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Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Henry - Das Buch mit Biss (German Edition)

Titel: Henry - Das Buch mit Biss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Day
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Kassia und den anderen?“
    Neros
Gesichtsausdruck ließ mich Schlimmes ahnen.
    „Sie
sind doch unterwegs, oder?“
    „Ich
habe ihnen gesagt, was los ist, doch Gabriel hat uns ausdrücklich befohlen,
nicht einzugreifen.“
    Ich
konnte es nicht fassen. Ließ meine Familie mich und die Hunde etwa im Stich?
    „Scheiß
auf irgendwelche Oberratsfutzis! Wir brauchen sie hier!“
    Hannah,
mittlerweile wieder in Menschenform und in Neros viel zu großen Mantel
gewickelt, packte mich am Arm.
    „Wir
müssen doch was tun! Bitte Henry!“ Sie zitterte, was mich nur noch mehr
anspornte, die anderen zu retten.
    Ich
fixierte Nero.
    „Eigentlich
habe ich von Kassia den Auftrag, dich zu holen und zu verschwinden.“
    Ich
schüttelte demonstrativ den Kopf. „Ich bleibe.“
    Nero
zog einen Mundwinkel hoch.
    „Was
grinst du so blöd?
    „Zum
ersten Mal scheint es, als hättest du Mumm in deinen toten Knochen. Ich bin
beeindruckt.“
    „Also
hilfst du mir?“
    Nero
rollte die Augen. „Es gäb bestimmt eine Menge anderer Dinge, mit denen ich
meine Zeit verschwenden könnte, aber gut. Aber bild‘ dir ja nichts drauf ein.
Ich hab mit ein paar von den Kerlen da oben noch eine Rechnung offen, das ist
alles.“
    Ich
nickte. Für blödes Gelaber hatte Nero immer Zeit.
    „Spiel
ruhig den Bad Boy, Hauptsache du tust endlich was.“
    Im
nächsten Moment war Nero verschwunden. Hannah und ich pirschten zur Treppe. Die
Typen schienen sich zu unterhalten, bis auf einmal Geschrei ausbrach.
    „Auf
mein Zeichen,… Jetzt!“
    Zusammen
stemmten Hannah und ich die Deckenluke nach oben und sprangen nach draußen.
Nero tauchte mal hier mal da auf, abwechselnd Tritte und Kratzer verteilend.
Ich knockte einen der Kerle mit einer Kopfnuss aus, Hannah brachte einen
anderen zu Fall, indem sie sich um seine Beine warf. Nachdem wir die vier
Wachmänner überwältigt hatten, verschnürte und knebelte Nero sie mit den Resten
unserer Fesseln. Mit vereinten Kräften warfen wir sie runter in die Krypta.
    „Haben
wir einen Plan?“, fragte ich an Nero gewandt. Wäre ja blöd, einfach so in die
Haupthalle zu stürmen. In alter Haudegenmanier, und Auf-sie-mit-Gebrüll!
schreiend.
    Der
zuckte die Schultern. „Wir stürzen uns einfach auf sie.“
    Mein
Seufzen ersparte ich mir. Wir stießen die Tür zur Haupthalle auf, zu allem
bereit – und fanden sie fast leer vor. Nur Ethan und die Hunde saßen nach wie
vor geknebelt am Boden. Keine Wachen. Nichts.
    Wir
banden sie los. Scheinbar waren die Vampire einfach abgezogen. Doch Moment, sie
hatten etwas mitgenommen.
    „Wo
ist Noah?“ Hannah war ganz bleich.
    Logan
knurrte. „Sie haben ihn mitgenommen. Für ihre Tests.“
    Mir
wurde schlecht bei dem Gedanken, dass sie den jüngsten der Hunde entführt
hatten um irgendwelche Experimente an ihm durchzuführen. Ethan beteiligte sich
nicht an unserem Gespräch, sondern horchte und rannte dann mit kratzenden
Krallen davon.
    „Ethan!
Wo willst du hin?“ Ich rannte ihm nach und fand ihn im Spiegelraum neben der
Haupthalle, in dem eine sich windende Severin am Boden lag.
    Als
ich sie sah, hielt ich den Atem an. Es sah aus, als würde ihr Gesicht
regelrecht schmelzen. Falten gruben sich in ihre ehemals glatten Züge, die Haut
verlor an Spannkraft und sackte zu Boden. Ihr Haar verlor jegliche Farbe. All
das geschah, während die Anführerin der Wölfe sich unter offensichtlichen
Schmerzen herumwarf.
    „Er
hat mich reingelegt“, keuchte sie, und streckte ihre Hand zu Ethan aus. Er
trotte langsam zu ihr und duldete es, dass sich ihre Finger in sein Fell
gruben. „Reingelegt…“
    Severin
lag im Sterben. Vielleicht hatte Gabriel geahnt, dass sie nicht auf seinen Deal
eingehen und die Hunde verraten würde.
    „Es
tut mir leid“, sagte sie. Ihre Stimme klang alt und so dünn wie Papier. „Ich
habe einen furchtbaren Fehler begangen.“ Sie röchelte ungesund. „Sie dürfen die
Proben nicht mitnehmen, hörst du? Das wäre unser Untergang… Bitte Ethan. Mach
meinen Fehler ungeschehen.“
    Danach
rührte sie sich nicht mehr. Und Ethan, der schwarze Hund, blieb regungslos an
ihrer Seite sitzen und stieß ein leises Heulen aus. Ich hörte, wie die anderen
in der Haupthalle mit einstimmten.
    „Wir
müssen hinter ihnen her!“ Ich ballte die Faust und kam mir einen Moment arg
dämlich vor. Mal abgesehen von dieser pathetischen Geste, was zum Henker hatte
ich jetzt vor?
    Die
anderen Vampire zu jagen? Mich Gabriel, dem Bigboss überhaupt, zu stellen? Zu
bekennen, dass ich zu

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