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Hera Lind

Hera Lind

Titel: Hera Lind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Männer sind wie Schuhe
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Ruin stürzt. Erst ganz am Schluss finden sich die Liebenden, retten das Land und vertreiben den Bösen, der schließlich in seine eigene Falle stürzt und stirbt.
    Tausend Menschen hatten feuchte Augen, als sie sich wieder auf die Fähre drängten. Ich war den Kobaliks unglaublich dankbar, dass sie uns eine so schöne Auszeit geschenkt hatten. Sie waren so großzügig und fürsorglich! Ja, sie wollten wirklich nur mein Bestes. Sie meinten es gut mit uns. Sie liebten mich wie eine Tochter. So wie ich meine Töchter liebte. Ich brauchte Christian nicht mehr. Ich hatte neuen Halt gefunden. Die Kobaliks waren jetzt mein Zuhause.

LOTTA
    »Bist du jetzt ausgezogen oder was?« Jürgens Stimme am Telefon klang verzweifelt.
    Ich antwortete nicht. Stumm hielt ich mir einfach nur das Handy an die Wange.
    Jürgen schnaufte. »Du willst also einfach alles hinschmeißen? Nach ein paar kleinen Irritationen?«
    »Ich weiß es nicht, Jürgen, wirklich, ich weiß es nicht.« Das Badewasser war inzwischen genauso lauwarm und abgestanden wie meine Gefühle für Jürgen.
    Sophie lehnte abwartend an der Tür. »Soll ich rausgehen?«, hatte sie mir durch Gesten zu verstehen gegeben, und ich hatte ihr mit der Hand bedeutet, zu bleiben. Nebenan tobten und lachten die Kinder. Caspar hatte sich diskret verzogen.
    Jürgen schnäuzte sich deutlich hörbar die Nase. »Es tut mir alles so wahnsinnig leid, Lotta. Ich wusste mir einfach keinen anderen Rat!«
    Ich wusste mir auch keinen anderen Rat, als zu schweigen. Sophie schüttelte nur stumm den Kopf und zog spöttisch die Brauen hoch.
    »Bitte komm wieder nach Hause! Wir sind doch eine Familie!«, heulte Jürgen verzweifelt. »Wir gehören doch zusammen!«
    »Ich kann nicht, Jürgen. Nach allem, was ich jetzt über dich weiß …« Ich presste die Lippen zusammen und zog die Beine an.
    »Was hab ich denn nur falsch gemacht?«, schluchzte Jürgen.
    »Du hast …« Ich zählte an meinen eingeweichten Fingern auf: »… die Ehefrau von Christian Meran angerufen. Über eine Stunde mit deren sogenannten Freunden telefoniert. Das Telefonat heimlich mitgeschnitten.«
    »Ja, aber doch nur, um dich zu schützen! Ich wollte dir zeigen, wie unzuverlässig dieser Herr ist!«
    »Das war gar nicht nötig, denn ich hätte ihn ohnehin nie wiedergesehen.«
    »Das glaube ich dir jetzt ja auch! Lotta, komm nach Hause!«
    »Das war schon schlimm genug, aber damit hättest du es gut sein lassen können. Doch als Nächstes hast du eine Plastiktüte mit anrüchigen Utensilien im Flur liegen lassen. Wo die Kinder jederzeit darüber hätten stolpern können!«
    Sophie verdrehte die Augen und hielt zwei Finger vor ihren geöffneten Mund.
    »Auch das hat dich nicht gerade in meiner Achtung steigen lassen.«
    »Ich schäme mich ja selbst ganz furchtbar«, wimmerte Jürgen reumütig. »Ich wollte doch nur unsere Beziehung retten!«
    Seine Reue klang echt. Fast tat er mir schon wieder leid. Sollte ich es noch einmal mit ihm versuchen? Mein fragender Blick prallte an Sophie ab wie an einer Betonwand.
    »Wenn das alles wäre, würde ich ja noch mal drüber nachdenken«, sagte ich schließlich. »Aber meine vielen Entschuldigungen und das Versprechen, dass ich Christian nie mehr anrufen werde, hast du nicht ernst genommen. Du hast …« Ich zählte weiter an den Fingern ab: »… eine Wanze in mein Handy gesteckt. Meine Telefonate nicht nur abgehört, sondern auch aufgezeichnet. Der ganze Schuhschrank ist voll mit Beweistonbändern. Wem wolltest du die denn vorspielen?«
    Sophie stieß ein angewidertes Schnauben aus und schlug mit der Stirn gegen die Badezimmertür.
    »Ich wollte im Notfall was gegen dich in der Hand haben«, gab Jürgen leise triumphierend zu. »Wenn du mich weiter mit diesem Herrn betrogen hättest, hätte ich sie dem Familiengericht vorspielen können. Damit ich die Kinder kriege.«
    »Schwachsinn!«, schnaubte Sophie verächtlich. »Ihr seid überhaupt nicht verheiratet! Er hätte keine Chance!«
    »Über das verwanzte Handy in meiner Handtasche hast du mein Gespräch mit meiner besten Freundin belauscht.«
    »Ich musste doch wissen, woran ich war!«
    »Du hast …«. Nun brauchte ich schon die zweite Hand und musste das Handy ans andere Ohr halten: »… die Lokalpresse eingeweiht und eine Zeitbombe bei Schaumschläger deponiert, die jederzeit hochgehen kann.«
    »Um dich vor dir selbst zu schützen! Es war ein Warnschuss!«
    »Du hast meine Plakate beschmiert, damit ich mich schäme und vor Angst und

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