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Herbert, James - Die Brut.pdf

Herbert, James - Die Brut.pdf

Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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weiß aber nicht, was es ist.« Pender deutete zur Ruine hinüber, suchte das rosafarbene, sich langsam vorwärts bewegende Wesen. Doch es war verschwunden.
    »Was war das, Pender? Was haben Sie gesehen?«
    Pender schüttelte verwirrt den Kopf. »Ich weiß es nicht. Es ist verschwunden.«
    »Herrgott, Mann, nun reden Sie schon! Wie hat es ausgesehen? War es eine Schwarze Ratte?«
    »Nein, nein, es war rosa - und ziemlich unförmig. Es bewegte sich sehr unbeholfen, als sei der Körper zu schwer für seine Beine. Da oben - in der Nähe des Hauses - habe ich es zuletzt gesehen.«
    Zu Penders Überraschung brach Denison in lautes Gelächter aus.
    »Was soll das, was ist daran so lustig?«
    Der Oberförster stützte sich mit einer Hand auf das Gatter und stemmte die andere in die Hüfte.
    »Schweine...« Er keuchte vor Lachen.
    »Wie bitte?« Pender schaute nicht gerade geistreich drein.
    »Schweine, alter Freund. Dort oben wimmelt es nur so davon.« Denison grinste Pender an und amüsierte sich königlich über dessen Verwirrung. »Dieses Feld wurde an einen Bauern zur Freilandhaltung von Schweinen verpachtet. Das verdammte Viehzeug hat den Acker so zugerichtet und jede Wurzel und jedes Saatkorn herausgefressen.«
    »Schweine«, murmelte Pender mit flacher Stimme.
    Denison nickte, immer noch breit grinsend. »Sie haben oben beim Haus einen Koben - in den ehemaligen Ställen.
    Normalerweise tummeln sie sich hier draußen auf dem Acker. Wahrscheinlich halten sie jetzt drinnen ihren Verdauungsschlaf. Die sind nicht lebensgefährlich, alter Freund.«
    Der Jäger musste nun über seinen Irrtum selbst lächeln.
    »Vermutlich habe ich heute nicht meinen besten Tag«, meinte er.
    »Also, eines ist sicher.« Denison schaute zum Haus hoch. »Da oben gibt's keine Ratten, nicht bei den Schweinen. Sie mögen dieses Ungeziefer nicht besonders, wie Sie sicher wissen.«
    »Da dürften Sie recht haben. Trotzdem sollten wir das später nochmals prüfen, nur für alle Fälle. Wohin jetzt?«
    »Auf diesem Gut gibt's noch eine Reihe Bauernhöfe und Wohnhäuser.«
    »Wer ist denn der nächste...?«
    Das laute Hupen eines Wagens bewog beide Männer, die Köpfe zu heben. Auf dem Weg vom Tor näherte sich ein grüner Lieferwagen in halsbrecherischem Tempo.
    Pender identifizierte den Ford-Transit des Conservation Center an den mit gelber Farbe aufgemalten Schriftzeichen auf den Seiten. Auch den Fahrer erkannte er sofort.
    Es war Will, der junge Mann vom Empfang, der ihn am Tag zuvor zum Institutsleiter geführt hatte.
    Der Wagen kam schlitternd zum Stehen, die Beifahrer-Tür flog auf, und Jenny Hanmer sprang leichtfüßig heraus. Ihre Augen hatten die kühle Reserviertheit vom Abend zuvor verloren, als sie jetzt auf Pender zulief, und in ihrer Stimme schwang eine solche Furcht mit, dass Pender sie am liebsten mit offenen Armen aufgefangen hätte.
    »Luke«, rief sie, völlig außer Atem, »sie müssen sofort zum Institut zurückkommen! Man hat oben bei der alten Kirche eine entsetzliche Entdeckung gemacht. Etwas ganz Furchtbares!«
    Er schaute in ihre tränennassen Augen - nahm sie einfach in die Arme und drückte sie an sich - für einen kurzen Moment.

8. Kapitel

    Brian Mollison joggte an dem braunen Capri vorbei und spähte ins Innere. Der Wagen war leer, was ihn ein wenig enttäuschte. Der Wald galt seit langem als Spielwiese oder Sexzentrum für Romantiker und Verzweifelte, und die auf den Lichtungen neben der Straße geparkten Autos erlaubten häufig stimulierende Blicke auf halbnackte, zuckende Körper.
    Brian lief weiter. Unter seinem Jogging-Anzug trug er nur eine dünne Hose. Der gestrige Tag war eine einzige Enttäuschung für ihn gewesen: Er hatte es nicht mehr gewagt, sich vor jemandem zu entblößen, denn der Schreck, beinahe erwischt worden zu sein, hatte ihm jede weitere diesbezügliche Aktivität verleidet. Jammerschade, denn sein Opfer wäre ein richtiges Vollblutweib gewesen...
    Welcher verdammte Hurensohn hatte sich in dem Gebüsch versteckt? Oder war es nur ein Tier gewesen? Hätte ihn seine hinabgerutschte Trainingshose nicht behindert, wäre er der Sache auf den Grund gegangen. Aber er musste zugeben, dass er auch Angst gehabt hatte. Sich die Hose hochzuziehen und gleichzeitig davonzulaufen, war nicht gerade die einfachste Sache auf der Welt, und als er endlich seinen Wagen erreichte, bebte er am ganzen Körper. Später wunderte er sich, dass er bei der Heimfahrt niemanden über den Haufen gefahren hatte. Seine

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