Her mit den Jungs!
zu ihrer Verteidigung vorbringen würde. »Damian, ich verstehe, dass du moralische Unterstützung brauchst und ich bin auch gern für dich da, wirklich. Aber das hier ist wirklich zu viel verlangt. Ich gehöre nicht hierher, und ich fühle mich außerstande, mich mit einem Arzt darüber zu unterhalten, ob und wann du eine andere Frau geschwängert hast«, sprudelte es aus ihr hervor.
Damit hatte sie natürlich praktisch zugegeben, dass sie Gefühle für ihn hegte, obwohl sie sich geschworen hatte, das nie und nimmer zu tun. Nicht, solange er unfähig war, ihre Gefühle zu erwidern. »So, nun weißt du Bescheid, und ich kann ins Büro zurück.«
Micki machte auf dem Absatz kehrt und düste davon, wobei sie nach einem Taxi Ausschau hielt. Dummerweise bereitete ihr das Gehen in ihren hochhackigen Schuhen nach wie vor Schwierigkeiten, sodass ihr Abgang weniger würdevoll ausfiel als erhofft. Gleich zwei Mal hätte sie sich beinahe den Knöchel verrenkt.
»Micki«, rief Damian ihr hinterher.
Da kurvte zum Glück ein freies Taxi um die Ecke. Sie winkte, und der Wagen kam mit quietschenden Bremsen ein paar Meter weiter zum Stillstand. Doch bis sie dort angelangt war, hatte Damian sie bereits eingeholt. Er schob sich zwischen Micki und die offene Tür, sodass sie nicht einsteigen konnte.
»Micki, bitte bleib hier. Ich möchte nur mit dir reden«, keuchte er.
Sie schluckte vergeblich - in ihrem Hals saß ein dicker, fetter Kloß. »Als ich versprach, dir zu helfen, hatte ich keine Ahnung, wie schwer es mir fallen würde«, gab sie zu. Bei jedem Wort pochte das Herz heftig in ihrer Brust.
»Das war mir leider auch nicht klar«, sagte er leise. Sie spürte seinen warmen, stoßweisen Atem an ihrem Hals.
»Hey, Lady«, bellte der Taxifahrer unwirsch. »Steigen Sie jetzt ein oder nicht?«
Micki sah Damian in die Augen. Sein Blick war warm und verständnisvoll. »Und wenn du dich einfach ins Wartezimmer setzt und wir uns danach unterhalten?«
Ihr Kopf dröhnte, ihr Knöchel schmerzte, und ihr Herz drohte gleich zu zerspringen. »Ich muss den Verstand verloren haben«, murmelte sie mehr zu sich selbst als zu Damian gewandt. »Tut mir Leid, dass Sie warten mussten«, entschuldigte sie sich durch das Beifahrerfenster, dann schlug sie die Tür zu und ließ das Taxi davonbrausen.
»Danke.« Damian packte ihre Hand und umklammerte sie. »Ich habe dir ja gesagt, dass ich mich gelegentlich aufführe wie ein richtig verwöhntes Balg.« Er grinste verlegen. Die Erleichterung darüber, dass er sie hatte aufhalten können, war ihm deutlich anzusehen.
»Ja, das hast du.« Und trotzdem stand sie aus unerfindlichen Gründen immer noch hier.
Als die Besprechung mit dem Arzt eine Stunde später vorüber war, bestand Damian darauf, sie auf einen Kaffee einzuladen. Micki hatte bereits mit Amy telefoniert und erfahren, dass ihr Elf-Uhr-Termin abgesagt hatte, daher willigte sie ein.
Sie genehmigten sich je einen frisch gemahlenen Kaffee in Sara Beth‘s Kitchen. Micki schlürfte dankbar das heiße Gebräu, hatte aber keinen rechten Appetit auf ihr Blätterteiggebäck.
Damian, der die Stärkung bitter nötig hatte, leerte seinen Becher in Rekordtempo, dann schob er ihn beiseite und betrachtete eine Weile schweigend sein Gegenüber, ohne zu wissen, was er sagen sollte.
Er wusste nur, dass eine Entschuldigung fällig war. Das Lokal war ungewöhnlich ruhig für einen Werktag. Er hatte sie hierher geführt, weil er einiges mit ihr besprechen wollte - und zwar nicht am Telefon, sondern von Angesicht zu Angesicht. Bis vorhin, als sie ihm beinahe entfleucht wäre, hatte er sich nicht bewusst gemacht, wie sehr er auf ihre tröstliche, beruhigende Gegenwart und ihre Unterstützung baute.
In dem Augenblick, als sie das Weite hatte suchen wollen, war er gezwungen gewesen, sich einzugestehen, dass sie weit mehr für ihn war als nur eine Freundin, die ihm in einer Krise zur Seite stand. Wie viel mehr, das wusste er nicht genau und er hatte jetzt auch keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie hätte es vermutlich ohnehin nicht besonders zu schätzen gewusst, wenn er ausgerechnet jetzt Gefühle für sie entwickelte, wo eine andere Frau und ein Baby zwischen ihnen standen. Von seinem chaotischen Leben und seiner auf der Kippe stehenden Karriere ganz zu schweigen.
Damian rückte noch etwas näher an sie heran, sodass sein Schenkel ihr nacktes Bein streifte und er die von ihr ausgehende Körperwärme spüren konnte. »Es tut mir Leid, dass das alles so
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