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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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sich Carlos im stillen. »Wohin können wir entkommen, wenn er uns jetzt entdeckt?« Jedes nächtliche Geräusch schien in der Dunkelheit besonders laut zu sein. Die Luft. Die Feuchtigkeit. Geschmack und Geruch. Alles wurde Teil von Carlos Welt, während er sich lautlos vorwärtsbewegte - ein Schritt, dann der nächste.
Um 5.30 Uhr zeigten sich am Himmel die ersten rötlich-gelben Streifen des Sonnenaufgangs. Die beiden Heckenschützen verließen auf dem Bauch kriechend die Deckung der Bäume und Farnwedel am Bach und strebten einem mit hohem Gras bewachsenen Erdhügel zu. Dieser Hügel war ihr Ziel, dahinter verbreiterte sich die bewaldete Rinne und wurde zu einem grasbewachsenen Tal.
Vom Versteck aus gut sichtbar lief ein Pfad quer über die Lichtung. Hier, dachte Hathcock, würde dieser Franzose bei seinem Morgenspaziergang den Tod finden. Was hatte er getan? Wie hatte er ›Charlie‹ geholfen? Welche Tat schloß seine Rechnung mit dem Leben ab?
Das Warten begann.
Zwei Kilometer entfernt auf einer Hügelkuppe schloß sich Captain Land einer Gruppe von Männern in Tarnanzügen an, die zwischen Felsvorsprüngen saßen und durch Ferngläser die Lichtung und den Pfad beobachteten.
Ein Mann mit einem buschigen Schnurrbart und langen Koteletten in einem Tarnanzug mit Tigerstreifen, wie er für die ARVN-Soldaten typisch war, die Krempe des Rangerhutes hochgeschlagen, saß da und konzentrierte sich auf einen bestimmten Fleck tief unten im Tal.
»Entweder ist Ihr Mann wirklich gut, oder er liegt tot irgendwo im Wald. Seit es hell genug ist, um da unten überhaupt etwas erkennen zu können, habe ich nicht die geringste Bewegung gesehen. Er ist entweder gut versteckt, oder er ist nicht da«, sagte er schließlich in abweisendem Ton.
»Er ist da«, sagte Land. »Wenn dieser Franzose den Pfad entlangkommt, werden Sie es sehen. Der Kerl ist so gut wie tot.«
»Das wollen wir hoffen. Sonst werden sich zwei von unseren Piloten wünschen, sie wären tot.«
»Wovon sprechen Sie?«
»Dieser Franzose - er arbeitet als Verhörspezialist für ›Charlie‹. Und er ist einer der besten. Ich glaube, er ist auch ein bißchen verquer. Sie wissen schon, sadistischer Sex, hat es auf kleine Jungen abgesehen. Man sagt, der Hund treibt es wie toll.«
»Woher wissen Sie das alles?«
»Sie müssen es mir schon glauben. Dieser Hurensohn ist schlimm. ›Charlie‹ hat da unten zwei von unseren Piloten sitzen, und die warten darauf, den alten Jacques kennenzulernen. Wir wollen aber nicht, daß der alte Jacques zu ihnen kommt - er weiß zu viel über die Burschen.«
»Warum gehen Sie dann nicht einfach hin und holen sie die beiden raus? Sie wissen doch, wo Sie stecken?«
»Geht nicht. Ihr Mann ist der Schlüssel zum Ganzen. Er muß zuerst die Katze töten.«
»Agenten«, dachte Land bei sich.
Jetzt stieg die Sonne über die Hügelkuppen und tauchte das Land in gelbes Licht. Hathcock lag auf dem Bauch, sein Herz pochte rhythmisch gegen die Erde, und sein Gewehr pulsierte mit jedem Blutschwall, der durch seinen Körper gepumpt wurde. Burke versteckte sich rechts und bewachte den Dschungelrand in ihrem Rücken und die Hänge, die ihren Fluchtweg umgaben.
Geduldig warteten die beiden Marines, prüften die Luft.
Rochen und schmeckten. Hörten in der Ferne die Vögel singen. Hörten Gebüsch und Gräser in der Brise rascheln, die stärker wurde, je höher die Sonne stieg.
Drei Stunden vergingen.
»Da kommt er«, sagte der Mann mit den Tigerstreifen, als er in der Ferne eine Gestalt in braunen Hosen und weißem Hemd weit links vom Versteck der Heckenschützen auf die Lichtung treten sah. »Scheiße! Und da kommt ihm ›Charlie‹ entgegen, um ihn zu begrüßen.«
Weit rechts vom Versteck unter dem Fuß des Hügels, auf dem die Beobachter saßen, tauchte eine Vietkongpatrouille aus dem Wald auf und schlenderte lässig auf die Lichtung und auf den Franzosen zu.
»Das gibt Krawall«, dachte Hathcock bei sich, als die sieben Vietkong rechts von ihm erschienen. Weit links sah er auch den Franzosen, die Hände in den Taschen, eine Pfeife im Mund.
»Tja, ich hasse es ja, zu schießen und dann wegzulaufen, aber Sie wissen ja, wie das so ist«, sagte Hathcock, dem die Situation Spaß machte. Er stieß Burke mit der Stiefelspitze an. Burke erwiderte das Zeichen. Er war bereit.
Es war ein einfacher Schuß. Hathcock richtete das Fadenkreuz auf die Schultern des Mannes und zog den Abzug durch. Als der Schuß krachte, sprangen die Vietkong in Deckung. Hathcock

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