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[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

[Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org)

Titel: [Henderson_Charles]_Todesfalle-Die_wahre_Geschicht(Bookos.org) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Hendeson
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Trampelpfad, der an seiner Bude vorbeiführte, lag ein Mann, ein Gunnery Sergeant mit blutdurchtränktem Hemd.
    Ohne auf die Gefahr zu achten, rannten drei Marines und ein Navy-Sanitäter über das offene Gelände auf den Soldaten zu. Der Sanitäter hatte eine große grüne Segeltuchtasche mit medizinischer Ausrüstung bei sich und nahm sich schnell des Verwundeten an, während Hathcock und die anderen Marines um ihn herumkauerten, um nötigenfalls zu helfen. Der Sanitäter öffnete das Hemd des Verletzten und legte die Bauchwunde frei. »Nur nicht unterkriegen lassen, Gunny«, sagte er, zog eine Feldflasche von seinem Patronengurt und begann, die hervorquellenden Eingeweide des Mannes mit Wasser zu benetzen.
    Im hohen Gestrüpp auf den Hügelkuppen unterhalb von Höhe 55 schlüpfte der Heckenschütze flink durch eine Rinne, die unter einem Baldachin breitblättriger Bäume lag, und rannte dann zum Fuß der tiefergelegenen Hügel. Dort wuchsen die Bäume bis dicht an einen schmalen Kanal heran, der die vielen Reis- und Lotosfelder im Tal mit Wasser versorgte. Der Heckenschütze ließ sich hineingleiten und davontragen. Vom Gras am Ufer verborgen, schwamm er stromabwärts bis an eine vom Dschungel abgeschirmte Stelle. Dort kletterte er unbemerkt heraus.
    Auf dem Hügel ging der Kampf um das Leben des Gunnery Sergeant weiter.
»Ich kann mich nicht bewegen. Ich glaube, ich mache in die Hosen«, sagte der Verwundete und bemühte sich krampfhaft, ein Schluchzen zu unterdrücken.
»Nicht so schlimm, Gunny, machen Sie sich deshalb keine Sorgen. Sehen Sie nur zu, daß Sie wach bleiben.«
Der Gunnery Sergeant blinzelte im Sonnenlicht, das auf sein Gesicht schien, und als Hathcock das sah, kroch er neben den Kopf des Mannes, um die grellen Strahlen von ihm abzuhalten.
»Doc kümmert sich schon um Sie, Gunny. Er wird die Blutung stillen und Sie wieder zusammenflicken. Bleiben Sie nur wach.«
Der verwundete Marine versuchte zu sprechen, aber seine Kräfte schwanden. So murmelte er flüsternd: »Jetzt muß ich nach Hause. Ich muß weg...«
»He, Gunny!« flehte Hathcock, und die Kehle wurde ihm eng. »Halten Sie durch - Sie schaffen es!«
Hathcock starrte in die Augen des Marine und sah seine Pupillen groß und durchsichtig werden wie zwei schwarze Glasmurmeln. Es schien, als rinne dem Mann die Seele aus den Augen, als blieben da, wo das Leben gewesen war, nur leere, dunkle Teiche zurück.
»Er hatte keine Chance, Sergeant«, sagte der Sanitäter. »Seine Leber war getroffen. Haben Sie ihn gekannt?«
Hathcock sah den Marine an und schüttelte den Kopf. »Nein.«
Eine Stunde später saß Hathcock in der Tür seiner Bude, trank warmes Bier und dachte immer noch an den Tod des Marine und daran, wie schnell das Leben vorbei sein konnte.
»Carlos!« rief eine vertraute Stimme.
Captain Land kam auf die Bude zu, und Carlos stand auf.
»Ja, Sir.«
»Ich muß mit Ihnen reden.«
Die beiden Marines betraten die Unterkunft des Sergeants. Hathcock setzte sich auf eine Ecke seines Feldbetts, und der Captain zog eine große Holzkiste heran und ließ sich darauf nieder.
»Vielen Dank für das Bier, Sir. Gunny Wilson sagte, Sie hätten es für mich gekauft. Ich habe gestern abend ein paar Büchsen mit den anderen geteilt«, sagte Carlos und schüttelte lächelnd die mit Leergut gefüllte Kiste.
»Kein Problem«, sagte Land. »Schade um den Gunny, der da draußen getötet wurde.«
»Ja, Sir. Ich denke schon seit einer Stunde über nichts anderes nach. Es wird nicht besser, wie?«
»Ich glaube nicht.«
Hathcock trank den letzten Schluck Bier und warf die Dose in die Kiste. »Was ist mit diesem Heckenschützen?«
»Kommen Sie mir ja nicht auf die Idee, den Burschen jagen zu wollen«, sagte Land entschieden. Außerdem hat Top Reinke schon ein halbes Dutzend Teams auf ihn angesetzt.«
Hathcock sah den Captain ausdruckslos an.
»Verstanden?«
»Jawohl, Sir.«
»Schön. Was den Heckenschützen angeht, so hat er schon vor etwa drei Wochen angefangen, aus dem Hinterhalt auf uns zu schießen. Vor etwa einer Woche hat er einen Staff Sergeant getroffen, und eine Woche davor hat er zwei Männer draußen am Zaun erwischt. Er ist gut. Wirklich gut.«
»Sir«, sagte Hathcock, »ich glaube, wenn Sie mir erlauben, mich mit Burke zusammenzutun, könnten wir den Burschen finden.«
»Nein, wir kriegen ihn schon. Aber deshalb bin ich nicht hergekommen. Ich war neulich im Divisionshauptquartier, und der Besuch war sehr aufschlußreich. Ich habe dort etwas gesehen, was

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