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Hera Lind

Hera Lind

Titel: Hera Lind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Männer sind wie Schuhe
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Die Instrumente?«
    Bei diesen Worten hätte ich am liebsten die Hände vors Gesicht geschlagen und geheult. Es gab kein Zurück mehr, die Sache war schon am Laufen!
    Kobalik wusste alles bis ins Detail. Er war mit Feuereifer bei der Sache. »Hier war ick sogar bei der Versteigerung dabei, da hat er den Orientteppich runterjehandelt. Und det Bild da …«
    Ich wollte das alles gar nicht hören! Die Bilder gehörten hierhin, genau wie die Kinder und ich. Und Christian! Es sollte alles so bleiben, wie es war!
    Wolfgang Kobaliks brummige Kumpelstimme drang beschwörend an mein Ohr. »Du kannst jetzt keinen Rückzieher mehr machen, Kleene. Det is wie vom Zehnmeterbrett springen. Nase zu und durch!«
    Ich musste Grenzen setzen. Das hätte ich viel früher tun müssen. Entschlossen wirbelte ich herum. »Ich würde gern noch eine Nacht darüber schlafen«, sagte ich gefasst. »Morgen ist ja auch noch ein Tag.«
    »Du lässt dich scheiden, Ende der Durchsage!« Ursula blieb hart.
    »Wie lange WILLSTE dich denn noch verarschen lassen auf juht Deutsch«, wurde jetzt auch Wolfgang Kobalik böse. »Wir warn doch selber dabei, als dieser Sparkassenheini heulend bei dir anrief! Ham et ja mit eigenen Ohren gehört!« Er paffte sauer seinen Zigarrenqualm aus. »Da gibt’s nichts zu überlegen.«
    Was MACHTE ich eigentlich hier? Am Ende eines Jahres, in dem Christian selten vorgekommen war, aber in dem ich alles hatte tun und lassen können, was ich wollte? Christian vor die Tür setzen, nur weil die Kobaliks ihr Heimkino brauchten? Das war doch alles eine Spur zu theatralisch. Ich versuchte mich zu entspannen, stellte das Glas ab und räusperte mich. Okay, immer mit der Ruhe! Eins nach dem anderen. Ich würde mit Herrn Steiner jetzt ein Gespräch unter vier Augen führen und dann ganz sachlich um Aufschub bitten. So eine Entscheidung will schließlich gut überlegt sein. Aber als ich seine kalten grauen Augen sah, schwand mir der Mut. Hilflos schaute ich aus dem Fenster. Da draußen vor unserer Terrassentür waren noch Christians Spuren im Schnee zu sehen. Neben den Bremer Stadtmusikanten. Sie führten rund um das Haus. Irritiert war er im Kreis gelaufen und hatte die ganze Nacht geklopft und sein Handy bemüht. Die Spuren führten auch zum Nachbarhaus und verloren sich dann im frisch gefallenen Schnee. Diesen kleinen Denkzettel gönnte ich Christian schon, wollte es aber dabei bewenden lassen. Also. Punkt. Gut. Bis hierher und nicht weiter. Es würde keine Scheidung geben. Das musste ich jetzt hier ein für alle Mal klarstellen. Ich räusperte mich. Freunde, geht nach Hause!, hätte ich am liebsten gesagt. Hier gibt’s nichts mehr zu sehen.
    Alle drei starrten mich an. Steiner stand die nackte Geldgier ins Gesicht geschrieben. Er hatte nicht das geringste Interesse, die Sache auf sich beruhen zu lassen! Ich merkte, wie mir die Tränen kamen. Die Kobaliks hatten mir eingeschärft, ja DANKBAR zu sein, dass er den weiten Weg von Kitzbühel nach Wien auf sich genommen hatte. An Silvester, weil es sich um so einen DRINGENDEN FALL handelte. Nur durch IHRE BEZIEHUNGEN und eine erhebliche Anzahlung sei dieser Ausnahmetermin zustande gekommen. Ich räusperte mir die Angst von der Kehle. »Wie gesagt, ich würde gern noch eine Nacht drüber schlafen. Ich weiß Ihre Bemühungen sehr zu schätzen und eure natürlich auch.«
    Mein flackernder Blick traf drei absolut entsetzte Augenpaare.
    »Der Majista ist über dreihundert Kilometer gefahren«, rief Wolfgang entrüstet. Seine Stimme klang so kalt, wie ich sie noch nie gehört hatte.
    »Also, ich bin nicht zum Vergnügen hier und habe für Sie extra die Silvesterparty in Kitzbühel abgesagt«, sagte der Anwalt knapp. »Somit sind bereits erhebliche Kosten angefallen. Wenn Sie jetzt einen Rückzieher machen, kommt Sie das teuer zu stehen.«
    »Ich weiß, dass du eine äußerst loyale Ehefrau bist.« Wolfgang Kobalik zupfte sich einen Tabakkrümel von der Zunge. »Niemand zweifelt daran. Und es ehrt dich, dass du deinen Christian immer noch verteidigst.«
    Ich biss mir auf die Lippe. Ich verteidigte ihn ja gar nicht! Ich wollte mich nur nicht sofort scheiden lassen! Da musste es ja noch ein Zwischending geben! Wie sollte ich das nur meinen Mädchen beibringen? Die würden doch aus allen Wolken fallen! Mein Puls hämmerte mir in den Ohren. Wollte mich denn niemand verstehen?!
    »Dabei hat er dich gar nicht verdient«, zischte Ursula Kobalik. »Nicht für fünf Pfennige! Der Lauser!«
    »Ich bin

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