Henry dreht Auf
denken. Doch es half alles nichts. Gepeinigt von dem Gedanken, daß der Lieutenant auf eben diesem Bett gelegen hatte, während Mona ihn der Bearbeitung unterzog, die er jetzt mit eigenen Augen miterlebte, stürzte Glaushof schließlich aus dem Badezimmer. »Verdammt noch mal«, brüllte er vom Gang her, »ich habe dir doch gesagt, du sollst diesen Hundesohn weichmachen. Vom Gegenteil war nicht die Rede.«
»Was willst du denn?« rief Mrs. Glaushof, während sie eine Brustwarze gegen die andere austauschte. »Glaubst du vielleicht, ich weiß nicht, was ich tue?«
»Ich weiß es jedenfalls nicht«, japste Wilt, der die Gelegenheit ergriff, um Luft zu tanken. Mrs. Glaushof ließ von ihm ab, hüpfte zur Tür und riß sie auf. »Nein, glaub ich nicht«, schrie Glaushof. »Ich glaube, du ...«
»Hau bloß ab«, kreischte Mrs. Glaushof. »Dieser Kerl hat einen Steifen für mich.«
»Das kann ich sehen«, sagte Glaushof verdrossen, »aber wenn du glaubst, daß ich das unter Weichmachen verstehe, bist du total verrückt.«
Mrs. Glaushof entledigte sich eines Stiefels. »Verrückt? So, bin ich das?« keifte sie und schleuderte ihm den Stiefel mit erstaunlicher Präzision an den Kopf. »Was weiß denn ein alter Hirsch wie du schon vom Verrücktwerden? Du kriegst ihn ja nicht einmal hoch, wenn ich keine Scheißnazistiefel trage.« Der zweite Stiefel flog durch die Tür. »Ich muß mich ausstaffieren, als wäre ich dieser Scheißhitler, damit du auch nur annähernd zum Mann wirst, und auch das heißt noch nicht viel. Mit dir verglichen hat dieser Kerl einen Schwanz wie das Washington- Monument.«
»Jetzt hör mir mal zu«, brüllte Glaushof. »Laß meinen Schwanz aus dem Spiel. Der Typ, den du da drin hast, ist ein kommunistischer Agent. Er ist gefährlich!«
»Und ob«, sagte Mrs. Glaushof und befreite sich von ihrem BH. »Was du nicht sagst.«
»Nein, bin ich nicht«, widersprach Wilt und taumelte aus dem Bett. Mrs. Glaushof kämpfte sich aus ihrem Strumpfhalter. »Ich kann dir nur sagen, daß du dich tief in Schwierigkeiten bringen wirst«, rief Glaushof. Um weiteren Geschossen zu entgehen, hatte er sich um die Ecke geflüchtet.
»Je tiefer, desto besser«, schrie Mrs. Glaushof, knallte die Tür zu und schloß ab. Bevor Wilt sie noch daran hindern konnte, hatte sie den Schlüssel aus dem Fenster geschleudert und steuerte auf ihn zu. »Aufgepaßt, Genosse, ich komme.«
»Ich bin kein Genosse. Und ich weiß auch nicht, warum alle denken ...«, begann Wilt, aber vom Denken hielt Mrs. Glaushof offenbar nichts. Mit einer Behendigkeit, die ihn völlig verblüffte, warf sie ihn zurück aufs Bett und kniete auch schon über ihm.
»Kuschelmuschel, Baby«, stöhnte sie, und was sie damit meinte, war unmißverständlich. Angesichts dieser grauenhaften Aussicht gedachte Wilt Glaushofs Warnung, daß er ein gefährlicher Mann sei, und schlug seine Zähne in ihren Oberschenkel. Im Badezimmer machte Glaushof fast einen Freudensprung.
»Meine Befehle zurückziehen? Sie sagen, ich soll meine Befehle zurückziehen?« empörte sich General Belmonte, dessen Stimme vor lauter Fassungslosigkeit um ein paar Dezibel sank. »Wir haben eine feindliche Agenteninfiltrationssituation mit möglichen Bombenfolgen, und Sie verlangen von mir, daß ich meine Befehle zurückziehe?«
»Ich ersuche Sie darum, General«, sagte der Colonel besänftigend. »Ich sage nur, daß die politischen Folgen katastrophal sein könnten.«
»Mir meinen Stützpunkt von einem fanatischen Irren in die Luft jagen zu lassen ist auch katastrophal, und ich werde es nicht zulassen«, sagte der General. »Nein, Sir, ich bin nicht bereit, den Tod Tausender unschuldiger amerikanischer Soldaten und ihrer Angehörigen auf mein Gewissen zu laden. Major Glaushof hat absolut korrekt gehandelt. Niemand weiß, daß wir diesen Bastard in Gewahrsam haben, und was mich betrifft, so kann er das, was er wissen will, ruhig aus ihm herausprügeln. Ich bin nicht ...«
»Ich muß Sie korrigieren, Sir«, unterbrach ihn der Colonel, »eine Anzahl von Leuten weiß, daß wir diesen Mann festhalten. Die britische Polizei hat angerufen und sich nach ihm erkundigt. Und eine Frau, die behauptet, seine Ehefrau zu sein, mußte bereits hinausgeworfen werden. Aber wenn Sie unbedingt wollen, daß die Medien ...«
»Die Medien?« bellte der General. »Nehmen Sie dieses beschissene Wort in meiner Gegenwart lieber nicht in den Mund. Ich habe Glaushof den absolut erstrangigen Befehl gegeben, daß es keine
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