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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Leuchtspurgeschossen überschütteten.
Der Hubschrauber näherte sich dem Boden und senkte
sich mit himmelwärts gerichteter Nase auf die Kufen. Hathcock
spürte die Spannung weichen, die sich während des
vierzigminütigen Flugs aufgebaut hatte. Schnell entfernte er
sich von dem lärmenden Helikopter und schlurfte durch
Gras und Schlamm auf eine freie Fläche zu. Dann drehte er
sich um und setzte sich den Buschhut wieder auf, um sein
Gesicht vor dem strömenden Regen zu schützen.
Sobald die drei Marines die Landezone verlassen hatten,
löste der Huey seine Verbindung mit dem schlammigen Boden
wieder. Ein leichtes Zittern durchlief ihn, er senkte die
Nase, hob ab und verschwand schnell hinter den Bäumen.
Gunnery Sergeant Wilson empfing die drei Heckenschützen auf
der Hügelkuppe und erstattete seinem Captain Bericht über die
Lage. Alle Heckenschützen waren wohlauf, und alle hatten
Abschüsse zu verzeichnen. Aber was Wilson und mehrere andere
Marines auf dem Beobachtungsposten wirklich interessierte, war
der Job, den die drei Marines eben hinter sich hatten - dieser
Sonderauftrag.
Mehr als eine Stunde lang saßen Hathcock und Burke im
Schneidersitz auf dem gestampften Erdboden im Kommandostand
der Heckenschützen - umringt von neugierigen Marines, die
hereindrängten, um nichts zu verpassen - und erzählten, wie sie
den Franzosen erschossen hatten, ohne allerdings die wichtigste
Frage beantworten zu können: Warum?
Warum wollten die Agenten, daß er getötet wurde? Doch
gerade diese unlösbare Frage, dieses dunkle, in eine Mantel-undDegen-Aura gehüllte Geheimnis machte aus dem Abenteuer eine
reizvolle Sensationsgeschichte. Von dieser ersten Erzählung im
Bunker auf Höhe 263 an machte die Geschichte schnell die
Runde, wurde dabei zusehends dramatischer und regte zu immer
neuen Spekulationen an.
Von Zeit zu Zeit fragte sich Hathcock, was der Franzose getan
hatte oder hatte tun wollen, das diese Sonderaktion, dieses
Attentat, rechtfertigte. Captain Land hatte einen gewissen
Einblick auf Grund dessen, was der merkwürdige Mann
mit den Tigerstreifen über die abgeschossenen Piloten und
den Auftrag des Franzosen, sie zu verhören, gesagt hatte,
aber er erfuhr nichts, was dies bestätigt hätte, und deshalb
behielt er die Information für sich.
Die Operation Rio Blanco dauerte noch drei Tage und endete
am 27. November 1966 um 18.00 Uhr.
Die United States Marines, die Republic of Korea Marines
und die Streitkräfte der Army of the Republic of Vietnam
konnten als Ergebnis ihrer gemeinsamen Aktion mehr als
fünfhundert getötete Feinde vorweisen, doch die Vietkong
und die Nordvietnamesen tauchten weiterhin im Gebiet entlang
des Song Tro Khuc auf. Mehrere Einheiten blieben zurück, um
die Gegend zu säubern. Captain Land stationierte
vier Heckenschützen am Beobachtungsposten von Höhe
263, um ihnen dabei zu helfen, und unterstellte sie Sergeant
Carlos Hathcock.
Sehr bald schon wurde die Nachfrage nach Einsätzen der
Heckenschützen so groß, daß Hathcock nicht mehr in der
Lage war, sie zu befriedigen. Seine beiden Zweimannteams
gingen Tag für Tag auf Streife und führten kleine Operationen
durch, und er dokumentierte ihre Tätigkeit in Lageberichten, die
er größtenteils direkt aus seiner Heckenschützenkladde abschrieb
und jeden zweiten Tag an Captain Land schickte.
Da Hathcock der fünfte Mann war, nahm er das Risiko auf
sich, die zusätzlich anfallenden Aufträge allein zu erledigen. Nach zehn Tagen ununterbrochenen Patrouillierens merkte
Hathcock seinen Marines die Belastung an. Sie sahen aus wie
Roboter, die Kleidung schlotterte ihnen am Leib, die geröteten
Augen lagen unter den matt herabhängenden Brauen tief
in den Höhlen. Er begann, ihre Patrouillen selbst zu übernehmen
und befahl ihnen, auf dem Hügel zu bleiben und sich
auszuruhen.
Am 14. Dezember stand Hathcock vor dem niedrigen, mit
Sandsäcken bewehrten Bunker, der den Heckenschützen in
den vergangenen vierundzwanzig Tagen als Hauptquartier gedient
hatte. Seine Männer hatten mit gepackten Tornistern, die Waffen
an der Seite, im Halbkreis Aufstellung genommen. Hathcock
schickte seine vier Marines nach Hause zur Höhe 55.
»Burke, sagen Sie Captain Land, daß ich hier noch gebraucht
werde. Euch schicke ich zurück, weil ihr völlig am
Ende seid. Ihr könntet da draußen einen Fehler machen, und
schließlich werdet ihr noch getötet. Außerdem ist bald
Weihnachten.«
Burke sah seinen Sergeant an und bemerkte ganz sachlich:
»Sergeant Hathcock, Sie

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