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Herbert, James - Die Brut.pdf

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Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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Medien nicht aus der Sache heraushalten. Deshalb schlage ich vor, dass die Presse ausschließlich über meine Abteilung informiert wird. Vielleicht können wir auf diese Weise Panikreaktionen vermeiden. Zum Glück sind wir noch rechtzeitig auf die drohende Gefahr aufmerksam geworden und daher in der Lage, die Situation unter Kontrolle zu halten. Bis jetzt ist nur ein Menschenleben zu beklagen -
    und wir sollten dafür sorgen, dass es dabei bleibt.«
    In der nächsten halbe/» Stunde wurden die Einsatzpläne durchdiskutiert. Pender und Lehmann listeten auf, was sie zur Bekämpfung der Ratten brauchten, und der Polizeibeamte sowie Major Cormack einigten sich erfreulich rasch über den Einsatz ihrer Truppen. Man rollte Karten auf und unterteilte sie in Abschnitte, man telefonierte, wies den einzelnen Leuten ihre Aufgabenbereiche zu -
    kurz, die Dinge kamen, wie Pender befriedigt feststellte, endlich in Bewegung. Er schenkte daher der Schreibkraft aus dem Sekretariat des Conservation-Center kaum Beachtung, die nervös in den Saal huschte und Whitney-Evans etwas ins Ohr flüsterte. Mit bestürzter Miene erhob sich der Superintendent und verließ den Raum. Wenig später kehrte er zurück und stoppte die Vorbereitungen mit einer Neuigkeit, die jedermann einen eiskalten Schauer den Rücken hinabjagte.
    »Leider habe ich soeben eine schlechte Nachricht erhalten«, verkündete er mit ernster Stimme, die den sonst üblichen Hochmut völlig vermissen ließ. »Gerade ist einer meiner Heger von seiner Runde zurückgekommen. Wie Sie wissen, fordern meine Leute alle Waldbewohner auf, in ihren Häusern zu bleiben. Zu diesem Zweck ging dieser Heger zu einer - einer kleinen Farm, ganz in der Nähe, kaum eine Meile entfernt. Die Haustür stand offen, doch auf sein Rufen antwortete niemand. Also ging er hinein -
    und fand in der Diele zwei - zwei Körper, wahrscheinlich die des Pächterehepaars Woollard. Eine Identifizierung war nicht möglich, weil die Körper fast ganz - aufgefressen waren. Es war nicht mehr viel von ihnen übrig.«

11. Kapitel

    Pender klopfte leise an die Tür. Es war schon spät, nach dreiundzwanzig Uhr, und in dieser Nacht gab es nichts mehr zu tun. Tiefes Dunkel erfüllte den Vortragssaal, und im Center brannten nur noch vereinzelt Lichter. Pender hatte das Hauptgebäude verlassen und war zu dem separaten Wohnkomplex hinübergegangen. Er klopfte noch einmal, ein wenig lauter.
    »Wer ist da?« ertönte Jennys Stimme.
    »Ich bin's, Luke.«
    Die Tür öffnete sich einen Spalt breit, und Jenny spähte heraus.
    »Tut mir leid, wenn ich Sie störe, Jenny. Aber ich bin nicht früher weggekommen.«
    »Schon gut, Luke, ich habe noch nicht geschlafen. Ich bin froh, dass Sie hier sind.« Sie zog die Tür weit auf und ließ ihn eintreten. Das Zimmer war klein. Zwei Betten nahmen den Großteil des Platzes ein. Eine Tür führte offenbar ins Bad. In einer Ecke tauchte eine kleine Steh-lampe den Raum in warmes, gedämpftes Licht. Auch die Drucke unter Glas und die hübschen Ornamentzeichnungen an den Wänden nahmen dem funktionell eingerichteten Zimmer etwas von seiner Nüchternheit.
    »Hübsch haben Sie's«, sagte er.
    Sie lächelte. »Ich teile das Zimmer mit Jan Wimbush.
    Wir haben versucht, ihm eine persönlichere Note zu geben.«
    »Ich komme gerade von Jan. Sie hat mir den Weg hierher beschrieben.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »In der Küche beim Abwasch. Sie hatte einen ziemlich arbeitsreichen Abend.«
    Jenny schien mit sich zu hadern. »Ich hätte ihr helfen müssen. Anscheinend haben mich die heutigen Ereignisse doch etwas aus der Bahn geworfen.«
    »Das ist schon in Ordnung. Will ging ihr zur Hand. Sie kommen schon klar. Geht's Ihnen etwas besser?«
    »Ja. Es war nur der Schock. Die Haushälterin des Pfarrers kam zuerst ins Center, die Arme. Sie wusste überhaupt nicht, was sie tun sollte, nachdem ihr der Friedhofs-gärtner von seinem Fund erzählt hatte. Deshalb ging ich selbst nachsehen. Es war so - so...« Rasch senkte sie den Kopf und versuchte die Tränen zurückzudrängen. Für diesen Tag hatte sie schon genug geweint.
    Pender fühlte sich seltsam unsicher. Er hätte sie am liebsten wie schon ein paar Stunden zuvor in die Arme genommen, fürchtete aber ihre Zurückweisung. Ihre Stimmungen schienen ständig zu schwanken. Eben war sie noch kühl und reserviert - und im nächsten Augenblick schien sie die Hände auszustrecken und menschliche Nähe zu suchen.
    Sie hob den Kopf, verdrängte ihre Furcht. »Wollen Sie

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