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Herbert, James - Die Brut.pdf

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Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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der Tür um. Er trug einen dunklen Anzug. »Mein Name ist Pen der.«
    Einen Augenblick lang schien der Mann verwirrt. »Ich dachte, Milton hätte am Telefon Fender gesagt. Macht nichts. Erzählen Sie mir, was da los ist, Pender!« Er sank in einen Sessel und bedeutete Pender, sich in einen anderen zu setzen. Der Mann war Ende Fünfzig, von untersetzter Gestalt, und trug seine wenigen Haarsträhnen sorgfältig quer über den kahlen Schädel gekämmt. Nur hinter den Ohren und im Nacken kringelten sich ein paar vorwitzige Löckchen. Durch die dicken Brillengläser starrten Pender unnatürlich vergrößerte Augen an.
    Über den unfreundlichen, wichtigtuerischen Ton des Mannes leicht verärgert, nahm Pender Platz und ließ sich mit der Antwort absichtlich Zeit. Schweigend musterten sich die beiden Männer. Ein paar Sekunden vergingen.
    Schließlich wurde der Superintendent ungeduldig.
    »Also?«
    Pender räusperte sich umständlich. »Ich wurde von Ratkill zum Conservation Center geschickt, um einigen Angaben von Mr. Milton nachzugehen...«
    »Ja, schon gut, das weiß ich doch alles. Milton hat zuerst mit mir darüber gesprochen. Beim letzten Telefonat sagte er mir, Sie hätten ein paar Spuren gefunden. Darum ließ ich Sie herkommen. Ich habe Sie schon viel früher erwartet. Schließlich liegt das Center nur fünf Minuten entfernt.«
    »Ich wollte mir zunächst einmal den Kot ansehen, den Mr. Milton gefunden hat, und schließlich auch die Tür des Schuppens, in den eingebrochen wurde.«
    »Und zu welchem Schluss sind Sie dabei gekommen?«
    »Ich kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Sie die Schwarze Ratte in Ihrem Wald haben.«
    Whitney-Evans runzelte unmutig die Stirn. »Mit ziemlicher Sicherheit? Was soll denn das nun wieder heißen?
    Sind Sie sicher oder nicht?«
    Pender versuchte ruhig zu bleiben. »Ich sagte, ich sei ziemlich sicher, weil ich die Ratte selbst noch nicht gesehen habe. Doch weisen alle Spuren eindeutig auf die Schwarze Ratte hin.«
    »Sie könnten sich irren. Vielleicht sind es völlig andere Schädlinge.«
    »Eine der Lehrerinnen am Center, Miss Hanmer, hat drei gesehen.«
    »Ja, das hat der Wart mir erzählt. Aber er sagte auch, dass der betreffende Teich ziemlich im Schatten liegt und die Sehfähigkeit der einzigen anderen erwachsenen Zeugin nicht gerade die beste ist.«
    »Ich bin selbst mit Miss Hanmer zum Teich hinuntergegangen.«
    »Und fanden eine getötete Hermelin-Familie. Na und?«
    »Völlig zerfleischt.«
    »Ja, ja, aber wodurch? Denn Sie selbst haben die Mörder doch nicht gesehen, oder?«
    »Nein, aber alle Anzeichen deuten darauf hin...«
    »Nein, Pender. Nichts deutet auf etwas hin. Können Sie sich vorstellen, welche Auswirkungen Ihre Annahme auf die Waldregion haben würde?«
    »Darum geht's doch nicht in erster Linie. Wenn nun Leute ums Leben kommen...«
    »Natürlich wollen wir nicht, dass Menschen von diesem Viehzeug umgebracht werden - falls es wirklich existiert.
    Zuallererst müssen wir feststellen, ob es hier diese Ratten gibt. Sicher brauchen Sie noch mehr Beweise, ehe Sie so folgenschwere Schlüsse ziehen können.«
    »Hören Sie, Mr. Whitney-Evans, ich kann verstehen, dass Sie den Ruf Ihres schönen Waldes als Erholungsgebiet nicht gefährden wollen. Doch wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen, bleibt hier gar keine andere Wahl. Epping Forest muss evakuiert werden.«
    »Unmöglich!« Der Superintendent war aufgesprungen, sein Gesicht rot angelaufen. »Wissen Sie eigentlich, wie dicht besiedelt Epping Forest und die angrenzenden Waldregionen sind? Sie können doch nicht aufgrund eines puren Verdachtes all diese Menschen aus ihren Häusern werfen.«
    »Für mich ist dieser Verdacht schlimm genug.«
    Whitney-Evans trat ans Fenster und schwieg einen Moment. Dann drehte er sich abrupt zu Pender um. »Für Sie mag er ausreichen. Doch wie werden Ihre Vorgesetzten darüber denken? Oder das Ministerium?«
    »Ich glaube, sie werden auf mich hören. Sie würden unter keinen Umständen eine erneute große Plage riskieren.«
    »Auch ich bin sicher, dass sich über diesen Punkt jede Diskussion erübrigt. Was ich aber in Frage stelle - und ich bin überzeugt, andere Leute sehen das auch so - sind Ihre Beweise.«
    »Hören Sie, etwas verstehe ich nicht. Warum unterlaufen Sie meine Bemühungen, eine Gefahr schon im Ansatz abzuwenden?«
    Whitney-Evans musterte Pender kalt. »Haben Sie eine Vorstellung, was es kostet, Epping Forest zu erhalten?«
    fragte er schließlich.
    »Wie bitte?

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