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Hengstgeflüster (German Edition)

Hengstgeflüster (German Edition)

Titel: Hengstgeflüster (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Levi
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geriet noch mehr in Rage.
    Chris hatte dafür gesorgt, dass so schnell wie möglich Hilfe für Chrispin kam, der sich ohne Zweifel das rechte Bein gebrochen hatte. Er sprach gerade beruhigend auf ihn ein, als ein markerschütternder Laut das Blut in seinen Adern gefrieren ließ.
    „Lori!“, rief er ohnmächtig. Hilflos musste er mit ansehen, wie das seit jeher unberechenbare Tier mit Volldampf auf sein kleines Mädchen zuraste. Alles ging so schnell, kaum in Gedanken zu erfassen.
    Aus den Augenwinkeln heraus nahm er eine Bewegung wahr. Die fremde Lady bewegte sich wie eine übernatürliche Erscheinung auf den Hengst zu. Wirkte, als wäre sie in Trance. Er vernahm leises Gemurmel, Wörter, die er nicht verstand, die nicht für Menschen gedacht schienen, nicht für seine Ohren und nicht für andere. Ihre Worte waren nur an das panische, wütende Tier gerichtet.
    In diesem Moment besaß Bell eine solch übernatürliche Präsenz, dass Chris in die Knie ging. Er konnte nicht sagen, ob er wach war oder doch vielleicht nur träumte.
    Sie schien ihren Körper verlassen zu haben und ihr Geist wurde eins mit dem seines Hengstes. Chris war ihr so nah und doch so fern. Er fühlte sich ausgeschlossen, so eng war der Kreis, den dieses elfengleiche Wesen um sich und das Tier zog. Alles spielte sich innerhalb von Sekunden ab, doch seiner inneren Uhr nach schienen vielmehr Stunden vergangen zu sein.
    Die Frau stand nun kerzengerade aufgerichtet vor seinem Mädchen, deren schreckgeweitete Augen nackte Panik erahnen ließen. Der Hengst schien seine gesamte Energie auf die rätselhafte Fremde gerichtet zu haben, seine ganze Aufmerksamkeit, als testete er aus, wie weit er gehen konnte. Der rasende Zusammenprall schien bereits unausweichlich, da streckte die Lady ihre kleine Hand vor - wie ein symbolisches Stoppschild.
    Chris kauerte neben Chrispin und wollte seinen Augen nicht trauen, als die größte Fehlinvestition seines Lebens auf dem gepflasterten Untergrund schlitternd zum Stillstand kam, nur Millimeter von seiner mysteriösen Bezwingerin entfernt.
    Zitternd und schnaubend stand er da, während sie weiterhin beruhigend auf ihn einredete und ihn am Zaumzeug fasste.
    Da löste sich Chris´ bleierne Starre und er rappelte sich schweißgebadet auf.
    „Was …?“, begann er, doch dann wollte ihm nicht mehr dazu einfallen.
    „Junge, ich denke du solltest zu Lori rüber gehn´, ich komm´ schon klar“, meinte Chrispin verblüfft, „aber bitte sag´ mir zuerst, dass ich das gerade wirklich gesehen hab´.“ Sogar Chrispin schien vorübergehend seine Schmerzen vergessen zu haben.
    „Ich bin mir nicht ganz sicher … ich … geh nicht weg, ich bin gleich wieder zurück.“
    „Keine Sorge, ich lauf´ dir schon nicht davon“, presste Chrispin durch die zusammengepressten Lippen.
    Chris sprang über den zerbrochenen Zaun und lief auf die beiden Frauen zu, von denen sich die Kleinere immer noch nicht bewegt hatte.
    Bell erwachte aus ihrer Trance und starrte das Pferd in ihrer Hand an. Was war gerade geschehen? Oh mein Gott, das Kind!
    Sie wandte sich um und sah das kreidebleiche Mädchen, das sich hinter ihr verbarg. Sie ließ das Pferd los und beugte sich besorgt der Kleinen zu.
    „Hey, ist alles in Ordnung mit dir?“ Bell fuhr ihr aufmunternd durchs Haar.
    „Ist Chrispin tot?“, piepste die Kleine.
    „Chrispin…?“ Bell spähte vorsichtig über ihre Schulter und sah aus der Ferne, dass der Mann seinen Oberkörper aufgestützt hatte. „Ach…Chrispin! Nein, er ist doch nicht tot, der wird bald wieder in Ordnung sein. Weißt du was? Sieh doch selber nach.“
    Das Mädchen lugte vorsichtig hinter Bell hervor und atmete erleichtert auf, als sie sah, dass der Mann sich bewegte.
    „Wie heißt du, Kleines?“ Bell strich ihr noch immer besänftigend übers Haar.
    „Ich bin Lori … und du bist sicher Bell“, stellte sie mit zittriger Stimme fest, aber ihr Gesicht gewann bereits etwas an Farbe zurück.
    „Woher…?“, fragte sie. „Ach, lass mich raten, du hast mich sicher auf deine Couch eingeladen, stimmt´s?“ Jetzt wurde Bell einiges klar.
    „Dad ist jetzt sicher schrecklich sauer auf mich“, stellte das Mädchen bedrückt fest.
    Bell überlegte, was die Kleine wohl damit meinen mochte. Sprach sie von der Couchgeschichte oder davon, dass sie beinah von dem durchgedrehten Gaul über den Haufen gerannt worden war?
    „Ach Quatsch, wieso sollte er dir böse sein?“, erklärte Bell und verstummte sogleich, als sie Chris´

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