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Herbert, James - Die Brut.pdf

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Titel: Herbert, James - Die Brut.pdf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TVB1
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ständig die Bäume und das Unterholz ab, gingen nie allein oder ungeschützt in den Wald.
    Die Gruppe am Einstieg beneidete die beiden Männer nicht, die ins Erdinnere verschwunden waren. Die tödlichen Gasdämpfe waren zwar mit den gleichen Pumpen, die sie hineingeblasen hatten, auch wieder abgesaugt worden, doch die Vorstellung, durch haufenweise aufgetürmte verwesende Kadaver waten zu müssen, jagte den Männern Schauer über den Rücken. Die Soldaten waren froh, dass nur zwei Männer den ersten Spähtrupp in der Unterwelt bildeten. Keiner schien besonders versessen darauf zu sein, an diesem Unterfangen teilzunehmen.
    Pender und Captain Mather litten noch unter den Verletzungen, die ihnen von den Ratten zugefügt worden waren. Die steifen Glieder, wie auch der Schutzanzug und die Sauerstoffflaschen auf dem Rücken behinderten sie bei ihrem Abstieg.
    Pender erreichte als erster den Grund und ließ den Strahl der starken Taschenlampe in einem Halbkreis umherwandern. Übelkeit stieg in ihm auf, als er die aufgeschichteten Kadaver sah, viele mit von inzwischen entstandenen Faulgasen aufgedunsenen Bäuchen. Andere hatten im Todeskampf die Mäuler weit aufgerissen und die Beine steif in die Luft gereckt. Ihr Fell zerfaserte, die Haut hing in Fetzen von den Körpern herab.
    Mather trat neben ihn und betrachtete die ekelerregende Szene mit gleichem Abscheu, leuchtete aber trotzdem mit seiner Taschenlampe in beide Richtungen des Tunnels. Dann richtete er den Lichtstrahl auf die Karte des Kanalisationsnetzes und deutete mit dem behandschuhten Finger auf ihren Standort. Mit einem Kopfnicken verständigten sich die beiden Männer über die Richtung.
    Pender ging voraus. Der Offizier folgte dicht hinter ihm.
    Zwei Stunden verstrichen, dann drei. Die Männer am Einstieg machten sich langsam Sorgen. Sie wussten zwar, dass die beiden in der Unterwelt einen weiten Kreis schlagen mussten, der sie dann wieder zu ihrem Ausgangs-punkt zurückführen würde, doch die Untätigkeit zerrte an ihren Nerven. Mike Lehmann und Stephen Howard warfen sich immer wieder nervöse Blicke zu.
    In diesen Minuten gab Antony Thornton dem Premierminister und dem Kabinett einen Lagebericht und versicherte in beruhigendem Tonfall, in Epping Forest sei alles in Ordnung und unter Kontrolle. Jenny Hanmer saß allein in ihrem Zimmer im Conservation Center und starrte zum Fenster. Die Vorhänge hatte sie zugezogen. Eine weitere Stunde verstrich.
    Mike Lehmann schob die Uhr unter die Handmanschette und zog sich wieder den dicken Handschuh über.
    Dann wandte er sich zum Forschungsdirektor. »Ich möchte mit ein paar Männern hinunter«, sagte er mit fester Stimme.
    »Jetzt noch nicht, Mike. Lassen Sie ihnen noch etwas Zeit. Sie müssen schließlich eine ziemlich weite Strecke zurücklegen.«
    »Dafür hat die Zeit völlig gereicht. Ich gehe runter.«
    Mike bückte sich nach seinem Helm, der vor ihm auf dem Boden lag.
    »Sie wissen doch, dass Sie keine Soldaten mitnehmen können«, zischte Howard. »Das war mit Antony Thornton so besprochen.«
    »Zur Hölle mit Thornton! Vielleicht ist Luke in Schwierigkeiten.«
    »Reden Sie leise, Mike. Hören Sie, wenn die beiden...«
    »Sie kommen herauf.«
    Beim Ausruf des Soldaten fuhren beide Männer herum und starrten auf den Einstieg. Der Mann hatte ein Taschentuch vor Mund und Nase gepresst und streckte eine Hand in das Loch. Ein Arm tauchte über dem Rand auf, ein Körper folgte, dann ein zweiter. Die Soldaten atmeten erleichtert auf.
    Der zuerst oben Angekommene fasste mit den Händen nach dem Helm, setzte ihn ab und löste danach die Sauerstoffmaske.
    Penders Gesicht verriet nur seine Erschöpfung. Er entdeckte Lehmann und Howard und ging mit schwerfälligen Schritten zu ihnen hinüber. Seine Stirn war schweiß-
    überströmt, und sein Atem verursachte in der kalten Luft kleine Dampfwölkchen. Vor den beiden Männern blieb er stehen, ließ Helm und Taschenlampe zu Boden fallen und sah beide abwechselnd an.
    »Nichts«, sagte er nur und schüttelte den Kopf.

17. Kapitel

    Charles Denison steuerte den Landrover über den holprigen Pfad und lächelte vor sich hin. Es war vorbei. Sein Wald war wieder sauber.
    Er schaute zum klaren Himmel hinauf. Selbst das Wetter schien bestätigen zu wollen, dass alles wieder in bester Ordnung war. Seit man vor zwei Wochen die Kanalisation von dem Ungeziefer gesäubert hatte, schien die Sonne.
    Ein Omen? Die Luft war frisch und trocken, die goldgelben Blätter auf dem Boden

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