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Hendlmord: Ein Starnberger-See-Krimi (German Edition)

Hendlmord: Ein Starnberger-See-Krimi (German Edition)

Titel: Hendlmord: Ein Starnberger-See-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ida Ding
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spielt sich hier auf.»
    «Und wie hat der Wickerl reagiert?»
    «Gar nicht. Der hat in seiner Bude rumgewurschtelt und mir gar nicht zugehört, nur gebrüllt, dass ich mich schleichen soll. Für meine Kaulquappen würde sich eh keine Sau interessieren. Ich bin gegangen, mir war das zu blöd, und dabei hab ich dann das Messer verloren. Am nächsten Tag, gleich in der Früh, hab ich es gesucht, ich weiß noch, dass es mir bei der Hendlbude aus der Hand gerutscht und auf den Teer gefallen ist, als ich ausgeholt hab.»
    «Ausgeholt?»
    «Na ja, so.» Er hebt den Arm. Instinktiv reiße ich die Semmel hoch. «Dann hab ich mich geduckt und bin gestolpert, ich dachte, der Wickerl brennt mir eine auf, es war ja finster, und da weißt du nicht, wie …»
    «Also doch eine Schlägerei?»
    «I wo, ich kann echt schnell rennen, sprich, auf so was würd ich mich nie einlassen. Du kennst mich doch, ich bin nicht gewalttätig.» Dem muss ich zustimmen, früher auf dem Pausenhof hat er eher eingesteckt als ausgeteilt.
    Er kreist die Schultern und verzieht das Gesicht.
    «Was ist?»
    «Muskelkater vom Hanteltraining.»
    «Steht die Barbara auf Muckies? Vielleicht solltest du die schwere Armbanduhr ablegen und Arnica nehmen, D 6 . Ich hab die Kügelchen auf dem Tiger, soll ich sie dir bringen?»
    Mund auf, Mund zu, ganz Fischtandler halt.
    «Na gut. Du kannst auch weiter leiden.» Ich wende mich um.
    «Gib mir deine Dings schon, mit dem Arm krieg ich nämlich kaum noch einen Wasserkübel vom Boden weg. Also, der Wickerl muss das Messer gefunden und mit in seine Bude genommen haben. Ich konnte doch nicht wissen, dass der abgemurkst wird. Nett vom Wolfi, dass er es mir einfach zurückgibt.»
    Wieder der Jägerbazi, ich frohlocke innerlich, lasse mir aber nichts anmerken. Den Gendarmenhundling hau ich in die Pfanne und verarbeite ihn zu ungenießbarem Wildbret! «Und wann ist der Wolfi dann von Würmstüberl weg, also um wie viel Uhr genau?»
    «Lässt du die Barbara auch ganz gewiss in Ruh?»
    Ich nicke.
    «So kurz vor halb zwölf war das. Wir sollten eigentlich alle gehen, dein Schwiegervater und der Pflaum Willi, weil der Wirt endlich mal früher ins Bett wollte. Aber wir hatten noch nicht ausgetrunken und die Partie zu Ende gespielt. Der Wolfi hat trotzdem das Blatt hingeknallt und ist abgezischt. Mei, der hat viel um die Ohren den ganzen Tag, sprich, die Starnberger Kriminellen sind kein Zuckerschlecken.» Er späht auf seine Taucheruhr. «Du, jetzt gib mir die Medizin und sei mir nicht böse, ich tät jetzt die Barbara gern anrufen. Sie hat auch gerade Mittag und …»
    Ich suche ihm aus dem Notfallkoffer das Fläschchen mit den Globuli raus. Er öffnet brav den Mund, doch ich lasse ihn schnappen und warte, bevor ich ihm die Linderung in den Schlund kugele. «Eine Sache noch: Frag deine Barbara doch gleich einmal, ob sie dir beim Weißeln hilft.» Ich zeige auf die Tafel neben dem Eingang, wo er seine Angebote draufgeschrieben hat.

    «Das R zu viel hätte bei ‹Möder› an meine Hauswand gehört, wennschon, dennschon. Trotzdem wirst du einen Haufen Farbe und einige Schichten brauchen, bis du deine Schmiererei bei mir wieder übertüncht hast.»

Emma schläft in der Lämmerkiste. Aus einer Decke und meinen Werkzeugkoffern hat sie sich eine Höhle gebaut. Das ging aber fix, sie hat anscheinend Schlafnachholbedarf. Als ich auf den Tiger aufsteigen will, schert der Xand mit seinem voller Werbung tapezierten Elektroauto vor
Fischers Fritzl
ein. Nur seine Reifen hörst du den Teer streifen und das Gesumme von seinem Autoradio, ansonsten ist sein Gefährt lautloser als laut.
    «Falls du mit einem Hunger daherkommst», rufe ich ihm zu, wie er die Scheibe runtersurrt. «Der Kraulfuß hat schon abgesperrt.»
    Der Xand winkt ab. «Mittags esse ich nichts, das macht bloß fett. Gut, dass ich dich treff. Ich hab neue Handys reingekriegt und wollte dir welche zeigen.»
    Er steigt aus, dirigiert mich nach hinten und öffnet die Hecktüren von seinem Kastenwagen. In den Seitenfächern hat er Schachteln in verschiedenen Größen gebunkert. Wie ich die Auswahl sehe, merke ich, dass mir das eigentlich viel zu anstrengend ist. Nachdenken, was ich brauchen könnte. Ich sträube mich, mir einen Gegenstand zuzulegen, der über unsichtbare Funkwellen um mich herumfuhrwerkt. Mir langt der Strom und mein Respekt davor. Die Mama aus dem Jenseits, das Geblinke wegen dem Papa und meine Gedanken wegen der Gedanken um die anderen plagen mich genug. Noch

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