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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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Blick schüchtern zu Boden gerichtet. Aus irgendeinem Grund
schien sie sich unwohl zu fühlen. Sie öffnete probeweise den Mund, doch als sie
mir in die Augen sah, schloss sie in wieder, und lief rot an.
    Ich
ging einen Schritt auf sie zu. „Ja?“
    „Danke“,
schoss es aus ihr.
    Ich
hob die Augenbrauen.
    „Danke
Henry, dass du mir das Leben gerettet hast.“
    Grace,
die sonst so ungepflegte, ungehobelte Grace, die mich auf den Tod nicht hatte
ausstehen können, bedankte sich bei mir! Ich konnte es nicht fassen.
    „Keine
Ursache,… Grace.“
    Auf
ihrem Gesicht zeigte sich ein kleines Lächeln, bevor sie etwas ungeschickt aus
meinem Zimmer tapste.
    Ich
konnte nicht aufhören zu grinsen. Grace war nett zu mir! Das Ganze schien
absolut irreal.
    Hannah
lächelte. „Das hättest du nicht erwartet, oder?“
    „Du
musst ganz schöne Überzeugungsarbeit geleistet haben.“
    Sie
schüttelte den Kopf. „Das war ganz allein ihre Idee. Sie brauchte nur einen
kleinen Schups in die richtige Richtung.“
    Ich
konnte es immer noch nicht fassen. Wer hätte das gedacht?
    „Henry,…“,
setzte Hannah an, „du weißt doch, dass wir Werwölfe unsere Gedanken teilen,
nicht wahr?“
    Ich nickte.
Natürlich wusste ich es. Ich dachte an meinen fehlgeschlagenen Versuch zurück,
Logan und Ethan zu belauschen.
    „Als
ich noch im Rudel war, da konnte ich Graces Gedanken hören.“
    „Muss
ja gruselig gewesen sein“, rutschte es mir heraus.
    Auf
Hannahs strengen Blick hin entschuldigte ich mich.
    „Was
glaubst du, hält Grace von dir?“
    Ich
zuckte mit den Schultern. „Sie konnte mich von Anfang an nicht ausstehen, aber
jetzt scheint sie mich irgendwie zu mögen. Vermutlich aus Dankbarkeit.“
    „Falsch.“
    „Wie
falsch?“
    Hannah
hatte diesen belehrenden Tonfall drauf, den ich so gar nicht ab kann. „Ist dir
schon mal der Gedanke gekommen, dass Grace dich vielleicht nie gehasst hat.
Eher das Gegenteil?“
    „Welches
Gegenteil?“ Ich verstand nicht, worauf sie hinaus wollte.
    Hannah
seufzte. „Manchmal bist du wirklich dämlich, Bücherknicker. Wir - damit meine
ich das Rudel - haben euch Vampire schon lange beobachtet, bevor du überhaupt
von unserer Existenz wusstest. Grace war diejenige, die ein Auge auf dich haben
sollte.“ Sie warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu.
    „Und?“
    „Na
ja, ihre Gedanken kreisten nach einer Weile immer mehr um dich.“
    Ich
bekam ein ungutes Gefühl. Was, wenn sie mich dabei erwischt hatte, wie ich in
der Nase bohrte? Oder Schlimmeres?
    „Muss
ich noch deutlicher werden?“
    Ich
sah sie zweifelnd an.
    „Himmel
Henry, Grace ist in dich verliebt. Deswegen war sie die ganze Zeit so grantig
zu dir. Sie hatte Angst, dass du etwas merken könntest.“
    Ich
brach in schallendes Gelächter aus. Lachtränen schossen aus meinen Augen. Ich
japste nach Luft.
    „Der
war gut! Fast hättest du mich reingelegt…“
    Hannahs
Miene blieb wie versteinert. „Wenn du irgendwann einsam und allein bist, dann
brauchst du dich nicht zu wundern“, schnaubte sie. „Du bist ungefähr so
sensibel wie eine Dampfwalze!“ Mit diesen Worten zog sie von dannen.
    Das
Lachen verging mir.
    Grace…
war in mich… Unmöglich! Nein, Hannah musste sich täuschen. Das war doch
absolut… argh… absolut…
    Selbst
in meinen Gedanken fand ich keinen passenden Ausdruck dafür.

Kapitel 48
Gespräche bei Nacht
     
    Eine Weile später – ich
hatte keine Ahnung, wie spät es war, aber draußen war es dunkel, also musste es
wohl gegen Abend sein – schob ich den Kopf aus meiner Zimmertür.
    Grace
war nirgendwo zu sehen. Seit Hannah damit angefangen hatte, wusste ich nicht
recht, wie ich mich Grace gegenüber verhalten sollte. Mir schien es daher am
sinnvollsten, ihr einfach aus dem Weg zu gehen, bis mir etwas Besseres einfiel.
Ich bezweifelte noch immer, dass Grace mich wirklich mochte, aber mein
Urteilsvermögen hatte in der letzten Zeit bereits einige Mängel erkennen
lassen.
     
    Ich wollte mich gerade
auf den Weg nach unten ins Wohnzimmer machen um zu sehen, wie die anderen mit
ihrem Schlachtplan vorankamen, da entdeckte ich zwei Gestalten, die im dunklen
Treppenaufgang nebeneinander saßen. Schnell zog ich den Kopf zurück und
lauschte durch die halboffene Tür.
    „Ich
hoffe, sie haben Noah nichts angetan“, hörte ich Hannah sagen. „Ich versuche
die ganze Zeit, nicht daran zu denken, aber ich kann es nicht.“
    Eine
Stimme, die ich als Jeremys identifizierte, antwortete mit einem sanften „Mach
dir keine

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