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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Marine damit nicht sonderlich beeindruckte.
»Sergeant Hathcock - ich brauche Sie, damit Sie einen Mann töten. Was haben Sie dazu zu sagen?«
»Ja, Sir. Wen?«
»Einen weißen Mann.«
»Sir?«
»Einen weißen Mann. Er unterstützt die Feinde, und es ist von größter Wichtigkeit, daß wir ihn sofort außer Gefecht setzen.«
»Kann ihn die vietnamesische Regierung nicht einfach verhaften?«
»Nein«, sagte der Colonel und musterte den Heckenschützen, der vor ihm stand. »Dieser Mann«, fuhr er fort, »ist ein Franzose Anfang fünfzig, mit struppigem Haar und einer kleinen Glatze. Er ist eins fünfundachtzig groß und ziemlich korpulent. Gewöhnlich trägt er Khakihosen und ein weißes Buschhemd - Sie kennen diese Hemden mit den aufgenähten Taschen auf der Brust und an der Taille. Er wird morgen ganz früh einen Weg in der Nähe seines Hauses entlanggehen. Sie werden ihn erschießen, während er eine Lichtung überquert. Sobald Sie ihn getötet haben, verschwinden Sie. Sie lassen sich auf keinen Kampf ein. Sie verlieren keine Zeit. Sie rennen einfach davon.«
»Warum wollen Sie, daß er getötet wird, Sir?«
»Das geht Sie nichts an, Sergeant«, antwortete der Colonel. Wir werden vor Tagesanbruch in die betreffende Gegend fliegen. Sie begeben sich in Ihr Versteck und sind dort, ehe es hell wird.«
»Aye, aye, Sir«, entgegnete Hathcock und nahm ruckartig Haltung an.
Die drei Heckenschützen wandten sich zum Gehen, und der Colonel rief Land nach: »Captain, Sie bleiben noch hier. Ich habe noch etwas mit Ihnen zu besprechen.«
Am nächsten Morgen um drei Uhr dreißig waren die drei Männer bereit. Ein hochgewachsener, schlanker Captain führte sie zu einem Huey-Hubschrauber. Land erklärte Hathcock und Burke: »Dieser Vogel bringt uns zu einer Landezone, von dort aus gehen sie zu Fuß knapp fünf Kilometer bis zu Ihrem Versteck. Ich bleibe mit einem Aufklärungsteam an einem Beobachtungsposten, der dort oben liegt. Sobald Sie geschossen haben, ziehen Sie ab. Sie kehren schnellstens zur Landezone zurück, und dann bringt Sie der Chopper wieder hierher.«
Beide Heckenschützen hätten gerne gewußt, warum es so dringend notwendig war, den Mann sofort zu töten, und Burke faßte nur ihre Gedanken in Worte, als er sich an Land wandte und sagte: »Wir sollen diesen Burschen von irgend etwas abhalten, nicht wahr? Sonst würden wir doch ganz anders vorgehen.«
Land sah den Lance Corporal an, ohne zu antworten. Er wußte selbst nicht viel mehr über diesen Einsatz, außer daß die beiden Heckenschützen die Gegend unmittelbar nach dem Attentat verlassen mußten. Er würde noch bleiben und mit einem zweiten Hubschrauber zu einer Abschlußbesprechung fliegen.
»Vielleicht«, dachte Land, »werde ich dann herausfinden, was an diesem Mann so Besonderes ist.«
Dicht über den Baumwipfeln, den Linien des Geländes folgend, ratterte der einmotorige Hubschrauber über viele Kilometer dunklen Dschungels hinweg, um die Heckenschützen schnell an den Schauplatz des Hinterhalts zu bringen. Der mondlose schwarze Himmel verschmolz unmerklich mit den Wipfeln und Bergkämmen, und Carlos fragte sich, wie der Pilot es vermied, dagegenzuprallen. Unauffällig senkte er den Kopf und betete.
Der Flug dauerte keine halbe Stunde, somit hatten Hathcock und Burke noch eineinhalb Stunden Zeit, um unbemerkt die fünf Kilometer zurückzulegen und sich in einer Stellung zu verstecken, die ihnen einen sauberen Schuß auf ca. fünfhundert Meter gestatten würde.
Carlos hatte keine Ahnung, wo er sich befand. Sein Captain hatte ihm den Weg zum Versteck auf einer kleinen, plastiküberzogenen Karte eingezeichnet, die aus einem größeren Stück herausgeschnitten worden war. Ihm war nicht ganz wohl dabei, denn er wußte nicht, in welche Richtung er sich zurückziehen sollte, falls etwas schiefging. Wenn etwas passierte, würde der Chopper hoffentlich lange genug warten, daß er an Bord gehen konnte.
In der mondlosen Nacht war der Dschungel so schwarz, daß die beiden Heckenschützen sich den leicht abfallenden Hang von der Landezone zu einem kleinen Bach hinuntertasten mußten. Der Bach floß durch eine lange, bewaldete Rinne oder Schlucht, die sie zu ihrem Versteck führen würde. Der Weg war einfach, aber in der Dunkelheit gefährlich. Überall konnte sich ›Charlie‹ verstecken und ihnen auflauern.
Keiner der Marines sprach ein Wort. Jede Bewegung war langsam und überlegt, jede Handlung durchdacht und im Geiste geprobt. »Wo ist ›Charlie‹?« fragte

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