Granate explodierte direkt an der Einmündung des Pfades in die Straße und tötete drei der sieben dort befindlichen Vietkong. Zwei rannten den Pfad entlang, weg von Hathcock und Lands Versteck. Die Frau, die immer noch dahockte, als die erste Granate explodierte, fiel vornüber. Der ersten Granate folgten zwei weitere, und ein VC-Soldat kam über den Pfad auf die beiden Marines zugelaufen. Als er weitere Granaten kommen hörte, sprang er zwischen ein paar ineinander verkeilten Baumstämmen in Deckung.
Die Frau rappelte sich auf und lief in plötzlicher Panik den Pfad und den Hügel hinunter, direkt auf die beiden unter den kleinen Palmen im Gras versteckten Heckenschützen zu. Sie erinnerte sich daran, daß sie auf diesem Hügel offenbar stets in Schwierigkeiten geriet. Hier hatte sich das Hauptquartier ihrer Einheit befunden, ehe

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