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Hera Lind

Hera Lind

Titel: Hera Lind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Männer sind wie Schuhe
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fahren wir wieder.« Ich holte tief Luft und sagte so kalt und me tallisch wie Oma Margot: »Ich kündige dir die Freundschaft!«
    »Du kündigst mir die Freundschaft?« Um Sophies Mundwinkel zuckte es. Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. »Lotta? Ist das ein Silvesterscherz?«
    Mir schossen die Tränen in die Augen, und meine Stimme schwankte. »Und dir habe ich VERTRAUT!«
    Ihre Augen weiteten sich fassungslos. »Was habe ich dir getan? Bist du sauer auf mich?«
    »Sauer ist gar kein Ausdruck!« Fast hätte ich ihr vor die Füße gespuckt. »Ich sage nur Golfplatz!«
    »Golfplatz?« Sophie kratzte sich ratlos am Kopf. »Was soll damit sein?!«
    »Du hast gestern Golf gespielt mit deinen Freundinnen!« Meine Fäuste ballten sich in meinen Manteltaschen. »Muss ich noch deutlicher werden?«
    »Nein! Habe ich nicht! Es ist überhaupt kein Wetter für Golf!« Sophie stieß ein verständnisloses Lachen aus. »Der Golfplatz steht unter Wasser!«
    »Doch! Hast du!«, schnauzte ich sie an. »Und dabei herumgetratscht, was ich dir hier nach fünf Gläsern Glühwein strikt vertraulich über Christian gesagt habe!« Ich trat einen Schritt zurück und suchte Halt am eiskalten Geländer. Die Zornestränen liefen mir bereits über die Wange. So ein Verrat. So eine grenzenlose Enttäuschung.
    »Lotta, das muss ein Missverständnis sein …« Sophie gab sich nach wie vor ratlos. »Ich habe ganz sicher nicht Golf gespielt! Weder gestern noch in den letzten Wochen! Ich glaube, ich war seit September nicht mehr im Club!«
    »Du brauchst es gar nicht zu leugnen!«, stieß ich verächtlich aus. »Frau Schaumschläger war da und hat unfreiwillig alles mit angehört!«
    »WAS mit angehört!?« Sophie schüttelte meinen Arm. »Ich WAR nicht auf dem Golfplatz!«
    »Du hast es ausposaunt!« Fassungslos starrte ich meine ehemalige beste Freundin an, deren Kinn auf einmal zitterte.
    »WAS habe ich ausposaunt?«
    »Dass ich mit Christian leben will!«, zischte ich aggressiv.
    »Aber nein! Niemals! Das war doch … Das habe ich doch gar nicht …«
    »Siehst du, jetzt verlierst du die Fassung!«
    »Du glaubst im Ernst, ICH hätte deine Sache mit Christian weitererzählt?« Das nackte Entsetzen spiegelte sich in Sophies Augen. »DAS traust du mir zu?«
    »Das habe ich dir beim Augenlicht meiner Kinder nicht zugetraut!«, schrie ich und nahm automatisch das Taschentuch, das Sophie mir geistesgegenwärtig reichte. »Aber Frau Schaumschläger hat es mit eigenen Ohren gehört!«
    »Ich KENNE überhaupt keine Frau Schaumschläger!«, schrie Sophie jetzt aufgebracht zurück. »Jemand muss dir einen Bären aufgebunden haben!«
    »Nein! Frau Schaumschläger ist die Frau von HERRN Schaumschläger, und das ist der Reporter vom Heilewelter Tagblatt !«, brüllte ich sie nun an. »KAPIERST du nicht, was du da angerichtet hast! Fast wäre es in der ZEITUNG gestanden!«
    »WAS?!«
    »Dass ich mit Christian leben will! Das habe ich NUR DIR gesagt!« Nun musste ich laut schluchzen. »Es war nur ein winzig kleiner Traum, den ich meiner besten Freundin in einer schwachen Minute anvertraut habe. Und ich habe dazugesagt, dass das Quatsch ist und dass ich das nicht ernst meine!«
    Sophie entfuhr ein schrilles Lachen. »Eine Frau Schaumschläger ist überhaupt nicht im Golfclub!«, sagte sie mit fester Stimme.
    »Lenk nicht vom Thema ab«, jammerte ich. »Manchmal stehen auch Gäste am Abschlag und machen lange Ohren!«
    »Nein! Niemand darf auf den Platz ohne Platzreife! Und ich war nicht auf dem Golfplatz! Das ist doch alles Blödsinn!« Sophie musste sich nun auch die Nase putzen. »Aber wenn du das ernsthaft von mir glaubst, dann war’s das wohl mit unserer Freundschaft.«
    »Ja, das WAR’S!«, schrie ich tränenblind und stolperte die Treppe hinunter. »Du bist meine beste Freundin GEWESEN!« Mit diesen Worten sprang ich ins Auto und knallte die Türen zu. Im Rückspiegel sah ich eine fassungslose Sophie.
    »Nicht mit Wut fahrn!«, rief Paul ängstlich, als ich mit quietschenden Reifen den Kiesweg hinunterbretterte. Aber ich tat es doch.

ANITA
    »Du hast … WAS?« Grazia riss fassungslos die Augen auf und starrte mich wie betäubt an.
    »Ja. Gestern. Der Anwalt war schon da.«
    »Wie … wieso?« Grazias Augen waren untertassengroß. Ihr Kinn zitterte.
    Ich schluckte.
    »Wir … Wir haben uns auseinandergelebt.« Ich blieb stocksteif sitzen. Mir wurde schwindelig, und kleine Sterne tanzten vor meinen Augen.
    »Spinnst du, Mama?«, drang

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