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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Tornister und streckte sich auf dem gestampften Erdboden des Bunkers zum Schlafen aus. Er dachte, daß er viel lieber abseits der Menge arbeitete und in freigegebenen Feuerabschnitten schoß - an Orten, die er Indianerland nannte. Eben erst meinte er eingenickt zu sein, als Lands starke Hand ihn fest am Arm packte.
»Carlos. Zeit zum Aufstehen.«
Bei der Berührung seines Captains fuhr Carlos hoch. Er hatte so angespannt geschlafen wie eine aufgerollte Feder; nun war er steif, und alles tat ihm weh. Sich strecken war schön.
Die Nacht hinterließ überall Feuchtigkeit, das bekamen auch die müden Heckenschützen zu spüren, die über Höhe 263 in das Gebiet hinunterkrochen, das der Captain mit der Einsatzleitung abgesprochen hatte. Zu dieser Zone gehörte auch ein großes Zuckerrohrfeld, dessen Stengel in der morgendlichen Brise schwankten.
Es war ein grauer, kühler Morgen, als die beiden Heckenschützen hundert Meter rechts von ihrem Versteck eine Stellungsattrappe aufbauten. Sie hofften, daß sie jedes Feuer anziehen würde, falls ›Charlie‹ hier Freunde hatte.
An diesem Morgen erwachte der alte Mann spät. Auch er hatte schlecht geschlafen. Er hatte merkwürdige Soldaten gesehen, Koreaner, wie sein Nachbar ihm sagte. Sein Nachbar riet ihm auch, vorsichtig zu sein, diese Koreaner seien nicht wie die Amerikaner- sie töteten mit unersättlicher Mordlust.
Der Bauer blickte durch die dunkle Hütte auf die schlafenden Kinder und dann nach oben zu dem Fenster, in dem es schnell heller wurde. Das erinnerte ihn daran, daß er sich beeilen mußte.
Er schlich zu den Strohmatten, die das Gewehr verbargen, rollte sie mit zitternden Händen zurück und nahm die Waffe aus dem Versteck. In dem Schuppen, wo er seinen Pflug und die Werkzeuge aufbewahrte, hob er den Deckel von einem Topf und holte eine neue Schachtel mit Patronen heraus, die im Laufe der Nacht von den Guerillas, die durch das Dorf schlichen, dort deponiert worden war, während alle anderen schliefen. Er sah nie, wer die Patronen hinterlegte, aber jeden Morgen waren sie da, und die verbrauchten Hülsen waren am Abend stets verschwunden.
Da er im Licht des frühen Morgens keine Deckung mehr hatte, wählte der alte Bauer einen verborgenen Weg durch die hohen grünen Zuckerrohrstengel. Langsam kroch er auf den Erddamm zu, der das Wasser im Reisfeld zurückhielt.
Hathcock übernahm die erste Wache hinter dem Gewehr, schaute am Damm entlang und suchte nach einem Ziel. Als er das Fernrohr über den Rand des Zuckerrohrfeldes schwenkte, bemerkte er eine dunkle Gestalt, die sich tief duckte.
»Wir haben Gesellschaft«, flüsterte er seinem Captain zu. »Er hat sich eben hinter diesen Damm neben dem Zuckerrohrfeld gekauert. Ein Bauer war es bestimmt nicht. Ich habe ein Gewehr gesehen.«
»Wenn er den Kopf hebt, um zu schießen«, antwortete der Captain, »dann legen Sie ihn um.«
Die Welt erschien dem alten Mann, der nervös die Mündung des abgegriffenen chinesischen Gewehrs über den oberen Rand des Damms schob, außerordentlich still. Er zog den Gewehrkolben an seine Schulter und richtete die Augen fest auf die Hügelkuppe, wo sich dunkle Gestalten vor dem grauen Morgenhimmel abzeichneten. Seine Hände zitterten, als er den Schaft umfaßte und den Finger um den rostigen Abzug krümmte.
»Bring es hinter dich«, dachte er bei sich, als er den Abzug durchriß.
Die plötzliche Explosion aus dem rostigen Lauf hallte durch das Tal bis zu den beiden Heckenschützen unter ihrer Tarnung.
»Können Sie ihn sehen?« fragte Land Hathcock, der jetzt hinter das lange Zielfernrohr seiner Winchester rutschte. Carlos antwortete nicht. Er sah den oberen Rand des grauhaarigen Kopfes, die Schläfen, die Ohren und das eine, geöffnete Auge hinter dem Visier des Gewehrs. Das Ziel, das der alte Mann auf ca. 450 Meter bot, lag im Fadenkreuz, und Carlos konzentrierte sich auf den Schnittpunkt.
Ganz langsam, um die Ausrichtung des Visiers auf die Schläfe des Mannes nicht zu verändern, verstärkte er den Druck auf den Abzug. Durch das Fernrohr beobachtete er die grauen Rauchwolken, die über dem Gewehr des Alten aufstiegen.
Auf dem Hügel über dem Bauern und den Heckenschützen sprangen Marines, über diesen ständigen Ärger fluchend, hinter die Sandsäcke. Vor Beginn der Operation hatte das Schießen niemanden gestört, denn die Marines, die normalerweise auf dem Hügel kampierten, wagten sich selten auf die Seite, wo sie seit dem Sommer jeden Morgen Schüsse hörten.
Ein vierter und ein

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